Maschinenwerke Vítkovice steuern auf Insolvenz zu
Die Maschinenwerke Vítkovice sind zahlungsunfähig. Letzte Rettungsversuche liefen ins Leere.
Noch am Montag bestand Hoffnung auf die Rettung des Maschinenbauers, der immer noch produziert und in den vergangenen Wochen sogar weitere Aufträge angenommen hatte. Zuletzt wollte die Czechoslovak Group des Waffenmagnaten Jaroslav Strnad als Investor bei den Maschinenwerken Vítkovice einsteigen. Dieser will laut eigenen Angaben nun doch lieber in den Maschinenbauer Vítkovic Heavy Machinery investieren. Jedoch steht auch dieses Unternehmen am Abgrund, da es mit rund drei Milliarden Kronen (118 Millionen Euro) bei über 300 Gläubigern in der Kreide steht.
Obwohl die Maschinenwerke Vítkovice auch weiterhin produzieren, zahlt das Unternehmen seit Januar keine Löhne mehr aus. Laut Angaben Lubomír Mišun vom Gewerkschaftsverband KOVO erhalten die 650 noch übriggebliebenen Angestellten von den Maschinenwerken lediglich einen Mindestsatz von 2500 Kronen (100 Euro) im Monat. Für den Rest der Löhne kommt nach geltendem Recht der Staat auf, insgesamt kostet das Lubomír Mišun zufolge die öffentlichen Kassen pro Monat 25 Millionen Kronen (eine Million Euro). Spätestens mit der Insolvenz dürften die Angestellten dann aber auf der Straße stehen.1992 gründete ein staatlicher Treuhandfonds die Maschinenwerke Vítkovice als Nachfolgebetrieb des Staatsunternehmens Vítkovice. Bis 2006 war dieses abgewickelt und wurde schrittweise in private Hände übergeben. Zuletzt gehörte der Betrieb der Vítkovice Holding des Unternehmers Jan Světlík. Diese musste die Maschinenwerke wegen Insolvenz jedoch abstoßen.