• 29.10.2005

    Franz Olbert, langjähriger Generalsekretär der deutschen katholischen Ackermann-Gemeinde, erhielt am Freitag aus den Händen von Präsident Klaus die "Verdienstmedaille Zweiter Klasse". Der 70-Jährige habe sich um die positive Entwicklung der historisch belasteten tschechisch-deutschen Beziehungen besonders verdient gemacht, heißt es. Insgesamt wurden im Rahmen des Staatsaktes zum Feiertag 23 Personen mit hohen staatlichen Auszeichnungen geehrt. Darunter waren etwa die ehemalige Vorsitzende der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, Helena Illnerova, oder - posthum - der Fernsehcutter Michal Velisek, der in einem Prager Park einer belästigten Frau zu Hilfe kam und dabei erschossen wurde.

  • 29.10.2005

    In der kubanischen Hauptstadt Havanna musste ein Empfang aus Anlass des tschechischen Staatsfeiertages spontan in die Residenz des Botschafters verlegt werden. Ursprünglich hätte die Feier in einem Hotel über die Bühne gehen sollen. Die kubanischen Behörden stuften die Zusammenkunft jedoch als kontrarevolutionäre Veranstaltung ein, weil auch die Ehefrauen und Freunde einiger politischer Häftlinge auf der Gästeliste standen. Das Hotelmanagement musste daraufhin den Empfang absagen.

  • 29.10.2005

    Ein Unbekannter hat sich am Samstag beim tschechischen Polizeinotruf mit einer Bombendrohung gegen eine Prager Filiale der Supermarktkette Tesco gemeldet. Das gab eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur CTK bekannt. Das Gebäude wurde von Spezialisten untersucht, ein Sprengsatz wurde jedoch nicht gefunden. Erst am Freitag war eine leere Bombendrohung gegen die Prager Sendezentrale von Radio Freies Europa eingegangen. Der für etwa zwei Stunden unterbrochene Sendebetrieb konnte am frühen Abend wieder aufgenommen werden. Radio Freies Europa ist ein US-amerikanischer Sender, der von Prag aus sein Programm in 28 Sprachen ausstrahlt. Zielgebiete sind unter anderem Diktaturen oder Staaten mit noch schwach entwickelten demokratischen Strukturen. Die Sendezentrale liegt oberhalb des Wenzelplatzes in unmittelbarer Nähe des Nationalmuseums.

  • 29.10.2005

    Das Museum der Moderne Salzburg eröffnete am Samstag eine Ausstellung mit Werken des tschechischen Künstlers Zdenek Sykora. Sykora zählt zu den führenden Repräsentanten abstrakt-konstruktiver Kunst und zu den bedeutendsten tschechischen Malern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Am 2. November verleiht das Museum der Moderne Salzburg den mit 18.000 Euro dotierten Herbert-Boeckl-Preis für Internationale Malerei an den 1920 geborenen Sykora. Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Januar zu sehen.

  • 28.10.2005

    Tschechien beging am Freitag einen Staatsfeiertag. Der 28. Oktober ist traditionell dem Gedenken an die Gründung der Ersten Tschechoslowakischen Republik im Jahr 1918 gewidmet. Beim Nationaldenkmal auf dem Hügel Vitkov nahe der Prager Innenstadt nahmen am Vormittag führende tschechische Politiker an einer feierlichen Kranzniederlegung teil, darunter Präsident Vaclav Klaus, Premierminister Jiri Paroubek, sowie die Vorsitzenden beider Parlamentskammern. Bereits am Morgen hatte Präsident Klaus das Grab von Tomas Garrigue Masaryk im mittelböhmischen Lany besucht. Masaryk war Staatsgründer und erster Präsident der Tschechoslowakei. Am Abend schließlich kamen zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens auf der Prager Burg zusammen, um der traditionellen Verleihung hoher staatlicher Auszeichnungen durch den Präsidenten beizuwohnen.

  • 28.10.2005

    Der Staatsfeiertag gab auch Anlass zur Vereidigung der ersten Soldaten der tschechischen Berufsarmee. Präsident Vaclav Klaus nahm die feierliche Zeremonie auf der Prager Burg vor. 280 Studenten des ersten Jahrgangs der Verteidigungsakademie leisteten den Treueid, etwa 20 Prozent davon sind Frauen. Die letzten Soldaten, die noch im Rahmen der Grundwehrpflicht ihren Dienst antraten, hatten den Eid im Mai 2004 abgelegt. Am 1. Januar dieses Jahres wurde die tschechische Armee per Gesetz in ein Berufsheer umgewandelt.

  • 28.10.2005

    Vor der deutschen Botschaft in Prag demonstrierten am Freitag etwa 70 Rechtsextremisten gegen die strafrechtliche Verfolgung des deutschen Häftlings Ernst Zündel. Zündel wird ab 8. November wegen Leugnung des Holocaust und Verbreitung von antisemitischem Rassenhass vor einem Mannheimer Gericht stehen. Während die Rechtsextremisten ihre Reden hielten, skandierten etwa 150 Gegendemonstranten Protestparolen wie "Nichts als Lügen!" und "Lernt lesen!". Auch einige Politiker waren gekommen, um sich gegen die Kundgebung der Neonazis zu stellen. Die Polizei hielt die beiden Gruppen voneinander getrennt, es kam zu keinen Gewaltausbrüchen. Drei Rechtsextremisten wurden vorübergehend verhaftet. Sie werden der Unterstützung einer Bewegung beschuldigt, die sich gegen die Bürgerrechte und Bürgerfreiheiten richtet. In Tschechien ist das ein Straftatbestand.

  • 28.10.2005

    Ein Unbekannter hat sich am Freitag beim tschechischen Polizeinotruf mit einer Bombendrohung gegen den Prager Sitz von Radio Freies Europa gemeldet. Das gab eine Polizeisprecherin der Nachrichtenagentur CTK bekannt. Das Gebäude wurde evakuiert und von Spezialisten untersucht. Ein Sprengsatz wurde dabei nicht gefunden, der für etwa zwei Stunden unterbrochene Sendebetrieb konnte mittlerweile wieder aufgenommen werden. Radio Freies Europa ist ein US-amerikanischer Sender, der von Prag aus sein Programm in 28 Sprachen ausstrahlt. Zielgebiete sind unter anderem Diktaturen oder Staaten mit noch schwach entwickelten demokratischen Strukturen. Die Sendezentrale liegt oberhalb des Wenzelplatzes in unmittelbarer Nähe des Nationalmuseums.

  • 28.10.2005

    Der tschechische Verteidigungsminister Karel Kühnl hat am Donnerstag in Washington mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Donald Rumsfeld über eine mögliche Verstärkung der tschechischen Truppenpräsenz in Afghanistan gesprochen. Derzeit sind dort im Rahmen der NATO-Mission 55 tschechische Soldaten im Einsatz. Sollten die Regierung in Prag und das Parlament dem Vorschlag Kühnls zustimmen, dann könnten nächstes Jahr 120 weitere Soldaten nach Afghanistan reisen. Rumsfeld dankte Kühnl außerdem für die tschechische Hilfe bei der Bewältigung der Sturmkatastrophe im Süden der USA. Der Hurrikan Katrina hatte Ende August weite Landstriche vernichtet und die Stadt New Orleans überflutet. Auch über die Problematik der Visumspflicht für tschechische Staatsbürger in den USA haben die beiden Politiker gesprochen. Kühnl sagte, er sei sich der Tatsache bewusst, dass dies keine Angelegenheit des Verteidigungsministeriums sei. Dennoch glaube er, in dieser Frage künftig mit Rumsfelds Unterstützung rechnen zu können.

  • 27.10.2005

    Die tschechische Zentralbank (CNB) hat am Donnerstag ihren Leitzins um einen Viertelprozentpunkt auf zwei Prozent angehoben. Es ist die erste Zinserhöhung in Osteuropa seit August 2004. Mit der für viele Wirtschaftsexperten im Lande überraschende Maßnahme will die CNB den erwarteten Inflationsanstieg bremsen. Mit der Zinserhöhung reagiert die Zentralbank auf die durchschlagende Wirkung der hohen Energie- und Rohstoffkosten. Die Zinsanhebung entspreche der neuen Inflationsprognose, sagte Notenbankchef Zdenek Tuma. Für September des Jahres 2006 erwartet die CNB eine Teuerungsrate von drei Prozent bis 4,4 Prozent. Wie er auf einer Pressekonferenz in Prag mitteilte, soll sich nach Einschätzung der Zentralbank das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr auf 4,6 - 5 Prozent belaufen. Die Entscheidung der Zentralbank kritisierte Vizepremier und Finanzminister Sobotka.

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