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21.08.2008
Zur Erinnerung an den Einmarsch der Warschauerpaktarmeen in die Tschechoslowakei wurde heute auf dem Prager Wenzelsplatz ein Panzer installiert, dessen Kanone symbolisch auf das Gebäude des vor 40 Jahren beschossenen Nationalmuseums gerichtet ist. Der Panzer vom Typ T54B, der aus den Sammlungen des Militärtechnischen Museums in Lešany stammt, ist Bestandteil einer Ausstellung, die im Nationalmuseum eröffnet wurde. Nach einer authentischen Fotoaufnahme mit Sowjetpanzern desselben Typs, die im August 1968 in hoher Zahl nach Prag gekommen waren, ist auch der ausgestellte Panzer mit weißen Streifen bemalt. Auf der Stirnfront des Nationalmuseums wurden großformatige Fotos der vier Anführer des Prager Frühlings – Alexandr Dubček, Ludvik Svoboda, Josef Smrkovský und Oldřich Černík – angebracht.
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21.08.2008
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Tschechien ist deutlich gesunken. Lag sie im vergangenen Jahr noch bei fast 160.000, melden die Arbeitsämter in diesem Jahr nur noch 113.000 Menschen, die länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind. Arbeits- und Sozialminister Petr Nečas führt dies auf die Reformen des Regierungskabinetts zurück. Seit Anfang des Jahres gelten schärfere Regeln für die Auszahlung von Arbeitslosenunterstützung.
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21.08.2008
Zum ersten Mal nach ungefähr 50 Jahren ist heute der ehemalige Atombunker im mährischen Olomouc / Olmütz für Journalisten geöffnet worden. Künftig könnte die 1957 fertig gebaute Bunkeranlage, von deren Existenz die breite Öffentlichkeit bis heute nichts wusste, auch für die Stadtbewohner und Touristen zugänglich sein. Das staatliche Objekt soll demnächst in den Besitz der Stadt übergehen, die es an eine Organisation der Freunde der Militärgeschichte weitervermieten will. Diese sollte die Räumlichkeiten, wie vorausgesetzt, auch für die Öffentlichkeit öffnen.
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21.08.2008
Barbora Špotáková hat als zweite Frau in der Geschichte der tschechischen Leichtathletik die Olympia-Goldmedaille im Speerwerfen gewonnen. Erst beim letzten Versuch, mit dem sie auch einen europäischen Rekord aufstellte, hat sie mit ihrem 71,42 Meter langen Speerwurf die führende Russin Maria Abakumova um 64 Zentimeter übertroffen. Mit ihrem Olympiasieg knüpfte Špotáková auf den Erfolg der legendären tschechischen Speerwerferin Dana Zátopková an, die 1952 in Helsinki eine Goldmedaille erang.
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21.08.2008
In einem Testspiel hat gestern das tschechische Fußballnationalteam gegen England im Londoner Wembley-Stadion 2:2 unentschieden gespielt. Zweimal war Tschechien in Führung gelegen, ehe in der Nachspielzeit Mittelfeldspieler John Cole den zweiten englischen Treffer schoss. Für Tschechien hatten Stürmer Milan Baroš in der 22. Minute sowie Verteidiger Marek Jankulovski mit einem Freistoßtor in der 48. Minute getroffen. Den zwischenzeitlichen Ausgleich für England erzielte der Verteidiger Wesley Brown. Für den neuen tschechischen Nationaltrainer Petr Rada war das Testspiel ein gelungener Einstand. Rada merkte an, dass es zur anstehenden WM-Qualifikation noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.
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20.08.2008
Das tschechische Kabinett hat bei seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen, 150 Millionen Kronen (6,1 Millionen Euro) humanitäre Hilfe für Georgien bereit zu stellen. Zudem setzt sich Tschechien für eine internationale Spenderkonferenz für das Kaukasus-Land ein, das im bewaffneten Konflikt mit Russland Schaden erlitten hat. Dies teilte Premierminister Mirek Topolánek nach der Kabinettssitzung mit. Topolánek verurteilte zudem die russische Besetzung Georgiens.
Kritik am Regierungsbeschluss zu Georgien äußerte Staatspräsident Václav Klaus. Er sei sich nicht sicher, ob der Kaukasus-Staat tschechische Hilfe wirklich nötiger habe als andere Länder auf der Erde. Die Stellungnahme der Regierung zur Lage in Georgien nannte Klaus „eine einseitige Interpretation“.
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20.08.2008
Staatspräsident Václav Klaus hat Österreich seine Anerkennung ausgesprochen für die Hilfe, welche die Alpenrepublik den tschechoslowakischen Flüchtlingen nach der Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 geboten hat. Klaus traf sich am Mittwoch an der Grenze bei Mikulov / Nikolsburg mit seinem österreichischen Amtskollegen Heinz Fischer zu einer Gedenkveranstaltung, bei der sie gemeinsam an den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die ehemalige Tschechoslowakei vor 40 Jahren erinnerten. Fischer sagte, dass die Hilfe für die Flüchtlinge aus der damaligen Tschechoslowakei zu den wichtigen Kapiteln in der österreichischen Geschichte gehöre und sein Land damals insgesamt 200.000 Flüchtlinge aufgenommen habe.
Die heutigen Beziehungen zwischen beiden Ländern bezeichneten beide Staatspräsidenten als gut, und das „trotz gelegentlicher Probleme“, wie Klaus anfügte.
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20.08.2008
Regierungschef Mirek Topolánek hat die Unterzeichnung des polnisch-amerikanischen Vertrags über die Einrichtung eines US-Raketenabwehrsystems in Mitteleuropa begrüßt. Es sei positiv zu bewerten, dass Warschau nun zu Prag aufgeschlossen habe, so Topolánek. Polen und die USA hatten den Vertrag am Mittwoch in Warschau unterzeichnet, Tschechien hatte Anfang Juli bereits einen vergleichbaren Vertrag unterschrieben. In Tschechien wollen die Amerikaner ein Radarsystem stationieren, Polen erhält zehn Abfangraketen. In beiden Ländern müssen nun noch die jeweiligen Parlamente die Verträge ratifizieren. Bisher gibt es in der zweiten Kammer des tschechischen Parlaments noch keine Mehrheit für eine Umsetzung des Vertrags.
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20.08.2008
Die Beschäftigten des von der Schließung bedrohten Siemens-Bahnwerkes in Prag-Zličín haben am Mittwoch für zwei Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Mit dem Warnstreik wandten sie sich gegen die geplante Höhe der Abfindungen bei einer möglichen Schließung des Unternehmens. Die Beschäftigten in Prag sollten dieselben Bedingungen wie ihre Kollegen in Deutschland erhalten, sagte der Vorsitzende der tschechischen Metallarbeitergewerkschaft Kovo, Josef Středula. Berichten zufolge hat Siemens den tschechischen Angestellten durchschnittlich zwei Monatsbezüge als Abfindung angeboten, während Kovo mindestens drei Monatslöhne erwartet.
Siemens will wegen das Werk in Prag-Zličín mit seinen knapp 1000 Beschäftigten wegen Absatzproblemen im Sektor Bahn aufgeben. Bis September kommenden Jahres soll entweder ein Käufer gefunden oder der Betrieb geschlossen werden.
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20.08.2008
Die tschechische Regierung wird gegen den Schiedsspruch der internationalen Handelskammer in Paris zum Fall der Firma Diag Human in Berufung gehen. Das Pariser Schiedsgericht hatte dem tschechischen Staat auferlegt, neun Milliarden Kronen Entschädigung (370 Millionen Euro) an Diag Human zu zahlen. Die Vertreter von Diag Human hatten Tschechien verklagt, weil die Firma Anfang in den 90er Jahren im Ausschreibungsverfahren des Gesundheitsministeriums zur Verarbeitung von Blut-Plasma unterlegen war. Das tschechische Gesundheitsministerium will nun den Schiedsspruch aus Paris prüfen lassen und neue Vertreter des Staates in dieser Sache vorschlagen.
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