• 12.09.2008

    Die Tschechische Bahn (ČD) und die Bahngewerkschaften haben die Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag aufgenommen. Die Gewerkschaften befürchten, dass die ČD-Leitung einige Begütungen der Eisenbahner beschneiden will, wie zum Beispiel den bis zu 30 Arbeitstage zählenden Urlaub oder das Recht auf Erholungsaufenthalte. Die Föderation der Lokführer ließ bereits durch ihren Sprecher ankündigen, dass sie um jede Vergütung ringen wolle. Derzeit arbeiten die Bahngewerkschaften an einer gemeinsamen Antwort auf den Entwurf des Kollektivvertrags, den sie Anfang September von der Unternehmensführung erhalten haben. Ende September werden alle acht Gewerkschaftsverbände der Eisenbahnbeschäftigten gemeinsam verhandeln.

  • 12.09.2008

    Die Kosten für die bis zum Jahr 2012 laufenden Vorbereitungen für die Einführung des staatlichen Abiturs in Tschechien wurden auf 480 Millionen Kronen, über 19 Millionen Euro, beziffert. Der Großteil dieser Kosten wird aus den europäischen Strukturfonds finanziert. Das sagte am Freitag Pavel Zelený vom Zentrum für die Erforschung der Bildungsergebnisse (Cermat) auf einer Pressekonferenz in Prag. Der im Schulgesetz ursprünglich vorgesehene Termin für die Einführung des staatlichen Abiturs wurde im Vorjahr von 2008 auf 2010 verschoben. Mit der endgültigen Gestaltung des Abiturs, dessen Inhalt, Form und Zielsetzung in einem Teil für alle Schulen der mittleren Schulstufe gleich sein wird, da sie zentral vom Schulministerium festgelegt werden, rechnet man aber erst im Jahr 2012.

  • 12.09.2008

    Im Beisein von Ausstellern aus über 60 Ländern ist am Freitag die Briefmarken-Weltausstellung „Praga 2008“ in der tschechischen Hauptstadt eröffnet worden. In Prag findet sie bereits zum fünften Mal statt, zuletzt war es vor zehn Jahren. Diesmal sind in der Philatelisten-Mekka 528 wertvolle Exponate zu sehen, unter anderem auch die erste Briefmarke der Welt – die „One Penny Black“, die „British Guiana1 c magenta“, von der bis heute nur eine einziges Exemplar und ein Bogen der „Blauen Merkur“, die in der Habsburger Monarsche benutzt wurde.erhalten geblieben ist.

  • 12.09.2008

    Am Donnerstag verhandelten Vertreter der tschechischen Vereinigung der Spediteure, Česmad, mit Verkehrsminister Aleš Řebíček. In der vergangenen Woche hat die tschechische Regierung ein Fahrverbot für die LKW an Freitagnachmittagen beschlossen. Sie entspricht damit einer Vereinbarung im Koalitionsvertrag. Die Spediteure befürchten durch das Verbot aber erhebliche Umsatzeinbußen. Als Kompromiss haben sie nun ein Überholverbot für die LKW an Freitagen vorgeschlagen. Befürworter für eine Ausweitung des LKW-Fahrverbots an Wochenenden sind vor allem die Grünen. Deren Vorsitzender Martin Bursík bezeichnete den Vorschlag der Spediteure – so wörtlich – als „Witz“. Premierminister Topolánek kündigte aber an, darüber nachdenken zu wollen.

  • 12.09.2008

    Im Falle der in Indien inhaftierten tschechischen Insektenkundler Emil Kučera und Petr Švácha hat Premier Topolánek seinen indischen Amtskollegen gebeten, sich um den Fall zu kümmern. Das sagte Topolánek am Donenrstag gegenüber dem indischen Industrieminister Kamal Nath, der sich zu einem Arbeitsbesuch in Prag aufhält. Nath sagte, es gebe die Möglichkeit eines Berufungsverfahrens oder einer Begnadigung. Tschechische und ausländische Insektenkundler planen für den 18. September Proteste vor den indischen Botschaften in Prag, Wien und Ottawa. Švácha und Kučera sind seit Ende Juni in Indien inhaftiert, weil sie in einem Nationalpark bei Darjeeling illegal Insekten gesammelt haben. Švácha wurde am Mittwoch freigesprochen, Kučera wurde paradoxerweise für dieselbe Tat zu drei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt.

  • 12.09.2008

    Gestern wurde in Ústí nad Labem / Aussig eine zweitägige Konferenz unter dem Titel „Vergessene Helden“ eröffnet. Sie befasst sich mit dem Schicksal jener Sudetendeutschen, die sich aktiv gegen die deutsche Besetzung von Teilen der Tschechoslowakei gewandt hatten und dennoch nach dem Krieg das Land verlassen mussten. Die Konferenz markiert den Abschluss eines 2005 von der damaligen tschechischen Regierung beschlossenen Forschungsprojektes zu diesem Thema. Beteiligt waren Wissenschafter aus Deutschland, Österreich und Tschechien und rund 100 Zeitzeugen.

    An der gestrigen Eröffnung der Tagung nahmen die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Susanne Kastner, der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg und der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich teil.

  • 12.09.2008

    Ein Tscheche und eine Tschechin haben heute ihre jeweils zweite Goldmedaille bei Paralypics in Peking für Tschechien erkämpft: Der Radfahrer Jiří Ježek im Zeitfahren über 24,8 Kilometer und Běla Hlaváčková im 100-Meter-Brustschwimmen. In der Zwischenbilanz belegt das tschechische Paralympics-Team derzeit mit fünf Gold-, zwei Silber- und elf Bronzemedaillen den 15. Platz.

  • 11.09.2008

    Die Europäische Kommission dürfte innerhalb von zwei Wochen Fördergelder für das tschechische Operationsprogramm „Forschung und Entwicklung für Innovationen“ freistellen. Das sagte heute Schulminister Ondřej Liška in Brüssel. Es handelt sich um das letzte der von Tschechien eingereichten Operationsprogramme, das noch auf die Billigung durch die Kommission wartet. Für den Förderzeitraum 2007 – 2013 können tschechische Wissenschaftler und Schuleinrichtungen rund zwei Milliarden Euro aus den EU-Strukturfonds erhalten. Liška zufolge wird die EU-Kommissarin für Regionalpolitik, Danuta Hübner, das erwähnte Operationsprogramm in Prag unterschreiben.

  • 11.09.2008

    Im Rahmen der Praxisgebühren, die zu Jahresbeginn eingeführt wurden, zahlten die Tschechinnen und Tschechen bis Juni etwa 2,6 Milliarden Kronen, das sind mehr als 100 Millionen Euro. Das sagte Gesundheitsminister Tomáš Julínek heute auf einer Pressekonferenz. Der gewünschte Steuerungseffekt sei somit erzielt worden, unnötige Arztbesuche seien seit Einführung der Gebühren zurückgegangen. Zudem kaufen die Menschen billigere Medikamente nun lieber selbst ohne Rezept. Die Krankenkassen hätten dadurch bereits 3,4 Milliarden Kronen eingespart, die sie zur Heilung schwerer Erkrankungen verwenden können, so Julínek.

  • 11.09.2008

    Arbeitsminister Petr Nečas hat am Donnerstag die Behauptung der Gewerkschaften zurückgewiesen, nach der die Reallöhne der Angestellten Anfang dieses Jahres dramatisch gesunken sein sollen. Ihre Berechnungen – so Nečas auf einer Pressekonferenz – seien nur von den Bruttolöhnen ausgegangen, ohne die Änderungen im Steuersystem zu berücksichtigen, mit denen die Regierung gerade die Angestellten mit Kindern begünstigen wollte. Derzeit verhandeln die Gewerkschaften mit der Regierung über eine 8-prozentige Lohnerhöhung für die Beschäftigten im öffentlichen Sektor, das Kabinett bietet nur fünf Prozent Lohnanstieg an.

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