Kluft bei Angebot und Absatz zwischen Binnen- und Auslandstextilien wird größer

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Das Defizit der Tschechischen Republik im Außenhandel mit Textilien hat im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahr ist es um 3,2 Milliarden Kronen (ca. 116 Millionen Euro) auf nunmehr 15,5 Milliarden Kronen (ca. 564 Millionen Euro) gestiegen. Das geht aus einer Analyse hervor, die das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) am Montag veröffentlicht hat. Die Hauptgründe für die Zunahme der Differenz liegen im ungenügenden Warenangebot der Binnenproduzenten sowie in den niedrigen Preisen von Importwaren, sagt das Statistikamt.

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Die meisten Textilien werden aus China in Tschechien eingeführt. Der tschechische Außenhandel mit Bekleidungswaren weist seit 2004 einen Minussaldo auf. In den vergangenen sieben Jahren lag das Defizit stets über zehn Milliarden Kronen. Der bisherige Rekordwert stammt aus dem Jahr 2011, vor gut drei Jahren lag das Defizit bei 14 Milliarden Kronen (508 Millionen Euro).

Für die Zunahme des Außenhandelsdefizits bei Textilien hat vor allem der gestiegene Import gesorgt. Der Schwemme von Bekleidungs- und Modewaren aus dem Ausland konnten die heimischen Produzenten nichts Gleichwertiges entgegensetzen. Nach Auffassung der Analysten des Statistikamtes hat dies zwei Gründe: das ungenügende Angebot der Binnenproduzenten und die niedrigen Preise der importierten Textilien.

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Die meisten Importwaren auf dem Textilsektor sind schon längere Zeit weit billiger als die Preise der in Tschechien produzierten Waren. Dabei hat die Preisdifferenz in den zurückliegenden acht Jahren stetig zugenommen. Während die tschechischen Hersteller die Preise ihrer Waren im genannten Zeitraum um 3,1 Prozent angehoben haben, sind die Preise für Bekleidungs- und Modewaren aus dem Ausland in dieser Zeit um durchschnittlich 15,1 Prozent gefallen. Das Kaufverhalten der Kunden hat sich darauf eingestellt, es sei eindeutig und rational, resümiert das Statistikamt.