• 26.02.2005

    Präsident Václav Klaus hat sich erneut für vorgezogene Parlamentswahlen ausgesprochen. Eine Verkürzung der laufenden Legislaturperiode wäre die "natürlichste Lösung" der derzeitigen Regierungskrise in Tschechien, sagte Klaus in einem Radiointerview. Er fürchte, dass die am gegenwärtigen Streit beteiligten Politiker "nicht genügend Kraft und nicht genügend Willen" hätten, um eine funktionierende Regierung gewährleisten zu können. Für den Beschluss von Neuwahlen ist allerdings eine Verfassungsmehrheit in beiden Parlamentskammern erforderlich, die nur schwer zu erzielen sein dürfte. Der sozialdemokratische Premierminister Stanislav Gross hat angekündigt, bis Mitte nächster Woche über weitere Schritte zu entscheiden.

    Die Spannungen in der sozialliberalen Regierungskoalition waren im Zusammenhang mit undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen von Premier Gross und seiner Frau entstanden. Zuletzt hatten die Sozialdemokraten (CSSD) Gross empfohlen, sich von den Christdemokraten (KDU-CSL) zu trennen und eine Minderheitsregierung zu bilden. Die Rücktrittsforderungen der Christdemokraten gegen Gross seien nicht mehr hinnehmbar, hieß es.

  • 26.02.2005

    Im Zusammenhang mit dem Großbrand, den ein tschechischer Tourist vor einer Woche in einem Nationalpark im Süden Chiles ausgelöst hatte, drückte Außenminister Cyril Svoboda am Freitag gegenüber dem chilenischen Außenamt in einem Brief sein Bedauern aus. Tschechien wolle sich in geeigneter Weise an der Beseitigung der Schäden beteiligen, so Svoboda. Er schloss auch nicht aus, dass es in Tschechien Spendensammlungen für den Wiederaufbau des verwüsteten Areals geben könnte. Der Tourist hatte aus Versehen einen Gaskocher umgekippt und dadurch den Brand ausgelöst. Er musste 200 Dollar Strafe zahlen und hat Chile bereits verlassen. Mittlerweile sind 14.000 Hektar Wald abgebrannt.

  • 26.02.2005

    Zu den dreizehn Prozent der Weltbevölkerung, die im globalen Vergleich am reichsten sind, gehören auch die Tschechen. Das geht aus einer Studie der Weltbank und der CIA hervor. Tschechen verdienen durchschnittlich 17.800 Kronen, das sind etwa 590 Euro, im Monat. 5,2 Milliarden Menschen liegen unter diesem Wert. Innerhalb der EU gilt als arm, wer über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens in seinem Land verfügt. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Zirka 80 Prozent des Reichtums auf der Erde liegen in den Händen von einem Fünftel der Weltbevölkerung.

  • 26.02.2005

    In der Hohen Tatra wurden am Samstag zwei junge Snowboardfahrer aus Tschechien von einer Lawine verschüttet. Einer der beiden Männer konnte sich selbst befreien und die Bergrettung verständigen. Obwohl sofort ein Hubschrauber mit Sanitätern und Lawinenhunden zur Unglücksstelle flog, wurde der andere Mann erst nach drei Stunden gefunden. Er konnte nur noch tot geborgen werden.

  • 26.02.2005

    Ein schwerer Sturz des Tschechen Antonín Hájek hat am Samstag in Oberstdorf den Probedurchgang vor dem WM-Team-Wettbewerb der Skispringer von der Großschanze überschattet. Der junge Springer wurde von einem stürmischen Seitenwind erfasst, überschlug sich und landete auf der Schulter. Nach Angaben seines Trainers Leo Skoda verletzte sich Hajek jedoch nur leicht.

  • 25.02.2005

    Der tschechische Präsident Václav Klaus hält vorgezogene Neuwahlen für einen geeigneten Weg aus der derzeitigen Regierungskrise. Er hat die beteiligten Politiker aufgefordert, ihm so rasch wie möglich Vorschläge darüber zu unterbreiten, wie das Land bis zum Ende der Legislaturperiode regiert werden kann. Andernfalls wünsche er sich eine politische Übereinkunft, die Neuwahlen ermöglichen würde. Zuletzt hatten die Sozialdemokraten (CSSD) ihrem Premierminister Stanislav Gross empfohlen, sich von den Christdemokraten (KDU-CSL) zu trennen und eine Minderheitsregierung zu bilden. Die Rücktrittsforderungen der Christdemokraten gegen Gross seien nicht mehr hinnehmbar, hieß es. Die Spannungen in der Koalition waren im Zusammenhang mit undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen von Premier Gross und seiner Frau entstanden.

  • 25.02.2005

    Die tschechische Währung hat am Freitag gegenüber dem Euro den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren erreicht: Das Kursmaximum betrug am Nachmittag 29,66 Kronen für einen Euro, zu Handelsschluss war ein Euro dann 29,70 Kronen wert. Als Grund für den Kursgewinn wird in erster Linie der Zustrom von Investitionen aus dem Ausland angeführt. Experten weisen darauf hin, dass die Investoren sich für die zurzeit instabile politische Situation in Tschechien offenbar weniger interessieren als für die guten Wirtschaftsdaten des Landes.

  • 25.02.2005

    Tschechien darf vor der für 2006 geplanten Lkw-Maut keine spezielle Kilometergebühr für Lastwagen einführen. Ein entsprechender Vorschlag von Jaroslav Bures, dem Vorsitzenden des Legislativrates der tschechischen Regierung, sei von der Europäischen Kommission abgelehnt worden, berichtete am Freitag die Tageszeitung "Mladá fronta Dnes". Bures hatte "Leistungs-Marken" für Lkw-Fahrer vorgeschlagen, deren Preis etwa vier Kronen, das sind umgerechnet 13 Cent, pro Kilometer betragen sollte. Die Europäische Kommission habe diese Vorgehensweise als diskriminierend eingestuft, sagte eine Regierungssprecherin der Zeitung. Tschechien will Mitte 2006 eine allgemeine Lkw-Maut einführen. Über das System, das dabei zur Anwendung kommen soll, ist noch nicht entschieden.

  • 25.02.2005

    An den 57. Jahrestag der kommunistischen Machtergreifung in der ehemaligen Tschechoslowakei am 25. Februar 1948 erinnerten am Freitag sowohl Kommunisten wie auch ihre Gegner. Zahlreiche Bürger nahmen an diversen Gedenkveranstaltungen für die Opfer des kommunistischen Regimes teil. Die Kommunistische Partei organisierte am Jahrestag des aus ihrer Sicht "Siegreichen Februar" im nordböhmischen Teplice (Teplitz) einen nach dem neuen Parteisymbol benannten "Kirschenball". Vor 57 Jahren war Staatspräsident Edvard Benes zurückgetreten und hatte damit den Weg für die kommunistische Alleinherrschaft frei gemacht, die erst mit der Samtenen Revolution im Herbst 1989 zu Ende ging.

  • 25.02.2005

    Die tschechische Volkswagen-Tochter Skoda plant die Erweiterung ihres Werkes im ostböhmischen Kvasiny bei Rychnov, unweit der polnischen Grenze. In den neuen Fertigungsanlagen soll ab 2006 unter anderem das neue Modell Roomster gebaut werden. Damit werden bis zu 3000 Arbeitsplätze geschaffen, meldete die Tageszeitung Mladá fronta Dnes. Am Freitag präsentierte Skoda auch erste Fotos von einer Studie eines kleinen Geländewagens, der nächste Woche auf dem Genfer Autosalon vorgestellt werden soll. Eine Serienfertigung sei aber nicht geplant.

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