Live-Empfang von Radio Prag
Im Briefkasten: Besuche in Tschechien, Der brave Soldat Schwejk und die Straßenbahnen in Tschechien und Deutschland.
Horst Brettschneider aus Meine in Norddeutschland ist schon immer gerne in die Tschechoslowakei und später nach Tschechien gefahren. Nun hat er uns seine Erfahrungen und Erlebnisse geschildert:
„Seit 1972 besuche ich Prag und nach dem Fall des Eisernen Vorhang auch weitere Orte in Böhmen und Mähren. Ob ich auch im schlesischen Landesteil war? Vermutlich. 1972 belief sich die Busreisezeit auf 14 Stunden. 2017, per Pkw waren es knapp 6 Stunden Reisezeit. In den Jahrzehnten haben sich private Kontakte ergeben, die mein Interesse an Land und Leuten vertieft haben. Oberflächlich sind meine Sprachkenntnisse. Meine Erfahrungen: Höfliche, zurückhaltende Neugier ist ein Schlüssel, der gesellschaftliche und kulturelle Schranken öffnen kann. Die Bandbreite der Inhalte dreier Landesteile rückt für mich in den Hintergrund, wenn ich mir die fünf Rathäuser Prags erschließen möchte. Und ein wohl nicht zu erfüllender Wunsch ist die Besichtigung der Kirche des heiligen Nepomuk am Felsen im Bereich des Karlsplatzes. Bevor ich mich in touristische Ziele verliere. P.S.: Im Umfeld werde ich gefragt: Was willst so oft in Osteuropa? Dann liegt Wien geografisch auf dem Balkan.“
Danke für Ihre Zuschrift, Herr Brettschneider. Wir veröffentlichen Ihren Text in unserer Rubrik Ausländer über Tschechien.
Jaroslav Hašek und sein Schwejk
Von Peter Engel aus Wels in Österreich haben wir die folgende E-Mail erhalten:„Vor einiger Zeit haben Sie über die Neuübersetzung des Schwejk durch Antonín Brousek berichtet. Das hat mich neugierig gemacht. Iich habe mir die Taschenbuchausgabe vom Reclam-Verlag gekauft und lese das Buch gerade. Wie viele andere Menschen, habe auch ich den Stoff bisher nur aus den beiden Verfilmungen gekannt. Was für ein Unterschied! Erst bei der Lektüre bemerkt man, was für ein begnadeter Schriftsteller Jaroslav Hašek war! Meiner Meinung nach gehört dieser Roman zu den besten Büchern, die je geschrieben wurden. Ich danke Ihnen vielmals für diesen Artikel im Internet, durch den ich zu diesem großartigen Lesegenuss gekommen bin.“
Vielen Dank für Ihre Worte, Herr Engel. Es ist sehr schön zu erfahren, dass Radio Prag Sie zu Jaroslav Hašek geführt hat. Mit Ihrer Bewertung des Romans sind Sie zudem auf einer Welle mit den Hörern des Tschechischen Rundfunks. Der Kultursender Vltava hat anlässlich des 100. Gründungstags der Tschechoslowakei eine Umfrage zu den besten Kunstwerken, Büchern oder Musikstücken seit 1918 gestartet. In der Kategorie Literatur belegte „Der brave Soldat Schwejk“ den zweiten Platz, und zwar hinter dem Roman „Krieg mit den Molchen“ von Karel Čapek. Auf Rang drei kam der Roman „Der Scherz“ von Milan Kundera.
Quietschend durch die Stadt
Michael Lindner aus Gera hat wieder einmal das beliebte Thema Straßenbahnen in Prag beziehungsweise Tschechien aufgegriffen:„Dieses Thema hat ja Radio Prag in den letzten Jahren schon öfters beleuchtet, auch gab es eine entsprechende QSL-Karten-Serie mit Abbildungen der Prager Straßenbahnen. In meiner Heimatstadt Gera ist mir aufgefallen, dass hier noch sehr viele tschechische Straßenbahnen unterwegs sind, die fahrplanmäßig ihren Dienst absolvieren. Diese Bahnen sind von ČKD Praha, es handelt sich um die KT4D. Sie sind seit 37 Jahren im Dauereinsatz, haben also schon ein beträchtliches Alter. Der technische Zustand der Bahnen ist gut, und viele haben erst vor kurzem eine neue Lackierung bekommen. Optisch ist nicht zu übersehen, dass diese Garnituren aus dem alten Jahrtausend stammen, aber es bereitet viel Freude, damit quietschend durch die Stadt zu fahren.“
Herr Linder hat aber natürlich seiner Schilderung auch eine Frage hinzugefügt:„Wie alt sind die ältesten Prager Straßenbahnen, die noch regelmäßig ihren Liniendienst versehen? Gibt es eventuell in anderen tschechischen Städten alte, ‚rekordverdächtige‘ Bahnen, die noch im Linienverkehr eingesetzt werden?“
Zunächst ein paar Ergänzungen zu den Straßenbahnen, die in Gera fahren. KT4 ist die Typenbezeichnung für einen Kurzgelenktriebwagen. Zwischen 1975 und 1997 wurden rund 1800 Fahrzeuge dieses Typs gebaut, die damals in vier Staaten zum Einsatz kamen. Unter der Bezeichnung KT4D wurden Wagen hauptsächlich nach Deutschland geliefert, unter anderem nach Berlin, Brandenburg, Cottbus, Erfurt, Gera, Görlitz, Leipzig und Potsdam. Die Wagen befinden sich heute noch in fast allen dieser Städte im Einsatz.
Jetzt aber nach Prag: Dort ist die Dienstzeit der ältesten Straßenbahnen eigentlich noch länger. Im Einsatz sind noch die Tatra-Straßenbahnen T3. Diese wurden bereits Anfang der 1960er Jahre produziert. Zwischen 1960 und 1990 liefen insgesamt 14.000 Wagen vom Band. Damit gehört die T3 auch zu den meistgebauten Straßenbahnen der Welt. In den Folgejahren wurde der Typ T3 mehrere Male modernisiert und ist bis heute, nicht nur in Prag, sondern auch in anderen Städten Tschechiens, stark vertreten.Von den Straßenbahnen kommen wir nun zum Thema U-Bahn. Horst und Monika Kuhn haben sich den Beitrag über die Prager Metro in unserer Sendereihe Spaziergang durch Prag angehört. Dazu eine kleine Anmerkung von ihnen:
„Da das Metronetz gut beschildert ist, ist es für den Touristen ein Leichtes, sich zurechtzufinden.“
Radio Prag live
Und zum Schluss eine Meldung in eigener Sache. Lutz Winkler aus Schmitten im Taunus hat uns auf einen Fehler auf unserer Webseite aufmerksam gemacht:„Ich habe heute mal eine Frage zum Empfang von Radio Prag an einem Internetradio. Auf Ihrer Webseite unter der Rubrik Radio Prag hören fehlt meiner Meinung nach der Link zur Livesendung. Ich habe zwar einen Link, da bricht die Übertragung jedoch immer mal ab. Vielleicht könnten Sie die Information über die aktuelle Internetadresse einmal aktualisieren.“
Vielen Dank, Herr Winkler, für diesen Hinweis. Tatsächlich hat sich der Weg zum Live-Empfang unserer Sendungen leicht geändert. Die entsprechenden Links sind:
http://icecast1.play.cz/cro7-32.mp3
http://icecast8.play.cz/cro7-64.mp3
http://icecast2.play.cz/cro7-128.mp3
Unsere Internetredaktion wird die Verweise bald auch unter „Radio Prag hören“ veröffentlichten.
Schicken Sie uns weiter Ihre Empfangsberichte, und schreiben Sie uns an: Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an [email protected]. Auf Wiederhören!