Irakischer Kulturminister weilte in Prag
Vergangene Woche war der irakische Kulturminister Mufid Jazairi zu Besuch in Tschechien geweilt. Einige Informationen dazu von Jitka Mladkova, es liest Thomas Kirschner.
"Die Wahlen werden stattfinden. Wir wollen alles dafür tun, dass sie zustande kommen. Es ist Bestandteil unseres Programms, einen demokratischen Irak aufzubauen. Jeder Schritt zurück von einem beliebigen Teil dieses Programms und dessen Zeitplan wäre ein schlechtes Signal für alle beteiligten Parteien sowie für das gesamte irakische Volk."
Der irakische Kulturminister traf u.a. auch mit tschechischen Abgeordneten zusammen und bat um Hilfe Tschechiens im Rahmen des Wiederaufbaus seines Landes auch im Bereich der Expertenausbildung. Der Irak brauche praktisch jegliche Hilfe. Nach dreißig Jahren unter Saddams Diktatur, so Jazairi wörtlich vor dem außenpolitischen Ausschuss im tschechischen Abgeordnetenhaus, müsse sein Land in vieler Hinsicht von Null anfangen. Hunderttausende junge Menschen lebten in einer fachlichen Isolierung. Gerade bei der Ausbildung neuer Fachleute und bei Requalifizierungen könnte Tschechien in entscheidendem Maße behilflich sein. Beim anschließenden Treffen mit Journalisten antwortete Jazairi positiv auf die Frage, ob die tschechischen Militärexperten, die derzeit bei der Ausbildung irakischer Polizisten vor Ort helfen, weiterhin im Irak bleiben sollten. Das Mandat der 98-köpfigen tschechischen Einheit im Irak läuft am Jahresende aus und die tschechische Regierung hat noch bis vor kurzem keine Aufenthaltsverlängerung geplant. Eine Änderung der Auffassung der Regierung hat jedoch mittlerweile der neue Verteidigungsminister Karel Kühnl signalisiert. In der Frage, ob Tschechien durch ein wenn auch geringes Kontingent nach wie vor im Irak präsent sein sollte, sind sich die Koalitionspolitiker nicht einig. Dem sozialdemokratischen Mitglied des Außenpolitischen Ausschusses Jan Kavan zufolge käme die Verlängerung des Mandats der tschechischen Militärpolizisten nur dann in Frage, wenn dieser sowohl die irakische Regierung als auch die UNO zustimmen würde.