Langer Winter in Tschechien hinterlässt bereits Spuren für den Sommer

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Die zweite Kalenderwoche im März hat begonnen, in knapp drei Wochen leben wir bereits wieder in der Mitteleuropäischen Sommerzeit, doch der Winter hat auch die Tschechische Republik noch fest im Griff.

Die weiterhin frostigen Temperaturen haben zur Folge, dass der relativ lange und für die letzten zwanzig, fünfundzwanzig Jahre ungewöhnlich schneereiche Winter schon jetzt seine buchstäblichen Spuren für das Frühjahr und den nachfolgenden Sommer hinterlässt. Denn der Streu- und Winterdienst in Tschechien musste in den zurückliegenden Wochen fast ununterbrochen ausrücken, um zumindest die Hauptstraßen befahrbar zu halten. Daher weiß man schon zum jetzigen Zeitpunkt, dass der Kraftstoffverbrauch beim Winterdienst um zehn bis 20 Prozent höher ausfallen wird als in den Wintermonaten der vergangenen Jahre. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Straßenverhältnisse, wie sie der Autofahrer hierzulande in den kommenden Monaten antreffen wird, versichert der Chef des operativen Bereichs der Straßen- und Autobahndirektion, Otakar Vacin:

"Wenn der Winter sehr lang ist, dann geht das auf Kosten der Straßenerhaltung im Sommer. Das bedeutet, es werden weniger Straßenreparaturen durchgeführt, es werden weniger Markierungen und andere Straßenarbeiten vorgenommen."

Foto: Jana Sustova
Der höhere Kraftstoffverbrauch ist auch ein Problem, mit dem die Tschechischen Eisenbahnen-Ceske drahy (CD) zu kämpfen haben. CD-Pressesprecher Petr Stahlavsky erklärte dazu:

"Durch die anhaltenden Fröste ist es erforderlich, die Wagenzüge ständig eine längere Zeit vorzuheizen, und auch bei den Dieselmotoren der Lokomotiven ist es nicht möglich, bei jede Fahrtunterbrechung gleich den Verbrennungsmotor abzuschalten. Deshalb bringt das gegenwärtige Wetter einen höheren Dieselverbrauch mit sich. Gegenüber den gewöhnlichen Wintern steigt dieser Verbrauch unseren ersten Schätzungen zufolge um fünf bis zehn Prozent, aber ein Gesamtfazit werden wir erst ziehen können, wenn der Winter zu Ende ist."

Außer den passionierten Skifahrern ist auch in Tschechien schon niemand mehr so recht begeistert, dass der nach wochenlanger Verspätung erst im Februar so richtig eingekehrte Winter sich derzeit noch so hartnäckig hält. Nicht nur auf Schiene uns Straße führt er wiederholt zu Engpässen und Problemen, auch auf dem Arbeitsmarkt sorgt er für Flaute. Denn die Saisonarbeiter, deren Anzahl eigentlich zumeist ab Ostern kräftig steigt, werden sich wohl noch bis in den April hinein gedulden müssen, um wieder tatkräftig Hand anlegen zu können. Lediglich die Verkäufer von Autobatterien verweisen in diesem Winter auf ein einträgliches Geschäft. Die breite Masse der Bevölkerung aber will nach Möglichkeit bald wieder die eigenen Batterien mit frischer Energie aufladen. Und zwar dann, wenn uns die Frühlingssonne wieder raus ins Grüne lockt.