Kraftstoffverbrauch in Tschechien steigt an
Der Verbrauch an Kraftstoffen lag 2023 in Tschechien um zwei Prozent höher als im Vorjahr und betrug insgesamt knapp 8,4 Milliarden Liter.
2,2 Milliarden Liter davon waren Benzin, und da lag die Zunahme im Jahresvergleich bei 5,7 Prozent. Beim Motorendiesel wurde hingegen ein geringerer Anstieg verzeichnet. Bei dieser Kraftstoffart erhöhte sich der Verbrauch um 0,7 Prozent auf 6,2 Milliarden Liter. Darüber informierte Václav Loula vom Tschechischen Verband für Erdölindustrie und -handel (Česká asociace petrolejářského průmyslu a obchodu, ČAPPO) am Montag die Presseagentur ČTK.
Die Fahrzeughalter hätten 2023 insgesamt 2,5 Prozent mehr Kraftstoff verbraucht als im Vor-Corona-Jahr 2019, so Loula weiter. Zur steigenden Nachfrage im vergangenen Jahr haben demnach die Preisrückgänge beigetragen. Nach der Invasion Russlands in der Ukraine im Februar 2022 war der Literpreis in Tschechien bis auf knapp 50 Kronen (2 Euro) angestiegen. Im vergangenen Jahr betrug er im Durchschnitt aber weniger als 40 Kronen (1,60 Euro).
Bis Juli 2023 galt in Tschechien – als vorübergehende Maßnahme gegen die hohen Preise an den Tankstellen – noch ein verringerter Verbrauchssteuersatz auf Diesel. Danach sei die Nachfrage nach diesem Kraftstoff um bis zu acht Prozent zurückgegangen, führt Loula aus: „Im Verlauf des Jahres hatten zudem die Inflation, die erhöhten Energie- und Wohnkosten für Privathaushalte sowie die steigenden Lebensmittelpreise einen negativen Effekt auf den Kraftstoffverbrauch.“
Alternative Kraftstoffe und die Weiterentwicklung von E-Autos haben dem Verband zufolge bisher nur einen sehr geringen Einfluss auf den Absatz von Benzin und Diesel in Tschechien. Vielmehr sinkt dieser dadurch, dass hierzulande zunehmend modernere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und geringerem Verbrauch auf den Straßen unterwegs sind. In der nur gering steigenden Nachfrage von Diesel spiegle sich außerdem die Stagnation in der Industrieproduktion und beim Lastkraftverkehr wider, so der ČAPPO-Bericht.
