Klaus in Berlin: Kein Erfolg für sein Anti-Öko-Buch

Václav Klaus (Foto: ČTK)

„Blauer Planet in grünen Fesseln“ – so heißt auf Deutsch das umstrittene neue Buch des tschechischen Präsidenten Václav Klaus, in dem er die Klimadebatte eine Gefahr für die Freiheit nennt. Am Montag hat Klaus die deutsche Ausgabe in Berlin vorgestellt. Hat er damit Aufmerksamkeit erweckt? Zu diesem Thema ein Gespräch mit dem Korrespondenten des Tschechischen Rundfunks in Deutschland, Jiří Hošek.

Präsident Václav Klaus stellte in Berlin sein neues Buch vor  (Foto: ČTK)
„Die Aufmerksamkeit war sicherlich nicht so groß, wie man und insbesondere Präsident Klaus selbst es sich erwartet oder gewünscht hat. Bei der Pressekonferenz – das war mehr oder weniger eine PR-Veranstaltung – war zum Beispiel kein deutsches Fernsehen anwesend. Das war schon ein bisschen erstaunlich.“

Wie wurde sein Buch in Deutschland eigentlich empfangen?

„Auf eine Antwort darauf müssen wir noch eine Weile warten. Man kann aber etwa folgendes sagen: In Tschechien ist die Bevölkerung sicherlich mehrheitlich gegen die Ideen von Václav Klaus und gegen sein Buch. Trotzdem genießt der Präsident in Tschechien Respekt. Aber hier in Deutschland hat man den Eindruck, seine Ideen seien absolut unakzeptabel. Denn den Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und den Menschen zu bezweifeln – und genau das steht im Mittelpunkt der Argumentation des tschechischen Staatsoberhauptes –klingt hier in Deutschland schon sehr exotisch. Einige Kommentatoren haben Václav Klaus trotzdem gelobt, dass er so mutig, so tapfer gegen den Strom schwimme, obwohl er in Europa als aktiver, wirklich hochrangiger Politiker in seinem Kampf praktisch allein steht.“

Präsident Václav Klaus  (Foto: ČTK)
Als das Buch von Klaus in Tschechien erschien, gab es in Prag Proteste von Greenpeace. War es in Deutschland genauso?

„Überhaupt nicht. Es kamen wirklich keine Öko-Demonstranten, keine Aktivisten sind auf der Straße erschienen, obwohl die Diskussionen auf verschiedenen ökologischen Webseiten ziemlich lebendig waren. Es gab keine Proteste. Ich habe persönlich keinen einzigen Aktivisten auf der Straße gesehen.“

Gab sich Klaus mit der Buchvorstellung zufrieden?

„Ja, er gab sich zufrieden. Die Vorstellung war inhaltlich ziemlich attraktiv. Der Chefredakteur der Welt am Sonntag, Christoph Keese, hat das Buch vorgestellt. Klaus war davon ziemlich begeistert, er hat Keese gelobt, dass er das Buch nicht nur offensichtlich gelesen hat, sondern auch richtig verstanden.“