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Der dänische Filmregisseur Henrik Ruben Genz hat mit seinem grotesken Drama „Terribly Happy“ den Hauptpreis des 43. Internationalen Filmfestivals in Karlovy Vary / Karlsbad gewonnen. Genz nahm den großen Kristallglobus, der mit einer Prämie von 30 000 Dollar (18 811 Euro) verbunden ist, am Samstagabend bei der Schlussgala des Festivals im tschechischen Kurbad entgegen. Im Wettbewerbsprogramm hatten bei den am 4. Juli gestarteten Festspielen 14 Filme ihre Weltpremiere erlebt.

Genz erzählt in „Terribly Happy“ die Geschichte eines jungen Kopenhagener Polizisten, der in die Provinz Jütland versetzt wird und dort auf Eigenbrötler und die Geheimnisse des Kleinstadtlebens trifft. Mit Anspielungen auf andere Genres wie Horror und Western gelang es Genz, einen eigenen, verstörenden Stil zu schaffen, lobte die Festivalleitung den Film, der auf einer Novelle von Erling Jepsen basiert. Unter den international erfolgreichen Preisträgern der vergangenen Jahre waren Filme wie „Die fabelhafte Welt der Amélie“ (2001) und „Nirgendwo in Afrika“ (2002).

Zu den Stargästen des Festivals gehörten die Schauspieler Robert de Niro, Christopher Lee und Armin Mueller-Stahl, die mit Preisen für ihre Verdienste um das Weltkino ausgezeichnet wurden. Ein Sonderpreis für sein Lebenswerk wurde an den 75-jährigen tschecho-amerikanischen Regisseur und Drehbuchautoren Ivan Passer verliehen. In der Atmosphäre des historischen Kurorts sieht sich das Filmfest als Kontaktbörse für Filmemacher aus Ost und West. Gut 11 000 Fachbesucher hatten sich diesmal angemeldet. Insgesamt fanden die 235 gezeigten Filme knapp 144 000 Zuschauer. Im kommenden Jahr soll das kleinste der internationalen A-Festivals vom 3. bis 11. Juli stattfinden.

Der tschechische Tennisspieler Tomáš Berdych hat am Sonntag das Finale beim ATP-Turnier im schwedischen Bastad verloren. In einer einseitigen Partie unterlag er dem Spanier Tommy Robredo in zwei Sätzen mit 4:6 und 1:6. Es war Berdychs erstes Endspiel bei einem diesjährigen Turnier.

Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat am Samstag Premierminister Mirek Topolánek und Vizepremier Martin Bursík über das vorläufige Ergebnis der Finanzüberprüfung von Vizepremier und Christdemokratenchef Jiří Čunek informiert. Das endgültige Ergebnis soll in der kommenden Woche bekannt gegeben werden. Grünen-Chef Bursík werde sich zur Affäre Čunek aber bereits am Sonntag äußern, hieß es.

Die vom amerikanischen Detektivbüro Kroll vorgenommene Überprüfung des Eigentums von Jiří Čunek ist im Auftrag der Partei der Grünen von Karel Schwarzenberg privat bezahlt worden. Der Außenminister hat sein Verbleiben im Kabinett von Premier Topolánek an diese Finanzüberprüfung geknüpft, da er von der Richtigkeit der Einstellung eines gerichtlichen Verfahrens gegen Čunek, gegen den der Vorwurf des unberechtigten Erhalts von staatlichen Sozialleistungen erhoben wurde, nicht vollends überzeugt war. Sollten sich die Vorwürfe gegen Čunek, der nach Einstellung des Verfahrens ins Kabinett zurückkehrte, als berechtigt herausstellen, will Schwarzenberg einer früheren Vereinbarung zufolge als Außenminister zurücktreten.

Die britrische Band Happy Mondays, die ihren musikalischen Zenit in den 1980er und 90er Jahren hatte, hat am Freitagabend erstmals vor tschechischem Publikum gespielt. Beim Musikfestival Colours of Ostrava begeisterte sie mit ihrem Konzert eine mehrere Tausend Leute zählende Zuschauerschar. Das schöne Wetter hatte bereits zum Auftakt des Festivals am Donnerstag, an dem der norwegische Saxofonist Jan Gabarek gefeiert wurde, über 10.000 Besucher angelockt. Das populäre Festival Colours of Ostrava wird noch bis Sonntag andauern. Es wurde bisher nur von einigen Betrügern getrübt, die in den Straßen der nordmährischen Industriestadt gefälschte Eintrittsarmbänder verkauft haben. Am späten Freitagabend haben die Veranstalter bei mindestens zehn Personen ein solches Armband festgestellt.