Internationales Festival der Filme zum Thema Menschenrechte wird in Prag eröffnet

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repo "Wenn es in der Welt keine Helden gibt, müssen wir es auf uns nehmen," heißt es in dem Text, den Sie soeben gehört haben und der die Filmvorführungen beim diesjährigen internationalen Festival der Dokumentarfilme zum Thema Menschenrechte einleiten wird. Martina Schneibergova weiß mehr.

120 Dokumentarfilme aus 35 Ländern werden beim 7. internationalen Filmfestival mit dem Titel "Jeden svet" (zu deutsch etwa "Eine Welt") gezeigt. Zuerst - in den Tagen vom 27. April bis zum 5. Mai - wird das Festival in Prag stattfinden, danach werden die Filme in dreizehn weiteren tschechischen Städten präsentiert. Festivaldirektor Igor Blazevic erklärte:

"Das Festival Jeden svet entstand im Umfeld der Hilfsorganisation ´Mensch in Not´, die in den Krisengebieten tätig ist. Eine Zeit lang wurde es als aktivistisches Festival wahrgenommen. Heute ist es schon ein Festival, wo man wirklich sehr gute Filme sehen kann. Während der vergangenen Jahre haben wir viel gelernt, u. a. dass es nicht reicht, nur bestimmte Zeugnisse über Menschen zu bringen, sondern dass es unsere erstrangige Aufgabe ist, sehr viele Filme anzusehen und mit unseren Kollegen von anderen ähnlich orientierten Festivals in Kontakt zu sein."

Igor Blazevic zufolge erlebt man weltweit eine Art Rückkehr des Dokumentarfilms. Das Filmfestival "Jeden svet" biete, so Blazevic, Filmschaffen auf Spitzenniveau, es sei aber zugleich ein Festival der engagierten Dokumentarfilme:

Igor Blazevic  (Foto: Elena Horalkova)
"Es ist ein Festival von Filmen, die die Welt oft sozial oder politisch kritisch reflektieren und die die Ambition haben, die Welt zu beeinflussen, sie zu ändern. Ich bin persönlich davon überzeugt, dass engagierte Filme schon immer zur Spitze unter den Dokumentarfilmen gehörten. Das Besondere an unserem Festival ist die Tatsache, dass das Festival mit Filmvorführungen in den Kinos bzw. im Fernsehen nicht vorbei ist. Wir bemühen uns darum, zu beweisen, dass Dokumentarfilme ein geeignetes Mittel zur Bildung und zur Aufklärung sind. Dokumentarfilme stellen auch ein gutes Mittel zur Befreiung der Gesellschaft dar."

Im Rahmen des Festivals werden sowohl Werke von anerkannten Filmemachern vorgeführt - wie z. B. Nicolas Philibert oder Avi Mograbi - als auch die neusten Filme von jungen Regisseuren. Neben dem Hauptwettbewerb gibt es beim Festival noch die Kategorie der Kurzfilme und eine Sonderkategorie mit dem Motto "Sie haben das Recht zu wissen".

Avi Mograbi
Wie jedes Jahr wird man nach vielen Filmvorführungen die Möglichkeit haben, mit Festivalgästen und Experten zu diskutieren. Unter den Festivalgästen werden Bürgerrechtler aus Weißrussland, der Ukraine, Moldawien und Aserbaidschan sein. Zum Begleitprogramm gehört eine multimediale Ausstellung zum Thema AIDS: Globale Herausforderung und globale Verantwortung. In der Galerie Langhans werden Fotos vom renommierten tschechischen Fotografen Jan Sibík aus der Ukraine gezeigt. Filip Sebek, Mitarbeiter des Festivals:

"Es werden hier des Weiteren Fotos des berühmten holländischen Fotografen Geert van Kesteren ausgestellt, der AIDS-Kranke in Sambia fotografierte. Es werden Dokumentarfilme vom Projekt "Steps fort he Future" zu sehen, dessen Begründer Don Edkins Mitglied der Festivaljury ist. Im Kino Svetozor wird eine Ausstellung organisiert, die sich auf die Frauen der kubanischen Dissidenten konzentriert."