Junge Virtuosen – Auftakt zu „Jugend musiziert“
In Prag sind noch bis Montag 200 junge Musiker zu Gast. Sie messen sich beim 23. Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“. Wer weiterkommt, darf Nord-/Osteuropa im Bundeswettbewerb vertreten. Bei dem Eröffnungskonzert des Wettstreits konnten sich Teilnehmer und Gäste auf das Ereignis einstimmen.
In der ersten Reihe wartet ein kleiner Junge mit Akkordeon geduldig die Begrüßungsworte ab. Er darf als erstes auftreten. Viktor Stocker ist erst neun Jahre alt, aber ein Auftrittsprofi: Er hat schon an diversen Wettbewerben teilgenommen. In der Regionalrunde von „Jugend musiziert“ hat er sogar die volle Punktzahl erreicht. Trotzdem darf Viktor nicht am Landeswettbewerb teilnehmen – er ist noch zu jung. Viktor nimmt das sportlich.
„Ich möchte bei den Wettbewerben üben. Zum Beispiel in Klingenthal, in Prag, in Wien“, erzählt er.
Seine Leidenschaft für das vielseitige Akkordeon war Liebe auf den ersten Blick:„Als ich noch im Kindergarten war, sind Leute von der Musikschule gekommen, um uns verschiedene Instrumente zu zeigen. Da habe ich einen Jungen getroffen, der Akkordeon gespielt hat. Und dann wollte ich auch Akkordeon spielen.“
Anders als Viktor kann Daniel Matejča sein Können im Landeswettbewerb zeigen. Der 14-jährige Violinist besucht die Musikakademie in Prag. Daniel war der Jury bereits in der Regionalrunde aufgefallen. Es ist sein erstes Mal „Jugend musiziert“. Doch sein Ziel ist klar:
„Ich spiele seit zehn Jahren Geige. Es ist ein wundervolles Instrument. Wenn ich Geige spiele oder Musik höre, entspannt mich das. Deshalb möchte ich natürlich Berufsmusiker werden.“
Auch Samuel aus der Schweiz möchte später sein Hobby zum Beruf machen. Er hofft, in den Bundeswettbewerb einzuziehen. Der Zwölfjährige spielt Marimbaphon und tritt in der Kategorie „Percussion“ an. An seinem Instrument mag er besonders den Klang.
„Mein Ziel ist, Berufsmusiker zu sein. Ich mag es, Emotionen zu vermitteln, ohne unbedingt zu reden. Ich mag den Sound, den das macht. Und es ist einfach schön, wenn es zusammenklingt“, schwärmt der Schweizer.Nicht alle haben so hohe Ambitionen. Tristan ist elf Jahre alt und hat „einfach nur“ Spaß daran, Musik zu machen. Er wartet mit gleich drei Instrumenten auf: Klavier, Gitarre und seiner Stimme. Auf eine gute Platzierung hofft aber auch er:
„Klavier spiele ich seit sechs Jahren. Gitarre erst seit zwei. Ich nehme zum ersten Mal an ‚Jugend musiziert‘ teil, bin davor aber schon für ‚Kinder musizieren‘ angetreten. Ich bin nervös. Natürlich würde ich gerne gewinnen. Ich werde also einfach mein Bestes geben – und das ist schon mal besser als nichts.“
Wer alles in den Bundeswettbewerb einzieht, steht erst am Sonntag fest. Bis dahin bleibt es für die Teilnehmer spannend.