• 13.02.2006

    Der umstrittene tschechische Gesundheitsminister David Rath war am Montag genau 100 Tage im Amt. Zum Ablauf der traditionellen politischen Schonfrist zog Rath eine positive Bilanz seiner ersten Wochen an der Spitze des Ministeriums: Vor allem sei es ihm gelungen, die Verschuldung der größten tschechischen Krankenversicherung VZP zu senken und ein System der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen einzuführen, so Rath. Ihre Kritik an Rath wiederholten demgegenüber Ärzte, Apotheker und Pharmadistribuenten, die durch die Einsparungen die Leistungsfähigkeit des Systems gefährdet sehen. Kritisiert wurden auch die verspäteten Zahlungen durch die Krankenkassen. Die Zahnärzte drohten daher an, von ihren Patienten in Zukunft Barzahlung zu verlangen. Rath hatte im November im Gesundheitsministerium Milada Emmerova abgelöst.

  • 13.02.2006

    Im Kampf gegen betrügerische Taxifahrer hat der Prager Oberbürgermeister Pavel Bem erneut einen Selbstversuch unternommen und diesmal bessere Erfahrungen gemacht als vor einem Jahr. Im Januar 2005 hatte sich Bem als italienischer Tourist verkleidet und musste - wie jährlich tausende Prag-Besucher - gleich mehrmals zu viel bezahlen. Diesmal habe sich der 42-Jährige als ausländischer Rockmusiker präsentiert. Dabei wurde ihm nur einmal, als er in Euro bezahlte, der doppelte Fahrpreis berechnet, berichtete am Montag die Zeitung Mlada fronta Dnes. Das Problem sei zwar nicht gelöst, aber kleiner geworden, sagte Bem.

  • 13.02.2006

    Der tschechische Speerwurf-Weltrekordler Jan Zelezny will nach 20 Jahren im Spitzensport mit der Leichtathletik-Europameisterschaft im August in Göteborg seine Karriere beenden. Das kündigte der dreifache Olympiasieger und Weltmeister, der am 16. Juni 40 Jahre alt wird, am Montag in Prag an. Den immer noch gültigen Speerwurf- Weltrekord von 98,48 Metern hatte Zelezny am 25. Mai 1996 in Jena aufgestellt. Künftig wird er als Jugendtrainer in Prag arbeiten.

  • 12.02.2006

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat erneut Vorbehalte gegen das Gesetz über die eingetragene Partnerschaft von Homosexuellen geäußert. Zuvor hatte der sozialdemokratische Premierminister Jiri Paroubek das konservative Staatsoberhaupt aufgefordert, das Gesetz nicht durch sein Veto zu blockieren. Klaus bezeichnete dieses daraufhin als "Versuch, Traditionen zu zerschlagen, auf die unsere Gesellschaft gegründet ist".

    Die so genannte "Homo-Ehe" soll gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern, die ihre Beziehung registrieren lassen, bestimmte Rechte und Pflichten gewähren, die bisher nur für Ehepaare gelten. Beide Parlamentskammern haben sich für die Einführung des Gesetzes ausgesprochen. Auch einige Politiker der Demokratischen Bürgerpartei (ODS), der Präsident Klaus angehört, unterstützen die Regelung. Tschechien wäre das erste postkommunistische Land, in dem es eine eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle gibt. Eine definitive Entscheidung des Präsidenten steht noch aus.

  • 12.02.2006

    Das Innenministerium will bis Ende Februar einen Erlass herausgeben, an dem sich tschechische Gemeinden im Falle von Massenveranstaltungen künftig orientieren sollen. Das sagte Ressortchef Frantisek Bublan am Sonntag in einer Diskussionssendung des Tschechischen Fernsehens. Als Grund für die Regelung gilt die gewaltsame Auflösung der Technoparty CzechTek im vergangenen Sommer, bei der mehrere Jugendliche und Polizisten verletzt worden waren. Bublan räumte ein, dass der Polizei damals Fehler in der Kommunikation unterlaufen seien. Verbesserungen sollen nun unter anderem Erfahrungen aus Deutschland bringen. Für den 1. Mai seien tschechische Experten nach Deutschland eingeladen worden, um das Verhalten der Polizei bei den erwarteten Demonstrationen zu beobachten, so Bublan.

  • 12.02.2006

    In der nordböhmischen Stadt Jirkov / Görkau sind am Sonntag zwei 15-jährige Zwillingsschwestern von einem Güterzug erfasst und getötet worden. Die Mädchen hätten vermutlich in der Nähe des Bahnhofs auf den Gleisen gespielt, sagte Zdenek Neusar von der Bahninspektion gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Das Zugpersonal treffe mit höchster Wahrscheinlichkeit keine Schuld. Alles deute darauf hin, dass die beiden Schwestern nicht auf den Bahnverkehr geachtet hätten, sagte Neusar.

  • 12.02.2006

    Der tschechisch-österreichische Grenzübergang Nova Bystrice - Grametten bleibt nach Angaben der südböhmischen Grenzpolizei voraussichtlich noch bis Dienstag für den Verkehr gesperrt. Grund dafür ist die hohe Schneedecke auf dem Dach über dem Abfertigungsbereich. Derzeit wird der Schnee von der einsturzgefährdeten Konstruktion beseitigt. Die Behörden empfehlen, vorerst über die Grenzübergänge Ceske Velenice - Gmünd oder Halamky - Neunagelberg auszuweichen. In der Nähe liegt außerdem der Grenzübergang Slavonice - Fratres. Dieser ist allerdings nur von 6.00 bis 24.00 Uhr geöffnet und für LKW über 3,5 Tonnen nicht passierbar.

  • 12.02.2006

    Bei den Olympischen Winterspielen in Turin gab es am Sonntag den ersten tschechischen Medaillenerfolg. Die Skilangläuferin Katerina Neumannova holte in der Doppelverfolgung der Damen über zweimal 7,5 Kilometer die Silbermedaille. Gold ging an die Estin Kristina Smigun. Für die 33-jährige Neumannova handelt es sich um die fünfte Medaille in insgesamt fünf Olympischen Spielen.

  • 12.02.2006

    Am Montag ist es voraussichtlich überwiegend bewölkt bis bedeckt, immer wieder ist mit Schneeschauern zu rechnen. Tageshöchsttemperaturen -3 bis 1 Grad.

  • 10.02.2006

    Die iranische Botschaft in Prag hat offiziell gegen den Abdruck von Mohammed-Karikaturen in zwei tschechischen Tageszeitungen protestiert. Eine entsprechende Protestnote wurde bereits am Mittwoch an das tschechische Außenministerium gesandt, bestätigte dessen Sprecher Vit Kolar. Als Reaktion auf das Schreiben habe das Außenamt dem Iran mitgeteilt, die Behörden würden hierzulande nicht in die Inhalte von Zeitungen eingreifen. Für den Fall, dass dort Gesetze verletzt werden, seien die Gerichte zuständig, fügte Kolar hinzu. Die iranische Vertretung hatte außerdem die beiden Zeitungen Hospodarske noviny und Mlada fronta dnes dazu aufgefordert, sich für die Veröffentlichung der Bilder zu entschuldigen. Beide lehnen dies ab und weisen darauf hin, dass sie die Karikaturen im Rahmen ihrer Berichterstattung und lediglich zur Illustration abgedruckt hätten.

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