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CSSD-Führung einstimmig gegen Unterstützung einer Dreierkoalition
Die Sozialdemokraten wollen die geplante Regierung aus Bürgerdemokraten, Christdemokraten und Grünen nicht unterstützen. Dies hat der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Jiri Paroubek, am Samstag nach der Sitzung des Parteirats verkündet. Die Entscheidung des Rats sei eindeutig gewesen, sagte Paroubek weiter. Zudem hat das Führungsgremium die beiden Abgeordneten Milos Melcak und Michal Pohanka, die aus der sozialdemokratischen Fraktion ausgetreten waren, zur Rückkehr aufgerufen. Vor allem von Melcak wird vermutet, dass er die geplante Dreierkoalition unter Führung der Bürgerdemokraten unterstützen könnte. Die drei Parteien, die über eine neue Regierung verhandeln, haben keine Mehrheit im tschechischen Abgeordnetenhaus. Ihnen fehlt dazu eine Stimme.
Parteirat der Grünen gibt grünes Licht für Regierungsgespräche
Die Grünen werden sich den Regierungsgesprächen von Bürgerdemokraten und Christdemokraten anschließen. Dies entschied der Parteirat der Grünen am Samstag. Vor etwas mehr als einer Woche hatten sich die Grünen von den Koalitionsgesprächen zurückgezogen. Zu dem Zeitpunkt waren allerdings noch die Sozialdemokraten an den Gesprächen beteiligt, mit denen die Grünen wegen der Frage nach dem Ausbau der Atomenergie in Streit geraten waren.
Auch Landesausschuss der Christdemokraten für Regierungsgespräche
Auch der landesweite Ausschuss der Christdemokraten hat sich heute für weitere Gespräche mit den Bürgerdemokraten und den Grünen über die Bildung einer neuen Regierung ausgesprochen. Gestern hatte bereits der Parteirat die Fortsetzung der Regierungsverhandlungen empfohlen. Von der entstehenden Regierung verlangt der christdemokratische Landesausschuss allerdings, dass sie ein Reformpaket vorbereitet. Dies sagte der Vorsitzende der Christdemokraten, Jiri Cunek.
Grüne verurteilen die Umsiedlung von Roma in Vsetin
Neben der Frage der Regierungsgespräche hat sich der Parteirat der Grünen auch mit der Umsiedlung von Roma beschäftigt, die der Chef der Christdemokraten, Jiri Cunek, in seiner Rolle als Bürgermeister der Stadt Vsetin initiiert hat. Wie der Vorsitzende der Grünen, Martin Bursik, auf einer Pressekonferenz sagte, sei das Vorgehen von Cunek nicht akzeptabel gewesen. Zugleich sehen die Grünen aber kein Problem, falls Cunek zum Kabinett einer zukünftigen gemeinsamen Regierung gehören würde. Jiri Cunek hatte im Oktober mehrere Romafamilien, die Mietschulden gegenüber der Stadt Vsetin haben, in teils 200 Kilometer entfernte Orte umsiedeln lassen.
In sechs tschechischen Gemeinden haben Nachwahlen stattgefunden
In sechs tschechischen Städten und Dörfern haben am Samstag Nachwahlen zu den Gemeinderäten stattgefunden. Insgesamt 93.000 Wahlberechtigte waren dabei aufgerufen, ein zweites Mal an die Wahlurnen zu gehen. Erst im Lauf des Sonntags werden die offiziellen Ergebnisse bekannt gegeben. Der erneute Urnengang war notwendig geworden, nachdem Wahlbeobachter Zweifel am korrekten Verlauf der Kommunalwahlen im Oktober dieses Jahres in den sechs Gemeinden geäußert hatten. Der skurrilste Fall hatte sich dabei in der nordmährischen Stadt Havirov ereignet. Dort hatten die Sozialdemokraten auf ihrer Wahlliste einen Kandidaten aufgeführt, der kurz zuvor erschossen worden war.
Umstrittene Irak-Konferenz hat in Prag begonnen
In Prag hat eine umstrittene Konferenz über den Irak begonnen. An der Veranstaltung, die noch bis Sonntagabend dauert, nehmen Amerika-kritische Wissenschaftler und Journalisten aus dem Irak sowie tschechische linksgerichtete Politiker und Experten für den Nahen Osten teil. Ursprünglich sollte die Konferenz, deren Schirmherrschaft der Sozialdemokrat Lubomir Zaoralek übernommen hat, im tschechischen Abgeordnetenhaus stattfinden. Auf Druck der konservativen demokratischen Bürgerpartei wurde sie aber aus den Parlamentsräumen verbannt.
Radioaktivität in ehemaliger Schweinezucht festgestellt
Bei der Untersuchung gefährlicher Chemikalien auf dem Gelände einer ehemaligen Schweinezuchtfarm in Mittelböhmen haben Fachleute erhöhte Radioaktivität festgestellt. Die Konzentration der radioaktiven Strahlung ist aber nicht alarmierend hoch und bedeutet keine unmittelbare Bedrohung für die Menschen, die in der Umgebung leben. Dies sagte die Leiterin des Staatsamtes für atomare Sicherheit, Dana Drabova, nachdem ihre Mitarbeiter am Samstag Messungen vor Ort vorgenommen haben. Genauere Untersuchungen der dort lagernden Stoffe, so Drabova, würden aber erst in den nächsten Tagen gemacht. Insgesamt sollen rund 100 Tonen Chemikalien auf dem Gelände des ehemaligen Landwirtschaftsbetriebs lagern.
Drei Tschechen in Österreich von Lawine verschüttet
Drei Tschechen sind am Samstag in den Ötztaler Alpen von einer Lawine verschüttet worden. Einer von ihnen wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus in Österreich gebracht, nachdem ein Rettungsteam das Trio geborgen hatte. Dies sagte der tschechische Honorar-Konsul in Innsbruck, Lukas Bodner. Das Unglück ereignete sich im Gletschergebiet des Gurgler Ferner. Es soll angeblich nicht auf ein Fehlverhalten der drei Tschechen zurückzuführen sein.
Zuchterfolg bei Lamas im Zoo von Zlin
Der Zoo der mährischen Stadt Zlin vermeldet einen bedeutenden Zuchterfolg. Wie am Samstag bekannt wurde, konnte dort erstmals eines der seltenen Vikunja-Lamas Nachwuchs zeugen. Vikunjas sind kleine Lamas mit einer Schulterhöhe von maximal einem Meter, die in den Bergen der Anden auf einer Höhe von 3500 bis 5500 Meter leben. Das vor kurzem in Zlin geborene Vikunja-Baby ist ein Männchen. Erwachsen wird diese Lama-Art nach rund zwei Jahren.
Neumannova Vierte bei Weltcuprennen in La Clusaz
Die tschechische Skilangläuferin Katerina Neumannova hat am Samstag den vierten Platz beim Weltcuprennen mit Massenstart in der freien Technik über 15 Kilometer belegt. Das Rennen fand im französischen La Clusaz statt. Neumannova war um 1,3 Sekunden langsamer als die siegreiche Finnin Virpi Kuitunen und belegt nun auch im Weltcup-Gesamtklassement den vierten Platz. Beim Weltcup der Männer kam der Tscheche Martin Koukal im Rennen über 30 Kilometer Freistil mit Massenstart auf den sechsten Platz.
Tschechische Curlingspielerinnen erstmals für WM qualifiziert
Das tschechische Curlingnationalteam der Frauen hat sich erstmals überhaupt für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Die WM wird im kommenden Jahr im japanischen Aomori stattfinden. Die Teilnahme an den Welttitelkämpfen erkämpften sich die Curlingspielerinnen aus Tschechien am Samstag durch einen knappen 10:9-Sieg gegen Österreich im zweiten Relegationsspiel bei der Europameisterschaft in Basel. Die erste Begegnung gegen die Österreicherinnen hatten die Tschechinnen bereits am Freitag für sich entschieden.
Wetter: bewölkt bis bedeckt, Temperaturen bis 7 Grad Celsius
Am Sonntag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt mit örtlichem Niederschlag. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 3 bis 7 Grad Celsius.