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Misstrauensvotum gescheitert - Regierung Topolanek bleibt

Die Regierungskoalition unter Premier Mirek Topolanek kann weiter regieren, ein Misstrauensvotum der Opposition ist am Mittwoch gescheitert. Bei der Abstimmung im Abgeordnetenhaus erhielt der Misstrauensantrag 97 der möglichen 200 Stimmen, zu seinem Erfolg hätte die Opposition aber mindestens 101 Stimmen gebraucht. Die Abgeordneten der Regierung stimmten mit zwei ehemaligen sozialdemokratischen Parlamentariern geschlossen gegen den Antrag. Premier Topolanek bezeichnete das Misstrauensvotum als sinnlos vergeudete Zeit.

Bei der Debatte im Vorfeld der Abstimmung hatte der Vorsitzende der oppositionellen Sozialdemokraten (CSSD), Jiri Paroubek, scharfe Kritik an der Regierung Topolanek geäußert. Paroubek kritisierte vor allem, dass der wegen Korruption beschuldigte Vizepremier Jiri Cunek immer noch im Kabinett sei. Die sozialdemokratische Partei hatte das Misstrauensvotum beantragt, nachdem sie vergangene Woche mit ihrer Forderung nach einer Parlamentsdebatte über Jiri Cunek gescheitert war.

Deutscher zerstückelt bei Sokolov aufgefunden - drei Festnahmen

Ein 35 Jahre alter Mann aus Nürnberg ist in Tschechien Opfer eines brutalen Raubmordes geworden. Polizisten hätten die Leiche des Deutschen zerstückelt und in mehreren Plastiktüten verpackt in einem Wald bei Sokolov / Falkenau gefunden, berichtete am Mittwoch der Webserver idnes. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Karlovy Vary / Karlsbad zitiert wurde, seien drei Verdächtige festgenommen worden. Gegen eine 27 Jahre alte Prostituierte, ihren Mann und einen Komplizen sei Haftbefehl erlassen worden. Nach ersten Erkenntnissen hatte der Mann die Prostituierte in einem Nürnberger Animierlokal kennen gelernt. Anfang Juni hatte er sie unter dem Vorwand einer Dienstreise in Tschechien besuchen wollen. Seitdem galt er als vermisst.

Temelin: Minister Schwarzenberg und Bursik sprachen mit oberösterreichischer Delegation

Tschechien und Österreich hätten zwar unterschiedliche Ansichten zum Atomkraftwerk Temelin, aber ein gemeinsames Interesse an der Sicherheit beim Betrieb des Meilers. Darauf haben sich am Dienstag Umweltminister Martin Bursik und Außenminister Karel Schwarzenberg zusammen mit einer Delegation aus Oberösterreich geeinigt, die aus Landeshauptmann Josef Pühringer und Landes-Umweltrat Rudolf Anschober bestand. Das Treffen fand nur einen Tag nach der Übersendung einer offiziellen Note der tschechischen Regierung an den österreichischen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer statt. In der Note wurde der Vorwurf aus Wien zurückgewiesen, dass die Sicherheitsziele für das Kraftwerk nicht erfüllt worden seien.

Tlusty gründet eigene Plattform innerhalb der Bürgerdemokraten

Der ehemalige Finanzminister Vlastimil Tlusty hat mit weiteren sieben Abgeordneten der Bürgerdemokraten (ODS) eine eigene Plattform innerhalb seiner Partei gegründet. Wie Tlusty bei einer Pressekonferenz am Mittwoch sagte, wolle man keine Abspaltung von den Bürgerdemokraten, sondern eine Rückkehr zu den Grundlagen des Parteiprogramms. Die Plattform stünde allen Bürgerdemokraten offen, so Tlusty weiter. ODS-Chef und Premier Mirek Topolanek sagte, dass er die Gründung der Plattform nicht als Druckausübung empfinde. Tlusty gehört innerhalb der Bürgerdemokraten zu den schärfsten Kritikern der geplanten Finanzreform.

26 Verletzte bei Zugunglück in Südböhmen

Bei einem Zugunglück in Südböhmen sind am Mittwoch 26 Menschen leicht verletzt worden. Wie die Nachrichtenagentur CTK meldete, fuhren im Bahnhof von Cerny Kriz bei Prachatice /Prachatitz zwei Züge aufeinander. Zehn Fahrgäste seien mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, sagte eine Polizeisprecherin. 16 weitere Passagiere seien wegen leichter Schnittwunden am Unfallort medizinisch versorgt worden. Laut Aussagen der Bahninspektion soll menschliches Versagen zu dem Unfall geführt haben.

Abgeordnete genehmigen "Czech Pionts" mit dem Ziel bürgerfreundliche Verwaltung

Das Abgeordnetenhaus hat mit seiner Mehrheit die Schaffung so genannter "Czech Points" genehmigt. An Postfilialen und Meldeämtern sollen dabei Schalter eingerichtet werden, an denen tschechische Bürger unabhängig vom Wohnort gängige behördliche Dokumente wie Auszüge aus dem Strafregister oder aus dem Grundbuch beantragen können. Insgesamt sollen landesweit rund 3600 "Czech Points" entstehen. Die ersten 30 solcher Kontaktstellen funktionieren bereits seit Anfang des Jahres im Rahmen eines Pilotprojekts. Das jetzt vom Abgeordnetenhaus verabschiedete Gesetz zu den "Czech Points" muss noch dem Senat und Präsident Vaclav Klaus vorgelegt werden.

Stem: Prager Oberbürgermeister Bem ist beliebtester tschechischer Politiker

Beliebtester tschechischer Politiker ist derzeit der Prager Oberbürgermeister Pavel Bem. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Stem hervor. Der Bürgerdemokrat Bem, der vor kurzem von der erfolgreichen Besteigung des Mout Everest zurückgekommen ist, ließ bei der Umfrage die christdemokratische Verteidigungsministerin Vlasta Parkanova hinter sich. 62 Prozent der Befragten hatten sich positiv über Pavel Bem geäußert. Auf Platz drei der Umfrage kam der Sozialdemokrat Bohuslav Sobotka, Platz vier nimmt Grünen-Chef und Umweltminister Martin Bursik ein.

Konkursantrag gegen Klavierhersteller Petrof zurückgewiesen

Der weltbekannte tschechische Klavierhersteller Petrof muss nicht in den Konkurs gehen. Das Kreisgericht in Hradec Kralove / Königgrätz habe beschlossen, dass kein Grund für ein Insolvenzverfahren bestehe, schreibt die Wirtschaftszeitung "Hospodarske noviny" in ihrer Ausgabe von Mittwoch. Den Konkursantrag hatte die amerikanische Firma Geneva International Corporation (GIC) gestellt, die vergeblich versucht hatte, eine angeblich offene Forderung in der Höhe von zwei Millionen Kronen gegenüber Petrof geltend zu machen.

"Praemium Academie"-Preis an vier tschechische Wissenschaftler verliehen

Der Vorsitzende der Akademie der Wissenschaften, Vaclav Paces, hat am Dienstag vier tschechischen Wissenschaftlern den Preis "Praemium Academie" verliehen. Mit der Würdigung ist eine finanzielle Unterstützung von jährlich insgesamt fünf Millionen Kronen (knapp 180.000 Euro) über den Zeitraum von sechs Jahren verbunden. Den Preis erhielten der Mathematiker Eduard Feireisl, der Physiker Vaclav Petricek, der Genforscher Jiri Forejt und der Chemiker Pavel Hozba.

Zur Begründung sagte Vaclav Paces, dass diese Wissenschaftler nicht nur exzellent seien, sondern auch im zeitlichen Rahmen von sechs Jahren ihr Fachgebiet voranbringen und so etwas wie eine "Tschechische Schule" auf ihrem Gebiet entwickeln könnten. Gleichzeitig beklagte Paces, dass in der tschechischen Akademie nur Wissenschaftler aus mittelosteuropäischen Ländern tätig seien. Wünschenswert sei auch eine Zusammenarbeit mit Deutschen, Engländern oder Amerikanern. Der Preis "Praemium Academie" wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben.

Leichtathletik: Sebrle siegt mit 8697 Punkten bei Mehrkampf-Meeting in Kladno

Roman Sebrle hat mit 8697 Punkten den Zehnkampf bei einem Leichtathletik-Meeting im mittelböhmischen Kladno gewonnen. Zweiter wurde Dmitri Karpow aus Kasachstan. Bei dem Mehrkampf-Meeting erfüllten mit Tomas Dvorak und Josef Karas zudem zwei weitere Tschechen mit ihren Ergebnissen die Qualifikationsnorm für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in diesem Jahr.

Tennis: Berdych in Wimbledon an Nummer sieben gesetzt

Der derzeit beste tschechische Tennisspieler, Tomas Berdych, ist beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon an Nummer sieben gesetzt. Berdych verdankt den Platz unter den ersten zehn der Setzliste seinen guten Ergebnissen auf Rasen aus der letzten Zeit, zu dem auch der Sieg beim Turnier in Halle von diesem Wochenende gehört hat. Bei den Frauen ist Nicole Vaidisova mit Rang 14 am höchsten unter den tschechischen Spielerinnen gesetzt, Lucie Safarova erhielt Position 26.

Das Wetter: Niederschlag, 22 bis 30 Grad

Am Donnerstag ist es in Tschechien meist bewölkt bis bedeckt mit starken Regenfällen und Gewittern, bei denen Hagelschlag und Sturmböen möglich sind. Bei den Tageshöchsttemperaturen ist das Land zweigeteilt, in Böhmen liegen sie bei 22 bis 26 Grad, in Mähren steigen sie auf 26 bis 30 Grad Celsius.