Jiri Grusa erhält Großes Verdienstkreuz mit Stern
Jiri Grusa, früherer tschechischer Botschafter in Deutschland und Österreich und heute Direktor der Diplomatischen Akademie Wien sowie Präsident des Internationalen P.E.N.-Clubs hat das Große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Ausgezeichnet wird er für seine bedeutenden Verdienste bei der Vertiefung und Festigung der Beziehungen zwischen Deutschland und Tschechien, aber auch für seine vielfältigen Tätigkeiten in Kultur und Politik. Die Auszeichnung wurde ihm am Montag durch Botschafter Helmut Elfenkämper in der Deutschen Botschaft in Prag übergeben.
Zu überwinden, so Grusa, gibt es auch heute noch Einiges - auf tschechischer Seite in erster Linie die "Selbstprovinzialisierung", die ein Handicap für die gegenseitigen Beziehungen sei. Und in Deutschland bestehe die Gefahr, den tschechischen Nachbarn schlichtweg zu übersehen. Grusa warnt daher vor Superlativen, die von Spitzenpolitikern beider Seiten regelmäßig aus der Reserve gezogen werden, wenn es um die Charakterisierung der bilateralen Beziehungen geht, die heute als so gut wie nie zuvor gelten:
"Das ist keine große Aussage, denn die Beziehungen waren früher so schlecht, dass es kein großes Problem war, sie ein wenig zu verbessern. In meinen Augen besteht das Problem darin: Das 'Soll' ist im Grunde erreicht worden, das 'Haben' könnte aber wesentlich größer."
Grusa ist nicht der erste Tscheche, dem das Große Verdienstkreuz mit Stern verliehen wurde. Vor ihm wurden bereist der frühere Präsident Vaclav Havel, der Dramatiker Pavel Kohout, Kardinal Miloslav Vlk und der Politiker und Publizist Pavel Tigrid damit ausgezeichnet.