Kriegsfolgen: Tschechiens Landwirtschaftsminister fordert mehr Unterstützung für Bauern

Der tschechische Landwirtschaftsminister hat seine Pläne vorgestellt, um den Bauern hierzulande über die Folgen des Ukraine-Kriegs hinwegzuhelfen.

Zdeněk Nekula | Foto:  Regierungsamt der Tschechischen Republik

Tschechien wird elf Millionen Euro aus den Krisenreserven der EU für die Landwirtschaft erhalten. Die Gelder sollen jenen Bauern helfen, die aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine weniger absetzen können. Landwirtschaftsminister Zdeněk Nekula (Christdemokraten) will außerdem noch eine doppelte Summe vom tschechischen Kabinett fordern, konkret also 540 Millionen Kronen (22 Millionen Euro). Dies gab Nekula am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen bekannt.

Die Sonderunterstützung der EU soll laut dem Landwirtschaftsminister insbesondere den Schweinefleisch- und Apfelproduzenten zukommen, die (besonders) von den Absatzausfällen in der Ukraine und in Belarus betroffen sind. Erwogen würden zudem Subventionen für Geflügel- und Rindfleischproduzenten aus nationalen Quellen, ergänzte Nekula. Zudem soll den Landwirten erlaubt werden, Flächen zu nutzen, die eigentlich für den Schutz der Artenvielfalt stillgelegt werden sollen.

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Der Minister bekräftigte, dass weder in Tschechien noch in der EU eine Nahrungsmittelknappheit aufgrund des Krieges in der Ukraine drohe. Laut seinen Angaben produzieren die tschechischen Landwirte beispielsweise 160 Prozent des inländischen Verbrauchs an Getreide, beim Weizen seien es sogar 200 Prozent. Außerdem hätten die Landwirte im vergangenen Jahr zehn Prozent mehr Flächen besät, und Tschechien verfüge über die höchsten Lebensmittelvorräte aller Zeiten. Aufgrund der hohen Preise hätten die Landwirte jedoch bereits einen Teil ihrer Produktion ins Ausland verkauft, räumte der Agrarminister ein.