Kundgebung in Prag: Hunderte Menschen bringen Unterstützung für Israel zum Ausdruck
Hunderte von Menschen haben am Montagabend auf dem Prager Wenzelsplatz ihre Unterstützung für Israel demonstriert.
Zu Beginn der Demonstration erklang Musik auf dem Wenzelsplatz. Trotz des starken Regens verharrten die Teilnehmer vor der Reiterstatue des böhmischen Landespatrons bis zum Abschluss der Versammlung, um ihre Solidarität mit Israel zum Ausdruck zu bringen. Viele Menschen hatten israelische Flaggen mitgebracht. Andere hielten Transparente in den Händen, auf denen stand „Mörder aus Gaza töten Juden“, „Israel hat das Recht auf Existenz“ oder „Prag steht auf Israels Seite“. Die Demonstration war von der Tschechischen Gesellschaft der Freunde Israels einberufen worden. Auf dem Podium wechselten sich Politiker, Politologen und Aktivisten ab.
Seine aktuellen Eindrücke von einem Israel-Besuch schilderte Radek Hejret. Der Vizevorsitzende der tschechischen Zweigstelle der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem war gerade am Sonntag zurückgekehrt:
„Die Erlebnisse sind sehr frisch und voller Emotionen. Ich war mit einer Reisegruppe in dem herrlichen Land Israel und habe wieder einmal die zahlreichen historischen Orte und die Region bewundert, die die Israelis seit Jahrzehnten in eine Kulturlandschaft verwandeln. Als wir am Samstag zum Fluss Jordan fuhren, wurden wir auf der Straße aufgehalten. Eine Frau, die mit der Kontrolle der Autos beauftragt war, sagte uns mit Tränen in den Augen, dass Israel sich im Krieg befinde und alles geschlossen sei. Da haben wir die Realität begriffen. Denken Sie an die Israelis und beten Sie für sie. Sie bluten, ihre Angehörigen werden ermordet und entführt. Und in Ländern westlich von unserer Grenze gibt es Menschen, die sich darüber freuen.“
František Banyai leitet die Prager jüdische Gemeinde. Er bedankte sich in seiner Rede für die Solidarität und merkte an:
„Ich möchte meine große Trauer über die Opfer dieses barbarischen Terrorismus ausdrücken. Ich hoffe, dass der sinnlose pathologische Hass bestraft wird.“
Auf der Demonstration sprach auch die israelische Botschafterin Anna Azari. In diesen Tagen erlebe ihr Land schwere Momente, sagte Azari und fuhr fort:
„Was am Samstag passiert ist, war ein überraschender Terrorangriff, auf den Israel nicht vorbereitet war. Es war ein schwarzer Tag, ein 11. September für das Land. Ich habe das Glück, gerade in Tschechien zu sein. Die Unterstützung, die wir spüren, könnte nicht größer sein. Sie kommt von der Regierung, von der Opposition, von den Bürgern und von Ihnen, den Freunden Israels. Ich bin aus einem einzigen Grund hergekommen, nämlich um Ihnen für die unglaublich starke Unterstützung zu danken.“
Die Demonstration war recht schnell von der Tschechischen Gesellschaft der Freunde Israels einberufen worden. Karel Sedláček ist der Vorsitzende der Organisation. Über den Angriff auf Israel sei er schockiert gewesen, erklärte er gegenüber Radio Prag International:
„Wir meinen, dass es gut wäre, wenn die Tschechische Republik konkrete Schritte als Ausdruck der Solidarität unternehmen würde. Und dieser Schritt sollte ein Beschluss im Abgeordnetenhaus sein, der das Regierungskabinett zum Umzug der Botschaft nach Jerusalem auffordern würde.“
Derzeit ist die tschechische Botschaft in Israel noch in Tel Aviv angesiedelt. Sedláček sagte zudem, er sei von der relativ großen Zahl der Teilnehmer der Demonstration überrascht.
„Erstens wurde die Veranstaltung sehr schnell einberufen, und zweitens ist das Wetter bei weitem nicht ideal. Wir freuen uns zudem darüber, dass die Medien über die Kundgebung berichten.“