Musik für den Advent von Jan Dismas Zelenka
Kompositionen von Jan Dismas Zelenka begleiten musikalisch den ersten Adventssonntag. Er war der größte Komponist des böhmischen Barock, hat aber auch die deutsche Musik beeinflusst. Aus Böhmen stammend, lebte und wirkte er mehrere Jahrzehnte hauptsächlich in einem bedeutenden Musikzentrum Europas jener Zeit, in Dresden.
Der Advent war im Barock mehr als heute von der Marienverehrung geprägt. Mit einem Lobgesang Marias wollen wir die heutige Sendung daher beginnen. Das Magnificat in C wurde wahrscheinlich 1727 komponiert. Maria preist Gott als den, der sich ihr und allen Geringen und Machtlosen zuwendet, um sie aufzurichten, und die Mächtigen, Reichen und Hochmütigen hingegen von ihren Thronen stürzt.
Die Weihnachtsmotette „O magnum mysterium“ ist die Überarbeitung eines älteren Werkes von Zelenka, nämlich einer Arie aus dem Melodrama „Sub olea pacis“, das 1723 in Prag uraufgeführt wurde. Zelenka schuf später anhand einiger Teile des Melodramas drei Sakralkompositionen für die katholische Hofkirche in Dresden. Die Weihnachtsmotette „O magnum mysterium“ entstand in der zweiten Hälfte der 1720er Jahre. Zelenka komponierte ein neues Rezitativ, gab der bereits bestehenden Arie einen neuen Text und veränderte gewissermaßen die instrumentale Besetzung. Er fügte zwei Flöten hinzu, wodurch er den gewünschten pastoralen Charakter erzielte.
Bei der Motette „Chvalte Boha silného“ (Lobt den Gott) handelt es sich um die einzige überlieferte Komposition Zelenkas auf einen tschechischen Text. Erhalten geblieben ist sie dank den Abschriften, die im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts angefertigt wurden. Das Original der Partitur fiel höchstwahrscheinlich der Bombardierung Dresdens am Ende des Zweiten Weltkriegs zu Opfer. Die Entstehungszeit und die Bestimmung der Komposition sind unbekannt. In der Komposition wurde der Psalm 150 vertont. Dort werden mehrere Musikinstrumente erwähnt, mit deren Hilfe Gott gelobt werden soll: Lobet ihn im Klang der Posaune, lobet ihn mit Laute und Zither, lobet ihn mit Trommel und Pfeife und so weiter... Dies bot dem Komponisten mehrere Möglichkeiten für eine entsprechende Orchesterbegleitung.