Konsularischer Ombudsmann soll diplomatischen Service erhöhen
Ein Pass ist im Urlaub schnell verloren, und auch ein Bein ist am Strand im Nu verstaucht. Auch den Tschechen hilft in solchen Fällen die nächstgelegene diplomatische Vertretung. Sollte da nicht alle glatt laufen, kann man sich neuerdings an einen konsularischen Ombudsmann wenden.
„Wir haben uns dazu entschieden, unsere Bürger im Ausland zukünftig durch einen konsularischen Ombudsmann zu unterstützen. Über eine spezielle Hotline oder eine E-Mailadresse werden wir auf Hinweise der Bürger reagieren, wenn es an unseren Auslandsvertretungen Mängel gibt.“
Diese Defizite zu verringern oder gleich ganz abzustellen, das ist eine der Aufgaben des konsularischen Ombudsmanns. Pavel Pitel ist der Direktor der Konsulatsabteilung beim Außenministerium, die sich der neuen Aufgabe angenommen hat. Und wie Pitel bemerkt, steckt hinter dem Posten des konsularischen Ombudsmannes keine konkrete Person, sondern ein Team von Leuten, das sich speziell und zeitnah mit den Eingaben der Bürger befasst.
„Die Bürger können mittlerweile auf so viele verschiedene Arten mit uns kommunizieren. Eine große Zahl der Menschen nutzt dazu die sozialen Medien und wendet sich nicht selten dabei direkt an den Außenminister. Für ihn bedeutet dies, dass er viel Zeit und Energie konsularischen Themen widmet. Nun aber wollen wir alle diese Fragen aus dem Netz in einem Kanal bündeln.“
Zu den Aufgaben dieses Teams gehöre es aber nicht, den Landsleuten Informationen vor ihrer Abreise ins Ausland zu geben. Ebenso wenig löse es auch keine konkreten Fälle und werde schon gar nicht die Not-Hotline der Botschaften ersetzen, ergänzt Pitel. Was aber soll dieser Ombudsmann genau bewirken? Direktor Pitel:„Der konsularische Ombudsmann soll sich nachträglich mit Dingen befassen, die unseren Bürgern bei ihren Auslandsreisen sauer aufgestoßen sind. Zum Beispiel wenn ein Reisender festgestellt hat, dass etwas nicht so funktioniert hat, wie er sich das vorgestellt hat. Oder aber eine Person hat im Ausland Erkenntnisse gesammelt, die sie uns gerne mitteilen würde. So können wir gemeinsam an der Verbesserung unserer konsularischen Dienste arbeiten.“
Der Posten wird zunächst eine Testphase durchlaufen, die in der zweiten Septemberhälfte endet. Falls sich das neue Projekt bewährt, soll es ein fester Bestandteil des konsularischen Service für tschechische Bürger werden, die im Ausland in Bedrängnis geraten sind, schließt Pitel.