Museum der Rekorde feiert 25 Jahre
Das Museum der Rekorde und Kuriositäten in der südböhmischen Kleinstadt Pelhřimov ist das einzige seiner Art in Europa. Seit 25 Jahren werden dort seltsame Superlative dokumentiert und gezeigt.
„Im Jahr 1991 haben wir das erste Festival ‚Pelhřimov – die Stadt der Rekorde‘ organisiert. Dieses Jahr gab es davon bereits die 29. Auflage. Bei jedem der Festivals haben die Teilnehmer hier etwas hinterlassen. Einmal war es ein riesiger Kaffeelöffel, er war 2,53 Meter lang, ein anderes Mal ein riesengroßes Geduldspiel. Nachdem wir mehrere Sachen beisammen hatten, wollten wir eine Ausstellung veranstalten. Aber das war uns zu wenig.“
Und so entstand das Museum der Rekorde und Kuriositäten. Es ist in fünf Etagen eines der Stadttore untergebracht. Miroslav Marek erinnert sich noch heute an die Einweihung:„Der Tag war sehr hektisch. Um zehn Uhr haben wir das Eröffnungsband durchschnitten. Der Bürgermeister und eine Delegation schauten sich damals die Ausstellung an. Während sie im ersten Stockwerk waren, haben wir im zweiten und dritten Stockwerk noch die Exponate mit Beschreibungszetteln ausgestattet.“
Eines der ersten Ausstellungsstücke war das kleinste Motorrad Mitteleuropas, das von einem Ingenieur aus Česká Třebová / Böhmisch Trübau gebastelt wurde. Das Fahrzeug sei nur so groß wie eine Bierflasche, sagt Marek:
„Es sieht aber wie ein echtes Motorrad aus und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 50 Stundenkilometern. Das war eines der ersten Stücke. Zuvor stand es bei uns im Wohnzimmer. Später haben wir von einer Frau Jandlová die größte Hundesammlung bekommen. Dies klingt komisch, aber es handelt sich um Karten mit Hundezeichnungen von bekannten Persönlichkeiten. Zu den Autoren gehört auch Karel Gott, aber genauso bekannte Zeichner.“
Bis heute haben sich im Museum über 500 Exponate angesammelt. Manche sind sehr groß, wie etwa ein vier Meter hohes Mammut aus Korbgeflecht. Manche wiederum sehr klein – so sind auch Bilder ausgestellt, die auf Samen gemalt wurden, oder Skulpturen, die aus dünnen Holzstäbchen geschnitzt sind. Man solle sich ein 1,5 Zentimeter langes Stäbchen vorstellen. Daraus sei eine Skulptur eines sich aufbäumenden Pferdes geschaffen worden, erzählt der Museumsleiter.Eine gläserne Dampfmaschine, spielbare Musikinstrumente aus Streichhölzern, eine steinerne Violine sowie eine Kirche aus 63.000 Reiskörnern sind weitere Publikumsmagneten im Museum. Das 25-jährige Jubiläum geht derzeit dort in Arbeit unter: „Mit den Sommerferien hat die Hauptsaison begonnen. Hoffentlich wird man erst im Herbst dann Zeit haben zu feiern“, sagt Marek.