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Nečas trifft kommende Woche Merkel zu Gesprächen über die EU
Premier Petr Nečas wird am Donnerstag kommender Woche auf Schloss Meseberg nahe Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammentreffen. Beim Treffen eine Woche vor dem entscheidenden EU-Gipfel zum EU-Fiskalpakt (1. März) soll offiziell über die Zukunft der Euro-Zone und der Europäischen Union gesprochen werden. Der tschechische Nachrichtenserver Aktuálně.cz schrieb am Freitagnachmittag, Merkel wolle den tschechischen Regierungschef von einer Unterschrift unter den Sparpakt überzeugen. Laut der Webseite der Kanzlerin findet das Treffen nicht unter vier Augen statt, sondern zusammen mit den Regierungschefs aus Irland und Lettland, Enda Kenny und Vladis Dombrovskis. Es sei das dritte Treffen der Bundeskanzlerin zum informellen Gedankenaustausch mit europäischen Regierungschefs.
Premier Petr Nečas hatte beim letzten EU-Gipfel zusammen mit dem britischen Premierminister David Cameron die Unterschrift unter den Fiskalpakt abgelehnt. Dies hatte in der Regierungskoalition in Prag zu heftigem Streit geführt. Vergangene Woche erläuterte Nečas im tschechischen Abgeordnetenhaus, er schließe eine Unterschrift unter den EU-Fiskalpakt nicht grundsätzlich aus. Er hätte aber bei den Verhandlungen im Januar kein Mandat der Regierung gehabt und sich deshalb nicht frühzeitig festlegen wollen.
Präsident Klaus unterschreibt Gesetz über Direktwahl des Staatsoberhauptes
Präsident Václav Klaus hat das Verfassungsgesetz zur Einführung der Direktwahl des tschechischen Staatsoberhauptes unterschrieben, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Nach der Verabschiedung des Gesetzes hatte Klaus von einem „fatalen Fehler“ gesprochen. Mit der Unterschrift tritt die Verfassungsänderung wie geplant am 1. Oktober dieses Jahres in Kraft. Um die Direktwahl aber Anfang kommenden Jahres auch durchführen zu können, muss das Parlament noch ein begleitendes Gesetz zu den Wahlmodalitäten verabschieden. Das Staatsoberhaupt soll wie die tschechischen Senatoren in zwei Runden vom Volk bestimmt werden, falls nicht ein Kandidat bereits in der ersten Runde die absolute Mehrheit erreicht. Bisher hatte ein Wahlkomitee, das aus den Mitgliedern beider Parlamentskammern bestand, über den Präsidenten abgestimmt.
Führung der Sozialdemokraten berät über Präsidentschaftskandidaten
Die Führung der tschechischen Sozialdemokraten trifft sich an diesem Wochenende, um über die möglichen Kandidaten für die erste Direktwahl des Staatspräsidenten zu beraten. Geklärt werden solle, ob es besser sei, den Senator Jiří Dienstbier als eigenen Kandidaten ins Rennen zu schicken oder einen parteilosen Kandidaten zu bestimmen, schreibt der Nachrichtenserver idnes.cz. Als Parteilose kämen Ex-Premier Jan Fischer oder der Wirtschaftsfachmann Jan Švejnar in Frage, heißt es. Das Treffen findet an einem unbekannten Ort außerhalb Prags statt, und es wurde eine Mediensperre verhängt. Wie Sozialdemokratenchef Bohuslav Sobotka im Vorfeld des Treffens gesagt hatte, soll die Wahl des Kandidaten aber nicht nur der Parteiführung obliegen, vielmehr sollten auch die Parteimitglieder sich äußern können.
Premier Nečas: Hochschulreformen sind nötig
Premier Petr Nečas hat am Freitag bei der Sitzung der Hochschulrektorenkonferenz die geplante Hochschulreform verteidigt. Änderungen im Hochschulsystem seien nötig, damit die Tschechische Republik konkurrenzfähig bleibe, so Nečas. Vor allem müssten private Mittel in das System fließen. Laut dem Premier müssen zudem das Akkreditierungssystem und die Vergabe von Professor- und Doktortiteln reformiert werden. Es komme zu keiner Einschränkung der akademischen Freiheit, der Autonomie oder der Selbstverwaltung, fügte Nečas hinzu. Der Regierungschef reagierte damit auf die Befürchtungen der Reformgegner.
Zwölf Jahre Gefängnis für Mann, der auf Bettler geschossen hat
Ein Tscheche muss für zwölfeinhalb Jahre ins Gefängnis, weil er auf einem belebten Bahnhofsvorplatz auf zwei Bettler geschossen hat. Das entschied ein Gericht am Freitag. Die Obdachlosen hatten den 26-Jährigen nach Angaben der Presseagentur ČTK im Juni vor dem Hauptbahnhof in Brno / Brünn um Geld gebeten und bedrängt. Nach einem kurzen Streit zog der Waffen-Narr eine Pistole und feuerte aus nächster Nähe zwei Schüsse ab. Die beiden Obdachlosen überlebten nur dank einer Notoperation.
Lawine verschüttet Snowboardfahrer – großes Glück bei der Rettung
Ein 21-jähriger Snowboardfahrer hat in den mährischen Beskiden eine Lawine ausgelöst und konnte nur durch Glück gerettet werden. Der junge Mann war bei der Fahrt abseits der Piste verschüttet worden, konnte aber unter dem Schnee sein Handy greifen und die Bergrettung verständigen. Während der Rettungsaktion wurden zudem zwei Helfer von einer weiteren Lawine zum Teil verschüttet, konnten aber ebenfalls befreit werden. Der Snowboardfahrer war rund 80 Meter weit von der Lawine mitgeschleift worden und lag einen Meter unter dem Schnee. Die Rettungskräfte fanden ihn, weil ein Stück des Snowboards aus dem Schnee ragte. Der junge Mann habe extrem verantwortungslos gehandelt und unglaubliches Glück gehabt, wie der Leiter der Rettungskräfte zu Protokoll gab. So fuhr der Wintersportler allein und ohne Lawinensuchgerät in gefährliches Terrain.
In den tschechischen Mittelgebirgen herrscht derzeit hohe Lawinengefahr. Am Freitag wurde für das Riesengebirge Stufe vier (von fünf) bekannt gegeben und für das Altvatergebirge Stufe drei.
Prager Zoo hat Zuwachs bei den Przewalski-Pferden
Der Prager Zoo hat bei den Przewalski-Pferden Zuwachs bekommen. Bereits am Montag kam ein Junges der seltenen Wildpferde aus den asiatischen Steppen zur Welt, wie der Zoo am Freitag in einer Presseerklärung mitteilte. Allen Anzeichen nach handele es sich bei dem Nachwuchs um eine Stute, hieß es weiter. Die Przewalski-Pferde gelten in freier Wildbahn seit 40 Jahren als ausgestorben. Sie konnten nur in menschlicher Pflege überleben. Der Prager Zoo galt lange Zeit neben dem Tierpark Hellabrunn als einzige erfolgreiche Zuchtstätte der seltenen Tiere. Seit 1959 wird in Prag dazu ein weltweites Zuchtbuch geführt. Mittlerweile werden die Przewalski-Pferde in der Mongolei ausgewildert, aus dem Prager Zoo stammen dabei fünf der Tiere.
Tennis: Berdych beim ATP-Turnier in Rotterdam im Halbfinale
Tomáš Berdych hat beim ATP-Tennisturnier in Rotterdam das Halbfinale erreicht. Der Tscheche besiegte im Viertelfinale am Freitag den Italiener Andreas Seppi mit 6:3 und 6:4. Gegner von Berdych am Samstag im Kampf um das Finale ist Juan Martín del Potro aus Argentinien. Berdych ist beim Hartplatzturnier in Rotterdam an Position zwei gesetzt. Vor kurzem gewann der 26-Jährige das ATP-Turnier in Montpellier.
Boxen: Konečný wird um WBO-Weltmeistertitel kämpfen
Das Team des tschechischen Halbmittelgewichtboxers Lukáš Konečný hat am Freitag bekannt gegeben, dass der 33-Jährige am 10. März gegen den Russen Zaurbek Baysangurow um den WBO-Weltmeistertitel kämpfen wird. Die Begegnung wird im ukrainischen Browary ausgetragen, nahe Kiew. Der 26-jährige Baysangurow hat von seinen bisher 27 Profikämpfen nur einen verloren, Konečný unterlag in 50 Kämpfen bisher dreimal seinem Gegner.
Fußball Europa League: Viktoria Pilsen und Schalke 04 trennen sich 1:1
Viktoria Pilsen hat am Donnerstagabend beim Zwischenrunden-Hinspiel in der Europa League gegen Schalke 04 ein verdientes Unentschieden erreicht. Das Team von Pavel Vrba war in der ersten Hälfte die klar dominierende Mannschaft und ging völlig verdient mit 1:0 in die Halbzeit. Das Führungstor erzielte Vladimír Darida nach einer Ecke mit einer schönen Volleyabnahme. Für Schalke lief es nach der Halbzeitpause etwas besser, die eingewechselten Jefferson Farfan und Ciprian Marica bereiteten den Ausgleich für den Schalker Torjäger Klaas-Jan Huntelaar vor. Das Rückspiel findet am 23. Februar in Gelsenkirchen statt, Pilsen muss dann gewinnen, um weiterzukommen.
Das Wetter am Samstag, 18.2.: Wolken, Regen oder Schnee, bis 6 Grad
Am Samstag überwiegen in Tschechien die Wolken, mit vereinzelt Schauern, die oberhalb 600 Metern in Schnee übergehen. Zum Abend hin werden im Nordwesten und Norden Böhmens die Wolken dichter, mit örtlich Regen, oberhalb 1200 Meter auch Schnee. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 2 bis 6 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter um 0 Grad Celsius.