• 24.08.2005

    Justizminister Pavel Nemec hat die Oberste Staatsanwältin Marie Benesova wegen der Causa rund um den katarischen Prinzen Hamid bin Abdal Sani zum Rücktritt aufgefordert, meldete am Dienstag der private Fernsehsender Prima. Der katarische Prinz Sani wurde in Tschechien wegen Missbrauchs von Jugendlichen verurteilt und am Dienstag nach Katar ausgeliefert. Benesova kritisierte den Justizminister, der bereits im April einer Bitte aus Katar nachkommen und den katarischen Prinzen überstellen wollte. Die Staatsanwältin bezeichnete die Vorgehensweise von Nemec als verdächtig und informierte die Polizei. Ein Rücktritt komme nicht in Frage, reagierte Benesova am Mittwoch auf die Worte von Nemec.

  • 24.08.2005

    Tschechen, die in eine soziale Not geraten, sollen in der Zukunft vom tschechischen Staat finanzielle Unterstützung bekommen, ohne eine Rücksicht darauf, wer ihre Pflege übernimmt. Dies folgt aus dem Gesetzesentwurf, den am Mittwoch die tschechische Regierung verabschiedete. Behinderte, Senioren oder andere Bedürftige sollen die finanziellen Mittel für soziale Dienstleitungen direkt bekommen und sich dann selber entscheiden können, ob sie zu Hause von der Familie, von einem Pflegeassistenten oder in einer Anstalt gepflegt werden wollen. Wenn die Novelle vom Parlament sowie vom Präsidenten gebilligt wird, soll die neue Regelung ab 2007 gelten. Der Gesetzesvorschlag sieht vor, die häusliche Pflege der Pflege in Heimen vorzuziehen.

  • 24.08.2005

    In der mährischen Stadt Zlin wird am 3. September eine Büste des ehemaligen tschechoslowakischen Präsidenten Eduard Benes enthüllt. Darüber informierte am Mittwoch die Sprecherin des Rathauses in Zlin, Dana Dankova. Die Büste wird im Park an einem Uferabschnitt des Flusses Drevnice platziert, der seit 1990 den Namen von Benes trägt. Die Aufstellung der Büste hat der Tschechische Verband der Freiheitskämpfer initiiert. Am 3. September soll des Todes des ehemaligen Präsidenten gedacht werden, die Freiheitskämpfer aus Zlin planen künftig für jedes Jahr eine Gedenkveranstaltung vor der Büste.

  • 24.08.2005

    Die so genannte Benzintouristik im tschechisch-deutschen Grenzgebiet ist einer der Gründe für den Rückgang des Benzin- und Diesel-Absatzes in Deutschland, gab die Sprecherin des Mineralöl-Wirtschaftsverbandes bekannt. Nach einem Bericht der sächsischen Tageszeitung Freie Presse stammt das Benzin, das Deutsche an den tschechischen Tankstellen kaufen, zum Teil aus Sachsen. Deutsche Raffinerien verkaufen ihn nämlich an tschechische Tankstellen, dort tanken deutsche Benzintouristen, die ihn wieder ins Land bringen, zitiert die tschechische Nachrichtenagentur die Freie Presse. Die Benzinpreise sind für tschechische und deutsche Händler gleich, in Tschechien werden jedoch nicht so hohe Steuern aufgeschlagen. Die Unterschiede in den Benzinpreisen liegen derzeit bei rund 28 Cent je Liter.

  • 23.08.2005

    Die Tschechische Republik würde es nach Aussage ihres Präsidenten Vaclav Klaus begrüßen, wenn der kleine Inselstaat Island Mitglied der Europäischen Union werden würde. "Gewiss würden wir für den Beitritt stimmen", sagte Klaus nach seinem Treffen mit dem isländischen Premierminister Haldor Asgrimsson am Dienstag in Reykjavik der Nachrichtenagentur CTK. Am Nachmittag besuchte der zu einem dreitägigen Aufenthalt in Island weilende tschechische Präsident gemeinsam mit Ehefrau Livia jenen historischen Ort, an dem sich im Jahre 930 das als das älteste der Welt geltende isländische Parlament Althing konstituiert hat. Außerdem war Klaus im geo-thermalen Kraftwerk in Nesjavellir zu Gast. Zum Auftakt seiner Island-Visite war das tschechische Staatsoberhaupt am Montag in Reykjavik mit seinem isländischen Amtskollegen Olafur Ragnar Grimsson zusammengekommen. Bei den Gesprächen unterstrich Klaus die Bedeutung der wirtschaftlichen Integration im Rahmen der Europäischen Union. Den EU-Beitritt Tschechiens bezeichnete er aus historischen und geografischen Gründen als unumgänglich.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.08.2005

    Die Pegelstände der südböhmischen Flüsse, die nach starken und lang anhaltenden Regenfällen in den zurückliegenden Tagen bedrohlich angestiegen waren, sind im Verlauf des Dienstags allmählich wieder zurückgegangen. Dennoch gilt an der Blanice bei Putim, wo das Wasser über die Ufer getreten und Höfe, Gärten sowie Garagen überschwemmt hatte, nach wie vor die höchste Hochwasser-Warnstufe. In anderen Städten und Gemeinden der Region hatte die Feuerwehr tags zuvor mehrere überflutete Keller auspumpen müssen. Auch Räumlichkeiten der Kinderabteilung im Stadtkrankenhaus in Ceske Budejovice / Budweis waren vom nassen Element betroffen gewesen. Die südböhmische Region war bereits von der Hochwasserkatastrophe im August 2002 in hohem Maße heimgesucht worden.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.08.2005

    Auf eine schrittweise Anhebung des Renten-Eintrittsalters in Tschechien hat sich am Dienstag in Prag die Mehrzahl einer aus Vertretern aller Parlamentsparteien bestehenden Arbeitsgruppe zur Rentenreform geeinigt. Den ersten Überlegungen des Expertenteams zufolge sollen Männer und Frauen nach dem Jahr 2012 mit jeweils 63 Jahren in Rente gehen. In den nächsten zwei Monaten werde man weitere Eckpfeiler des Rentensystems auf den Prüfstand stellen und sie auf ihre Reformierbarkeit überprüfen, erklärte Arbeits- und Sozialminister Zdenek Skromach, der dem parteiübergreifenden Expertenteam vorsteht, am Dienstag vor Journalisten. Die Vertreter von Regierungskoalition und Opposition hatten sich schon Mitte Juni darauf geeinigt, dass die Grundlinien des neuen Rentensystems bis Ende Oktober festgelegt sein sollten. Eine Entscheidung über die Höhe, die Staffelung und die Finanzierung der zukünftigen Renten dürfte noch vor der Parlamentswahl im Sommer 2006 fallen.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.08.2005

    Die Staatsanwaltschaft im westböhmischen Tachov/Tachau hat am Dienstag die gegen Vaclav Sroub, einem der Organisatoren der Ende Juli veranstalteten Technoparty CzechTek, vorgebrachten Anschuldigungen fallengelassen. Sroub habe keine Straftat begangen, hieß es zur Begründung. Der Fall wurde an die Polizei zur weiteren Ermittlung zurückgegeben.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.08.2005

    Die Anzahl der Beschäftigten in der tschechischen Textil- und Bekleidungsindustrie ist im ersten Halbjahr dieses Jahres um nahezu ein Achtel zurückgegangen. Während Ende des Jahres 2004 von der Assoziation der Textil-, Bekleidungs- und Leder verarbeitende Industrie (ATOK) noch um die 80.000 Arbeitsplätze registriert wurden, so ist deren Anzahl zur Mitte dieses Jahres auf rund 70.000 gesunken. Von der Mehrzahl der abgebauten Arbeitsplätze seien Frauen betroffen, teilte am Dienstag ATOK-Vertreterin Ludmila Halkovova der Nachrichtenagentur CTK auf der Brünner Modemesse Styl und Kabo mit. Noch vor zehn Jahren waren in der tschechischen Textil- und Bekleidungsbranche 150.000 Arbeitnehmer beschäftigt.

    Autor: Lothar Martin
  • 23.08.2005

    Die tschechische Währung ist am Dienstag in ihrem Kurs zum Euro um nicht weniger als 15 Heller gefallen. Zum Geschäftsschluss wurde sie mit einem Wechselkurs von 29,62 Kronen je Euro gehandelt. Auch gegenüber der US-Währung wurde ein Kurssturz auf das Wechselverhältnis von 24,27 CZK/USD registriert. Finanzexperten zufolge ist der Kursverlust der Krone vor allem auf das starke Absacken des ungarischen Forints zurückzuführen, der bereits den zweiten Tag auf die rapide Senkung der einheimischen Zinssätze reagierte.

    Autor: Lothar Martin

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