Konzert der Prager Symphoniker auf den EBU-Wellen

Musik aus Prag erklingt am Mittwoch Abend weltweit auf Radiowellen.

Die "European Broadcasting Union", die mehrere Rundfunksender der Welt vereinigt, bringt nämlich eine Live-Übertragung aus dem Prager Repräsentationshaus, ein Konzert der Prager Symphoniker und des polnischen Orgelspielers Waclaw Golonka unter der Leitung des finnischen Dirigenten John Storgards. Für den Dirigenten bedeutet dies sein erstes Treffen mit einem tschechischen Orchester, in Prag hatte er sich jedoch bereits früher vorgestellt:

"Ich habe hier einmal ein Konzert mit finnischen Musikern gemacht, 1995 glaube ich. Das war ein großes Studenten-Symphonieorchester aus Finnland. Wir spielten Sibelius, Bartok usw. Also es war ein ganz anderes Repertoire als jetzt."

Das Konzert für Schlagzeug, Orgel und Blasinstrumente der zeitgenössischen tschechischen Komponistin Ivana Loudova, die Symphonie d-Moll für Orgel und Orchester des französischen Romantikers Felix Alexander Guilmant sowie die "Schicksals-Symphonie" Ludwig van Beethovens werden an diesem Mittwoch gespielt.

"Ja, es ist eine gute Mischung, dieses Programm. Natürlich dieses Loudova-Stück ist ganz modern und avantgardistisch und für ein breites Publikum vielleicht auch ein bisschen schockierend. Aber ich glaube, es ist eine gute Kombination mit Beethovens Fünfter, die auch ein schockierendes und dramatisches Stück ist, natürlich aus einer anderen Zeit, aber doch. Und dazwischen bringen wir eine Symphonie mit Orgel vom Franzosen Guilmant. Die ist sehr romantisch. Also ein bisschen schockierender Modernismus und dann romantisch schöne Kirchenmusik. Und dann Beethovens Fünfte."

Das Gespräch mit dem Dirigenten fand während der Orchesterprobe im Smetana-Saal des Prager Repräsentationshauses statt. Seine ersten Eindrücke fasste John Storgards folgendermaßen zusammen?

"Die Orgel klingt hier sehr gut. Mehr Probleme gibt es mit dem Orchester. In diesem Saal kommt jedes Forte, Fortissimo sehr direkt und scharf. Also es ist ein bisschen problematisch, aber vielleicht wird es mit dem Publikum ein bisschen besser."

Und die Arbeit mit dem Orchester?

"Es ist positiv. Natürlich ist es eine neue Erfahrung, die tschechische Mentalität, aber es funktioniert. Wir haben nicht so viel Zeit für dieses Programm, aber ich mache, was ich kann."

Eine kurze Hörprobe aus dem Konzert für Schlagzeug, Orgel und Blasinstrumente von Ivana Loudova beendet unser heutiges Tagesecho. Das gesamte Programm wird u.a. im Hessischen Rundfunk, aber auch auf anderen Sendern am Mittwoch um 19.30 übertragen.