Medienmagazin

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Oft bekommen wir in der Redaktion des Medienmagazins Anfragen nach verschieden Adressen und Telefonnummern von Sendern und Zeitungen, Bitten um Hinweise zu Programmanbietern und ähnliches mehr. Deshalb wollen wir nun diese Sendung nutzen, um Ihnen einige Bücher vorzustellen, die dem medieninteressierten Zuhörer vielleicht weiterhelfen könnten. Seien Sie damit herzlich willkommen zum Medienmagazin auf Radio Prag, am Mikrophon sind Jitka Mladkova und Danilo Höpfner.

Top Medien 2000

Beginnen wollen wir mit einem Buch von Dorothée Berendes. Top Medien 2000 nennt sich das 222 Seiten starke Buch, das die wichtigsten Adressen und Ansprechpartner der Medien in Deutschland verspricht. Das Inhaltsverzeichnis macht zunächst neugierig. Adressen und Namen von Radio- und Fernsehsendern, Landesmedienanstalten, offenen Kanälen, Zeitungen und Zeitschriften, Telekommunikation, Internet, Nachrichtenagenturen, Werbung, Film und Verbänden, internationalen Rundfunksendern, Medienkommissionen und anderes mehr werden geboten. Ein verlockendes Angebot, wenn man bedenkt, wie mühselig die Suche nach den Adressen bestimmter Anbieter sein kann. Auch ist ein solches Verzeichnis wahrlich nicht einfach zu erstellen. Gerade Radiosender ändern heute in Windeseile ihre Formate, Adressen und Personen. Und das ist für die Herausgeberin in der Tat zu einem kleinen Problem geworden. Zwar werden Sie z.B. korrekte Angaben zu großen Medien wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunkveranstaltern oder überregionalen Tageszeitungen finden. Das beginnt bei der Internetadresse, den Rufnummern, über die Namen der Geschäftsführer, Programmdirektoren, Marketingabteilungen bis zu Angaben über Hörer, Fernsehzuschauer oder Auflagenzahlen, den Frequenzen, Reichweiten und Gesellschaftern. Aber schon falls Sie einen lokalen Sender in ihrer Nähe suchen sollten, versagt das Verzeichnis zumeist. Da sind zahlreiche Angaben nicht mehr aktuell und besonders kleinere Sender fehlen oft ganz.

Besonders die Freunde internationaler Rundfunkveranstalter dürften ein wenig enttäuscht sein. Zwar widmet Dorothée Berendes auch diesem Thema ein Kapitel, das allerdings aus einer ernüchternden Seite besteht und sich auf Adressen und Rufnummern beschränkt.

Ganze drei internationale Radiosender, die in deutscher Sprache senden, sind vertreten. Bedenkt man die Vielzahl deutschsprachiger Sendungen aus allen Ländern Europas, so ist dies ein wenig schade. Hervorzuheben sind jedoch Bemühungen, hinter die Kulissen der Medienanbieter zu schauen. So ist z.B. die oftmals als "undurchsichtig" bezeichnete Struktur der Kirch-Gruppe aufgezeigt, in der die Beteiligungen der Gruppe nachzuvollziehen sind, gleiches gilt für den Axel-Springer-Verlag und anderen Medienriesen.

Alles in allem ist das Buch "Top Medien 2000" ein ganz nützlicher Ratgeber, wenn man sich denn allein mit grossen Medienbetrieben zufrieden gibt. Aber dies entspricht wohl auch eher dem Anspruch des Buches. Dass manche Angaben, wie bereits erwähnt, bereits nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen, dafür kann die Herausgeberin wahrlich nichts. Ein "Leitfaden durch den Mediendschungel", wie sich das Buch selbst bezeichnet, ist es allerdings nicht.

Top Medien 2000 von Dorothée Berendes ist im Februar diesen Jahres im Eichborn Verlag erschienen und kostet DM 39, 90.

Radio + Fernsehen im Internet

Ebenfalls ein Medienverzeichnis, wenn auch etwas anderer Art, ist im Verlag AP erschienen. Neue Zeiten brauchen neue Verzeichnisse.

www-Adressbuch "Radio+TV im Internet" nennt sich das Verzeichnis, dessen Titel schon alles besagt. Eine kleine Marktlücke scheinen die Herausgeber hier gefunden zu haben. Was vor wenigen Jahren noch völlig unbekanntes Gebiet war, nämlich das Radiohören via Internet, wächst mittlerweile langsam aus den Kinderschuhen heraus. Kaum noch ein Radiosender bietet sein Programm heute nicht auch im Internet an und genau das veränderte ein wenig gewisse Hörgewohnheiten. So sind lokale Radios, die meist nur in kleinen Gebieten zu empfangen sind, nun auch weltweit zu hören. Und genau an dieser Stelle setzt das Verzeichnis "Radio und TV im Internet" an. Alphabetisch geordnet bietet das Buch im Heftformat alles, was Medien im Internet so hergeben. Sortiert ist u.a. nach Ländern, Bundesländern, Gruppierungen, DX-Klubs, Musik, Nachrichtenagenturen, Technik und so weiter. Hier finden Sie sowohl grosse als auch kleine Radio- und Fernsehanstalten nahezu aller Länder. Auch die Tschechische Republik ist mit 35 Einträgen vertreten.

Die Schrift des Buches ist allerdings äußerst klein, dafür gibt es eine freie Spalte auf jeder Seite, die Platz für eigene Anmerkungen und Korrekturen der Internetadressen lässt. Ein grosses Plus des Buches liegt in der Druckauflage. Der Verlag gibt das Verzeichnis in einer jeweils kleinen Auflage heraus, um so schnell wie möglich auf Veränderungen der Internetadressen eingehen zu können. So erhalten Sie in der Regel immer ein aktuelles und aktualisiertes Buch, empfehlenswert für Internetnutzer und Radiohörer, die sich eine langwierige Suche von Adressen über Suchmaschinen sparen wollen.

Erschienen ist das www-adressbuch "Radio+Fernsehen im Internet" im Verlag AP und gehört mit DM 17,00 zu den preiswerten Medienverzeichnissen.

ABC der ARD

Wissen Sie eigentlich was ARD heißt? Wenn ja, dann kennen Sie immerhin schon einen Begriff, der sich auf den 192 Seiten des Buches ABC der ARD verbirgt. Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands gilt gerade heute als eine der ersten Informationsquellen für gute Nachrichten in Deutschland.

Wenn Sie einen Blick hinter die Kulissen der elf Anstalten der ARD, vom Bayrischen Rundfunk über den MDR, Radio Bremen bis zum Norddeutschen Rundfunk werfen, sich einen Überblick über zahlreiche Abkürzungen und Fachbegriffe verschaffen wollen, dann bietet ihnen das Buch dazu die Gelegenheit. 900 Fachbegriffe werden recht übersichtlich mit zahlreichen Fotos und Graphiken erklärt. Die Neuauflage des ABC informiert nicht nur über neue Sender wie den SWR oder Programme wie den Kinderkanal und Phoenix, sondern auch über technische Innovationen wie die Nutzung des Internets zur Programmverbreitung oder das digitale Fernsehen. Hinzu kommen Erklärungen zu den wichtigsten Fachbegriffen aus den Bereichen Rundfunkrecht- und Politik, Medienforschung u.s.w. Was genau bedeuten so vielbenutzte Wörter wie "Austastlücke" oder "Einschaltdauer", "Panel" und "Zapping". Auch Begriffe aus der Welt des Internets sind dabei, Chat, Domain und Link und andere mehr. Und dass es sich die ARD nicht nehmen lässt, auch ihre zahlreichen einzelnen Radio- und TV-Sender und Sendungen vorzustellen, dass versteht bei einem solchen Titel fast schon von selbst.

ABC der ARD ist ein hilfreiches Nachschlagewerk, nicht nur für ARD-Zuschauer.

ABC der ARD ist erschienen in der NOMOS Verlagsgesellschaft und kostet DM 12,80.