Jiri Havel zum neuen Vizepremier für Wirtschaft ernannt
Wenige Monate vor den Parlamentswahlen in Tschechien gab es nochmals einen Personalwechsel in der Regierung - zum neuen Vizepremier für Wirtschaft wurde Jiri Havel ernannt. Am Dienstag wurde Havel von Premierminister Jiri Paroubek offiziell ins Amt eingeführt. Bara Prochzakova stellt das neue Gesicht des tschechischen Kabinetts vor.
"Aus den konkreten Vorhaben, die ich schaffen möchte, nenne ich zwei Themen, die mir sehr wichtig sind. Das eine ist die Fertigstellung des Insolvenzgesetzes, das andere eine Neueröffnung der Debatte über die Obergrenze für die Sozialversicherungsbeiträge",
so Havel. Des Weiteren möchte sich der neue Vizepremier für Wirtschaft auf die Unterstützung der Forschung und Wissenschaft konzentrieren, Auslandsinvestoren nach Tschechien locken und die Ausbildung fördern. Für die Senkung der Arbeitslosigkeit habe er bereits ein Rezept, so Havel:
"Wenn man den Leuten eine bessere Ausbildung bietet, dann bietet man ihnen eine größere Chance für ihre Durchsetzung auf dem Arbeitsmarkt. Unter meinen Absolventen auf dem Institut für ökonomische Studien an der Karlsuniversität ist kein einziger arbeitslos. Ich glaube, das zeigt den richtigen Weg. Auf der anderen Seite ist es ein Prozess, der den Rahmen von sechs Monaten überschreitet. Es ist ein langfristiger Prozess und jeder von uns muss dazu beitragen."Jiri Havel sei mit Blick auf seine vorherigen Erfahrungen aus der Regierungsadministrative sowie auf seine akademische Laufbahn ein gleichwertiger Nachfolger von Jahn, kommentierten mehrere Wirtschaftsanalytiker die Neubesetzung. Havel war als Berater von Regierungschef Jiri Paroubek und in der Vergangenheit als Vorsitzender des Fonds für Staatseigentum sowie als Vorstandsmitglied von Energiefirma Unipetrol tätig. Der tschechische Präsident Vaclav Klaus wünschte dem neuen Mitglied des Kabinetts nach der Ernennung viel Glück:
"Die Ernennung gilt für die letzten fünf beziehungsweise sechs Monate der Legislaturperiode vor den kommenden Parlamentswahlen. Es ist eine Chance, diese Gelegenheit zu nutzen und zu versuchen, etwas Positives für dieses Land zu tun. Ich bin davon überzeugt, dass es Ihnen das in diesem Sinne auch gelingt."