Ivan Klíma mit Franz Kafka-Literaturpreis ausgezeichnet

Ivan Klima und seine Frau Helena (Foto: CTK)

Einen Tag, nachdem dem tschechischen Schriftsteller Ivan Klíma von Präsident Václav Havel die Verdienstmedaille verliehen worden war, wurde dem Autor eine weitere Auszeichnung überreicht. Am Dienstag übernahm der Schriftsteller vom Prager Oberbürgermeister Igor Nemec den Franz-Kafka-Literaturpreis.

Ivan Klima und seine Frau Helena  (Foto: CTK)
Einen Tag, nachdem dem tschechischen Schriftsteller Ivan Klíma von Präsident Václav Havel die Verdienstmedaille verliehen worden war, wurde dem Autor eine weitere Auszeichnung überreicht. Am Dienstag übernahm der Schriftsteller vom Prager Oberbürgermeister Igor Nemec den Franz-Kafka-Literaturpreis. Der Preis, der von der Franz-Kafka-Gesellschaft und dem Prager Magistrat eingerichtet wurde, wurde zum zweitenmal vergeben. Er wird für Literatur verliehen, die „zur Bewahrung der mitteleuropäischen Tradition der Toleranz und des Humanismus beiträgt“. Im vergangenen Jahr ging der mit 10.000 US-Dollar dotierte Literaturpreis an den US-amerikanischen Schriftsteller Philip Roth. Nach den Worten des Präsidenten des tschechischen PEN-Klubs und Jurymitglieds, Jiri Stransky, wurde Ivan Klíma der Preis vor allem für sein Buch über Karel Capek verliehen, das den Titel „Velký vek chce mit tez velke mordy“ trägt (zu deutsch etwa „Ein großes Zeitalter verlangt auch große Morde“). Klimas zweite Buch über Capek bietet eine Betrachtung des Schriftstellers aus einer anderen Sicht, als der der Literaturkritiker und Historiker. Stransky zufolge habe eben Capek dazu beigetragen, dass sich Klima vom Kommunismus distanzierte, der der humanistischen Haltung Capeks diametral widersprach.

Ivan Klima, der voriges Jahr seinen 70. Geburtstag beging, ist Autor vieler Erzählungen und Romane - wie z. B. „Stunde des Schweigens“, „Liebende für eine Nacht, Liebende für einen Tag“ und „Richter in eigener Sache“. Er schrieb auch Theaterstücke - wie z. B. „Die Geschworenen“.