• 10.11.2006

    Die Immobiliengesellschaft SachsenFonds als Tochter der Landesbank Sachsen hat nach Angaben des Tschechischen Rundfunks für 89,7 Millionen Euro einen Gebäudekomplex im Prager Zentrum verkauft. Das Barockpalais-Ensemble "Slawisches Haus" sei von der Investmentgruppe Invesco erworben worden, hieß es am Donnerstag. SachsenFonds hatte den repräsentativen Komplex mit einer Gesamtnutzfläche von etwa 21 000 Quadratmetern 2003 für geschätzte 60 Millionen Euro erworben. Das "Slawische Haus" an der Prager Hauptgeschäftsstraße "Am Graben" hieß zwischen 1873 und 1945 "Deutsches Kasino".

    Autor: Lothar Martin
  • 10.11.2006

    Wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Kindern in Tschechien sind zwei Deutsche am Freitag vom Bezirksgericht Pilsen-West für mindestens zehn Jahre des Landes verwiesen worden. Die 47 und 60 Jahre alten Männer aus Bayern und Nordrhein-Westfalen hatten sich nahe der westböhmischen Stadt Klatovy / Klattau in einem Wohnwagen an Jungen und Mädchen vergangen. Die ledigen Männer gehörten nach Angaben der bayerischen Behörden der "Pädophilenszene" an. Sie waren nach mehrmonatigen Ermittlungen bei einem gemeinsamen Zugriff von Polizisten aus Deutschland und Tschechien überführt worden.

    Autor: Lothar Martin
  • 10.11.2006

    Zum Auftakt des Karjala Cups, der auch in dieser Saison als zweites Turnier der Euro Hockey Tour ausgetragen wird, bezwang die Eishockey-Nationalmannschaft der Tschechischen Republik am Donnerstagabend in Prag die Auswahl von Olympiasieger und Weltmeister Schweden mit 5:4. Vor über 11.700 Zuschauern in der gut gefüllten Sazka Arena zogen die Schützlinge von Nationaltrainer Alois Hadamczik im letzten Drittel von 2:2 auf 5:2 davon, ehe die skandinavischen Gäste in der Schlussminute dank zweier Überzahltore noch auf 4:5 verkürzen konnten. Mit dem verdienten Sieg konnten die tschechischen Cracks endlich ihre Negativserie von acht Niederlagen in Folge gegen die Tre Kronors beenden. In ihrem zweiten Turnierspiel treffen sie nun am Samstag in Helsinki auf Gastgeber Finnland, ehe sie ihre Cupteilnahme am Sonntag an gleicher Stätte mit der Partie gegen Russland abschließen.

    Autor: Lothar Martin
  • 09.11.2006

    Premier Mirek Topolanek wird die Verhandlungen mit anderen politischen Parteien über eine neue Regierung am kommenden Montag aufnehmen. Zuerst wird er mit den Christdemokraten (KDU-CSL) und danach mit den Grünen zusammentreffen. Dann wird die Demokratische Bürgerpartei ein Treffen mit den Sozialdemokraten (CSSD) vereinbaren. Das sagte Topolanek auf einer Pressekonferenz am Donnerstagabend in Prag. Er fügte hinzu, er beabsichtige Staatspräsident Vaclav Klaus einen "bestimmten Zwischenbericht" über die Regierungsverhandlungen am Mittwoch vorzulegen.

  • 09.11.2006

    Die Demokratische Bürgerpartei (ODS) lehnt das Angebot des Parteichefs der Sozialdemokraten (CSSD) Jiri Paroubek ab, über das neue Kabinett ausschließlich mit der CSSD zu verhandeln. Das sagte die Vizevorsitzende der ODS Miroslava Nemcova am Donnerstag unter Hinweis darauf, dass die ODS-Führung diese Frage am Donnerstag diskutiert hat. Der amtierende Parteichef der Christdemokraten (KDU-CSL), Jan Kasal, sagte am Donnerstag, die Ablehnung einer exklusiven Zusammenarbeit der ODS mit der CSSD entspreche den Plänen der ODS.

  • 09.11.2006

    Der Parteichef der Sozialdemokraten (CSSD) Jiri Paroubek ist bereit, für den Posten des Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses zu kandidieren. Paroubek forderte am Donnerstag zu "glaubwürdigen Verhandlungen" über die Lösung der politischen Lage auf. Die CSSD sei, so ihr Parteichef, bereit, Kompromisse im Bereich der Renten- und Steuerreform sowie bei der Reform der Polizei zu finden. Für den Posten des Abgeordnetenchefs will Paroubek in dem Falle kandidieren, wenn die CSSD seinen Worten zufolge sehen wird, dass die ODS bereit ist konstruktiv zu verhandeln. Der Vizechef der ODS Petr Necas sagte, dass Paroubeks Worte eine positive Änderung bedeuten können.

  • 09.11.2006

    Die tschechische Polizei hat am vergangenen Samstag siebzehn Personen festgenommen, die verdächtigt werden, im Verlauf eines Jahrs mindestens 135 Menschen über Tschechien in andere EU-Länder geschleust zu haben. Die Schleuserbande wurde von zwei in Tschechien lebenden Indern organisiert und war Bestandteil eines internationalen Schleusernetzes.

  • 09.11.2006

    In der nordböhmischen Stadt Most / Brüx gibt es zurzeit zwei Oberbürgermeister. Am Dienstag hatten die Koalitionspartner im städtischen Rathaus, die Kommunisten und die Vereinigung der Moster Bürger, einen Oberbürgermeister und seine drei Vertreter gewählt. Der bisherige Oberbürgermeister Vladimir Bartl (ODS) hatte aber am Montag die konstituierende Ratssitzung wegen noch laufender Klagen gegen die Gültigkeit der Kommunalwahl, die Ende Oktober stattgefunden hatte, vertagt. Bartl möchte erst eine Gerichtsentscheidung in dieser Frage abwarten. Die Vertreter der neuen Koalition hatten trotzdem eine neue Stadtführung gewählt und gestern in Anwesenheit eines Notars die Amtsräume übernommen. Nun muss das tschechische Innenministerium in der Angelegenheit entscheiden. Das kündigte für spätestens Freitag eine Stellungnahme an.

  • 09.11.2006

    Vertreter der jüdischen Gemeinde, der israelischen Firma Plaza und Archäologen trafen sich am Mittwoch in Plzen / Pilsen, um eine Lösung für den Bau eines Parkhauses zu finden. Archäologen hatten im Oktober auf dem Baugrund die Reste eines jüdischen Friedhofs aus dem 15. Jahrhundert entdeckt. Nach der jüdischen Tradition dürfen die Grabstätten nicht aufgelöst oder verlegt werden. Der Rabiner Karol Sidon, der Hauptprojektmanager für den Parkhausbau Abraham Peretz und Projektkoordinator Martin Kodrle einigten sich darauf, dass die Grabstätten nicht berührt werden und für den Bau des Parkhauses eine neue Lösung gefunden werden soll. Der Streifen, auf dem sich die Gräber befinden ist etwa fünf Meter breit. Das Parkhaus soll entweder fünf Meter entfernt gebaut werden, oder die Gräber werden in den Neubau integriert.

  • 09.11.2006

    Das Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch die Abstimmung über ein Gesetz zur Verfassungsänderung vertagt. Das Gesetz soll die Möglichkeiten zur Auflösung des Parlaments erweitern und so den Weg zu vorgezogenen Neuwahlen erleichtern. Der stellvertretende Vorsitzende des Abgeordnetenhauses und Vorsitzende der kommunistischen Partei, Vojtech Filip, hatte beantragt, über die Gesetzesnovelle erst nach der Einsetzung einer Verfassungsänderungskommission zu verhandeln. Wann eine solche Kommission eingerichtet wird, ist aber unklar. Noch vor einigen Tagen galt eine Annahme der Gesetzesnovelle als wahrscheinlich, weil außer den Sozialdemokraten alle Parteien im Abgeordnetenhaus ihre Zustimmung signalisiert hatten. Am Mittwoch schlossen sich die Kommunisten aber der Meinung der Sozialdemokraten an. Der Gesetzentwurf geht vor allem auf die Initiative der Grünen zurück.

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