„Jugend debattiert international“: Schülerin aus Prag gewinnt Landesfinale

Dominika Perlínová (Foto: Offizielle Facebook-Seite des Wettbewerbs)

Schon zum neunten Mal findet der Schülerwettbewerb „Jugend debattiert international“ in acht Ländern Mittel- und Osteuropas statt. Darunter ist auch Tschechien. Beim Landesfinale am Donnerstag fiel die Entscheidung, wer zum großen internationalen Finale nach Budapest fahren darf.

Dominika Perlínová  (Foto: Offizielle Facebook-Seite des Wettbewerbs)
Die Regeln beim Wettbewerb sind immer dieselben: In einer 24-minütigen Debatte diskutieren insgesamt vier Schüler, zwei auf der Pro- und zwei auf der Contra-Seite. Sie konferieren über politisch und gesellschaftlich relevante Themen - und zwar auf Deutsch. Dominika Perlínová von der Deutschen Schule Prag konnte sich beim diesjährigen tschechischen Landesfinale gegen ihre drei Mitstreiter durchsetzen.

„Ich bin sehr froh, weil ich mir so viel Mühe gegeben habe bei der Vorbereitung und sich das jetzt alles gelohnt hat. Und auch, weil ich meine Lehrerin, die sich mit mir vorbereitet hat, nicht enttäuscht habe.“

Bevor sich die vier Redner aber für das Landesfinale qualifizieren konnten, mussten sie an mehreren Ausscheidungsrunden teilnehmen. Diese fanden erst innerhalb der Schulen und dann auf Kreisebene statt. Mehr als 400 tschechische Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 bis 13 machten in diesem Jahr bei dem Wettbewerb mit. Ein Unterstützer des Projekts ist der deutsche Botschafter in Tschechien, Detlef Lingemann.

Detlef Lingemann  (Foto: Kristýna Maková)
„Debattieren ist eine eigene Kunst. Eine Kunst, die immer wichtiger wird. Wenn Sie heute in einer globalisierten Welt handeln und agieren, dann tun Sie das in Worten und in der Regel in einem multilateralen, internationalen Rahmen. Von daher ist das Beherrschen von Fremdsprachen heutzutage für junge Europäer eine Selbstverständlichkeit und ein Muss. Dass Sie heute alle hier sind und sich für das Deutsche entschieden haben, freut mich ganz besonders.“

Eine Debatte besteht aus drei Teilen. Zu Beginn darf jeder zwei Minuten ungestört reden und seinen Standpunkt erläutern. Ob man die Pro- oder die Contra-Seite vertritt, wird vorher ausgelost. Danach gibt es eine freie Aussprache, in der die Redner ihre eigenen Argumente vorbringen und, was viel wichtiger ist, auf die der Mitstreiter eingehen können. Denn die fünfköpfige Jury beurteilt neben Sachkenntnis und Ausdrucksvermögen auch die Gesprächsfähigkeit. Vor allem damit konnte Dominika punkten, sagte Jurymitglied Klaus Lill bei der Bewertung der Teilnehmer.

Klaus Lill  (Foto: Archiv des Matyáš-Lerch-Gymnasiums)
„Besonders beeindruckend fanden wir die Flexibilität, von der Gegenseite Argumente aufzunehmen, darauf ausführlich zu reagieren und klar, überlegt und pointiert ein Gegenargument zu formulieren.“

Am Ende der Debatte hat jeder Teilnehmer noch einmal eine Minute Zeit, um ein Fazit zu ziehen. Ein Zeitwächter gibt durch ein Klingelzeichen Signal, wenn die jeweiligen Redezeiten abgelaufen sind.

Alisa Sergiyenko  (Foto: Offizielle Facebook-Seite des Wettbewerbs)
Neben Dominika darf auch die Zweitplatzierte Alisa Sergiyenko mit zum internationalen Finale nach Ungarn fahren. Dort treffen dann alle Landessieger aufeinander. Für Dominika war die Teilnahme an dem Wettbewerb schon jetzt ein voller Erfolg.

„Bei ‚Jugend debattiert’ ist es sehr schön, dass man lernt, andere gut zu überzeugen und lebendig zu sprechen. Deutsch ist für mich eine Fremdsprache, aber ich kann meine Gedanken besser formulieren und mich besser ausdrücken seit ich an dem Wettbewerb teilnehme. Das ist, denke ich, ein großer Vorteil.“