Knapp 10 Prozent: Inflation in Tschechien auf höchstem Stand seit 1998

Das tschechische Statistikamt (ČSÚ) hat am Montag die aktuellen Zahlen zur Inflation veröffentlicht. Tschechien verzeichnet demnach den stärksten Preisanstieg seit 24 Jahren.

Die Inflation in Tschechien hat sich im Januar im Jahresvergleich auf 9,9 Prozent beschleunigt. Im Dezember lag sie noch bei 6,6 Prozent. Der jährliche Anstieg der Verbraucherpreise war damit so hoch, wie seit Juli 1998 nicht mehr. Damals betrug er 10,4 Prozent. Insbesondere die Wohnkosten sowie die Preise für Brennstoffe und Kraftstoffe beeinflussten die aktuelle Entwicklung.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im ersten Monat dieses Jahres laut ČSÚ um 4,4 Prozent – so stark wie seit Januar 1993 nicht mehr. Auch dabei ist die Entwicklung auf den Anstieg der Wohnkosten zurückzuführen: Die Strompreise stiegen im Januar gegenüber Dezember um fast 39 Prozent und die Gaspreise um 31 Prozent.

Während die Inflation in Tschechien in den Vormonaten dem EU-Durchschnitt entsprach, sei sie im Januar über den Durchschnitt gestiegen, informierten die Statistiker am Montag. „Seit Januar 2022 verschärft sich die Lage bezüglich der Energiepreise in Tschechien dramatisch. Dies ist einer der Gründe, warum die Inflation hierzulande auf die Spitzenplätze in der europäischen Rangliste zurückkehrt, wie es in der Vergangenheit schon oft er Fall war“, sagte ČSÚ-Leiter Marek Rojíček. Das Statistikamt weist gleichzeitig darauf hin, dass die Energieanbieter von einer weiteren Preissteigerung ausgingen.