• 11.08.2008

    Rechtsextremisten haben für Samstag ein Treffen in Hradec Králové / Königgrätz angekündigt. Tomáš Vandas von der rechtsextremen Arbeiterpartei erklärte gegenüber der Presseagentur CTK, man werde sich gegen Mittag auf dem Bahnhof in Hradec Králové treffen. Vandas erwartet bis zu 400 Teilnehmer. Über den genauen Veranstaltungsort ist die Polizei noch nicht informiert, wie ein zuständiger Polizist gegenüber den Medien erklärte. Die Polizei schließt nicht aus, dass das Treffen größere Ausmaße annehmen wird. Laut Internetankündigung sollen auch Vertreter der NPD aus Dresden sowie weitere rechtsextreme Gruppen aus Deutschland und der Slowakei erscheinen. Ursprünglichen Medienberichten zufolge sollte es sich mit rund 7000 Teilnehmern um das größte Treffen von Rechtsextremisten seit 1989 handeln.

  • 11.08.2008

    Die Tschechische Bahn hat in der Nacht auf Montag den Zugverkehr am Ort des schweren Unglücks vom Freitag im nordmährischen Studénka wieder aufgenommen. Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und der Tschechischen Bahn arbeiten aber weiter an der Untersuchung des Unglücks und der Beseitigung der Trümmer. Noch immer ist unklar, wer die Schuld für das schwerste Zugunglück der letzten 13 Jahre in Tschechien trägt. Sieben Menschen sind bei dem Unglück getötet, 70 weitere verletzt worden. Eine Brücke, an der zum Zeitpunkt des Vorfalls Bauarbeiten durchgeführt wurden, war auf einen Eurocity-Zug gestürzt. Die Tschechische Bahn geht von einer Schuld der Baufirma aus. Der Direktor der Baufirma hat inzwischen Spekulationen zurückgewiesen, dass die Arbeiter Alkohol getrunken hätten.

    Etwa 24 Menschen werden nach dem Zugunglück immer noch in Krankenhäusern behandelt. Weiterhin schwebt einer der Verletzten in Lebensgefahr, der Zustand weiterer Verletzter wurde als ernst bezeichnet.

  • 11.08.2008

    Präsident Vaclav Klaus hat am Montag gegen eine Gesetzesnovelle zum Umgang mit Chemikalien sein Veto eingelegt. Die Novelle beruht auf der neuen EU-Verordnung REACH, welche die Registrierung, Bewertung und Zulassung von rund 30.000 chemischen Stoffen in der EU vorschreibt und regelt. Präsident Klaus hatte bereits früher das Gesetz als das „Grauenvollste“ bezeichnet, was die EU je hervorgebracht habe. Nutzen und Kostenaufwand stünden in keinem Verhältnis. Der tschechische Verband der chemischen Industrie berechnete die Unkosten für die Umsetzung des Gesetzes auf rund 11 Milliarden Kronen (knapp 460 Millionen Euro). Über die Gesetzesnovelle wird das Abgeordnetenhaus entscheiden. Es kann das Veto des Präsidenten überstimmen.

  • 11.08.2008

    Der tschechische Patienten-Verband hat am Montag die Grundpfeiler einer eigenen Gesundheitsreform vorgestellt. Danach sollen die Zuzahlungen der Patienten abgeschafft werden. Es soll nur noch eine Krankenkasse geben, welche die Behandlungskosten voll übernehmen würde. Im Falle einer Verschuldung solle der Staat den finanziellen Ausgleich schafffen. Die Reformvorschläge sind am so genannten eckigen Tisch erarbeitet worden, an dem Patientenvertreter sowie Vertreter aller politischer Parteien saßen mit Ausnahme der regierenden Bürgerdemokraten (ODS).

  • 11.08.2008

    Das Verfassungsgericht in Brünn hat entschieden, dass der Prozess über den kommunistischen Justizmord an Milada Horáková aus den 50er Jahren weiter geführt werden kann. Das Gericht lehnte eine Beschwerde gegen den Prozess durch die angeklagte ehemalige Staatsanwältin Ludmila Brožová-Polednová ab und stimmte damit dem Obersten Tschechischen Gerichtshof zu, der den Justizmord nicht als verjährt ansieht. Brožová-Polednová, die heute 86 Jahre alt ist, saß in dem fünfköpfigen Gremium von Staatsanwälten, das Milada Horáková 1950 in einem Schauprozess wegen angeblichen Landesverrats zum Tod verurteilte. Horáková gilt als bekanntestes Opfer von Justizmorden in der kommunistischen Tschechoslowakei.

  • 11.08.2008

    Südböhmische Wissenschaftler vom Akademisch-universitären Zentrum Novy Hrady haben die Struktur eines Enzyms entdeckt, das die DNA von Bakterien verändern kann. Damit könnten künftig die Eigenschaften von Bakterien so verändert werden, dass sie keine Resistenz gegen Antibiotika entwickeln können. Man sei weltweit unter den ersten Wissenschaftlern, die den Mechanismus dieses Enzyms entdeckt hätten, erklärte die Leiterin des Forschungsprojekts, Ivana Kuta Semutanova. Die tschechischen Wissenschaftler arbeiten bereits seit einem Jahr an der Entschlüsselung des Enzyms.

  • 11.08.2008

    Tschechische Piloten und Techniker einer Hubschrauber-Einheit aus Prerov, die im Rahmen des Nato-Einsatzes in Afganistan tätig waren, sind letzte Woche nach Tschechien zurückgekehrt. Sie haben in den vergangenen vier Monaten Hubschrauber-Piloten und Techniker der afghanischen Armee ausgebildet. Die Soldaten des so genannten OML-Teams wurden bereits von einer anderen tschechischen OML-Einheit abgelöst.

  • 11.08.2008

    Lucie Šafářová ist die dritte tschechische Tennisspielerin, die es bei den Olympischen Spielen in Peking in die zweite Runde geschafft hat. Šafářová schlug am Montag die Estin Maret Ani mit 6:4 und 6:2. Radek Stepanek ist hingegen in der ersten Runde ausgeschieden. In einem dramatischen Duell gegen den Franzosen Michel Llodra verlor Stepanek in drei Sätzen mit 6:4, 6:7 und 9:11. Zuvor waren Nicole Vaidišová im Damen-Einzel sowie Jiří Vaněk und Ivo Minář im Herren-Einzel ausgeschieden. Erfolgreich war aber am Sonntag Tomáš Berdých, die tschechische Nummer eins im Tennis. Er besiegte den Chinesen Yu Xinyuan glatt in zwei Sätzen mit 6:1 und 6:2. Auch Iveta Benešová ist weiter.

    Die Basketball-Spielerinnen gewannen nach der Auftaktniederlage gegen die USA ihr zweites Spiel mit 81:47 gegen Mali.

  • 10.08.2008

    Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat wegen der Lage in Georgien nach dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts zwischen dem Kaukasus-Staat und Russland um die Provinz Südossetien seinen Urlaub abgebrochen und kehrt nach Prag zurück. Laut Außenministeriumssprecherin Zuzana Opletalová ist Schwarzenberg in Verbindung mit seiner georgischen Amtskollegin Eka Tkeschelaschwili und mit dem französischen Außenminister und amtierenden EU-Ratspräsidenten Bernard Kouchner, der in dem Konflikt zwischen beiden Seiten vermitteln will.

    Russland war am Freitag mit Truppen nach Südossetien eingedrungen, nachdem georgisches Militär eine Offensive in der abtrünnigen Kaukasus-Provinz gestartet hatte. Bei den Kämpfen sind nach Agenturberichten bereits 2000 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 30.000 sind auf der Flucht. Am Sonntagnachmittag verkündete Georgien eine einseitige Waffenruhe.

    Autor: Till Janzer
  • 10.08.2008

    Rund 30 Tschechen sind am Sonntag wegen des militärischen Konflikts im Kaukasus aus Georgien ausgereist. Sie wurden in einem internationalen Transport nach Armenien gebracht und sollen in der Nacht aus Jerewan nach Warschau fliegen. Eine zweite Gruppe tschechischer Bürger soll am Montag aus der Krisenregion evakuiert werden. Dies teilte der tschechische Botschafter in Tiflis mit. Weitere vier Tschechen, die sich in Westgeorgien aufhalten, sollen über Istanbul aus dem Land gebracht werden. Die Botschaft in Tiflis verfügt zudem über bisher nicht bestätigte Informationen über 15 weitere Tschechen, die sich in den Bergregionen des Kaukasus aufhalten. Sie sollen nicht gefährdet sein, hieß es.

    Autor: Till Janzer

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