Klaus und Kaczynski lehnen EU-Verfassungsentwurf und Homo-Ehe ab
Nach Antrittsbesuchen in den USA und im Vatikan besuchte der neue polnische Präsident Lech Kaczynski Ende vergangener Woche als erstes Nachbarland die Tschechische Republik.
"Wir können uns beide einen ganz neuen Verfassungsentwurf vorstellen, der wesentlich besser, durchdachter und vernünftiger die Zukunft unseres Kontinents definiert."
Eine Haltung, für die Klaus zuhause heftig kritisiert wird - ebenso wie für sein jüngstes Veto gegen die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften - ein weiteres Thema, das während des Treffens mit dem polnischen Präsidenten zur Sprache kam. Auch hier waren beide Politiker vollkommen einer Meinung. Zuhause war der als hardliner bekannte Kaczynski im vergangenen Juni heftig in die Kritik geraten, als er - damals noch in der Funktion des Warschauer Bürgermeisters - eine Demonstration von Homosexuellen verbieten ließ. Als Präsident wäre er in dieser Frage ebenso kompromisslos wie sein tschechischer Kollege, so Kaczynski:
"Bei der gegenwärtigen Sitzverteilung im polnischen Parlament hätte ein solches Gesetz natürlich nicht die geringste Chance. Sollten die Abgeordneten dennoch ein solches Gesetz verabschieden, würde ich natürlich auch mein Veto dagegen einlegen."
Polen, so das Fazit von Vaclav Klaus, könne den Tschechen durchaus ein Vorbild sein: als "selbstbewusstes, souveränes Land, das sich nicht durch Druck von außen beugen lässt". Beide Politiker wollen künftig noch enger zusammenarbeiten - nicht nur auf bilateraler Ebene, sondern auch im Rahmen von NATO, EU und der Visegrader Staatengrupe, hier gemeinsam mit Ungarn und der Slowakei.