Initiative macht mit Brotbacken auf Probleme ukrainischer Bauern aufmerksam

Die Bürgerinitiative „Pečeme chleba z minového pole“ (zu Deutsch etwa „Wir backen Brot von einem Minenfeld“) will auf die Probleme der Bauern in der Ukraine aufmerksam machen, die jeden Tag extremen Risiken ausgesetzt sind.

Die Vertreter der Initiative wollen aus 300 Kilogramm aus der Ukraine importierten Mehls bis zu 600 Brotlaibe backen. Das teilte Štěpán Daněk am Donnerstag in Ostrava / Ostrau mit. Er betreut im tschechischen Innenministerium das Projekt „Putinův hlad“ (zu Deutsch etwa „Putins Hunger“). Den ersten Laib des traditionellen ukrainischen Brots Paljanyzja backten die Vertreter der Bürgerinitiative am Donnerstag im Nationalmuseum für Landwirtschaft in Ostrava. Im Museum wird bald eine Ausstellung mit dem Titel „Ukrainische Acker- und Kriegsfelder“ eröffnet. Daněk erklärte, das Ziel der Initiative sowie der Ausstellung sei es, der ukrainischen Bevölkerung unter die Arme zu greifen und auf die anhaltende Zerstörung der dortigen Landwirtschaft durch die russischen Aggressoren aufmerksam zu machen. Damit hängen laut Daněk auch Preismanipulierungen und Desinformationen zusammen, die Getreidelieferungen aus der Ukraine nach Europa betreffen.

Martin Ondráček vom Projekt „Dárek pro Putina“ („Geschenk für Putin“) erklärte, die Ukraine sei das am stärksten verminte Land auf der Welt. Die Fläche des verminten Gebiets sei dreimal größer als die Fläche Tschechiens, so Ondráček. Die Landwirte stießen bei Feldarbeiten oft auf Minen und auf Blindgänger. Zudem vernichten die russischen Aggressoren in der Ukraine laut Ondráček gezielt landwirtschaftliche Technik.

Die symbolischen 600 Brotlaibe wollen die Bürgeraktivisten bis zur Eröffnung der Ausstellung am 26. September backen. Sie sollen eine Erinnerung sein, dass dann seit dem Beginn der russischen Invasion 600 Tage vergangen sein werden. Das Brot aus dem ukrainischen Mehl wird, wie Štěpán Daněk erklärte, von Schulen und größeren Institutionen gebacken, die über entsprechende finanzielle Mittel verfügen. Die Aktivisten fordern auch die Öffentlichkeit auf, sich der Initiative anzuschließen und Brot nach ukrainischem Rezept zu backen. Die Menschen können zudem Geld für den Kauf eines Entminungsroboters Božena spenden. Dieser kostet 15 Millionen Kronen (625.000 Euro).

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