Krebserkrankungen in Tschechien

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Das Vorkommen der Dick- bzw. Enddarm-Erkrankungen ist in den letzten 20 Jahren Tschechien um ganze 190 Prozent gestiegen.1998 sind hierzulande etwa 7,5 Tausend Menschen am sogenannten kolorektalen Karzinom erkrankt, 4000 Patienten sind im selben Jahr an dieser Krankheit gestorben. Mit diesen Zahlen belegen tschechische Männer den ersten und tschechische Frauen den zweiten Platz in Europa. Worin ist die Hauptursache zu sehen fragten wir Prof. Zdenek Dienstbier, den Vorsitzenden der Liga für den Kampf gegen Krebs. Er nennt gleich zwei davon:

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"Es ist vor allem das Problem der tschechischen Küche, die sich durch zu viel Fett und durch Mangel an Gemüse und Ballaststoffen auszeichnet. Die zweite Ursache sehe ich darin, dass sich die Menschen heutzutage unzureichend bewegen, Tendenz steigend - vor allem bei der jungen Generation, denn der Computerwahnsinn hindert die jungen Menschen an Tätigkeiten, die einst als fester Bestandteil des Lebens galten. Sport- und derartig andere Aktivitäten kommen beim heutigen Lebensstil zu kurz."

Die letztere Ursache gilt wohl kaum als ein tschechisches Spezifikum. Aber die Essensgewohnheiten kann man wohl beeinflussen. Was meint Prof. Dienstbier:

"Man muss also vor allem die Erziehung der Gesellschaft wesentlich verbessern. Das ist eines der Hauptziele der Liga für den Kampf gegen Krebs. Des weitern muss man erneut den Sport als Unterrichtsfach in den Schulen durchsetzen. Man muss auch die Familien, die Eltern, aufklären, damit sie ihre Kinder zu Sportaktivitäten motivieren."