Kontaktloses Bezahlen boomt in Tschechien – nun auch im ÖPNV

Foto: Marián Vojtek, Archiv des Tschechischen Rundfunks

Beim Lebensmittelhändler um die Ecke: Man legt seine EC-Karte an das Lesegerät, es macht piep, und der Einkauf ist bezahlt. Denn Tschechien ist europaweit ein Paradies für kontaktloses Bezahlen. Mittlerweile sind 86 Prozent der EC- und Kreditkarten hierzulande mit einem Mikrochip ausgestattet. Dies geht aus einer Umfrage der Kreditkartengesellschaft Mastercard hervor.

Foto: Marián Vojtek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Die Umfrage hat zudem gezeigt, dass immer mehr Tschechen auch gerne im ÖPNV kontaktlos zahlen würden. 75 Prozent der Befragten hätten diesen Wunsch geäußert, aber nur 18 Prozent der tschechischen Bürger hätten diese Möglichkeit, sagte Petr Zlámalík von Mastercard in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks.

Im internationalen Vergleich ist das dennoch ein hoher Wert. Bei der Bezahlung im ÖPNV gehöre Tschechien europaweit eher zu den Vorreitern, weiß Pavel Juřik von der Firma Paynovatio, die sich mit vergleichbaren Projekten beschäftigt. Beispiel Ostrava / Ostrau im Nordosten des Landes. Dort legt man in Bussen und Straßenbahnen beim Einstieg die EC-Karte an den Fahrkartenautomaten – und dann erst wieder bei der Beendigung der Fahrt, auch wenn man umgestiegen ist. Das System rechnet selbst den günstigsten Tarif aus und bucht dementsprechend ab. Im westböhmischen Plzeň / Pilsen wiederum besteht bereits seit Juni 2015 die kontaktlose Bezahlmöglichkeit. Allerdings druckt einem der Automat nach dem Beispiel Londons eine Papierfahrkarte aus.

In Prag hingegen ist man noch nicht so weit wie in der Provinz. In der tschechischen Hauptstadt gibt es bisher nur in den Straßenbahnen der Linien 18 und 22 sowie im Bus 119 zum Václav-Havel-Flughafen kontaktlose Bezahlautomaten.

Autor: Till Janzer
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