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07.12.2005
Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek hat angekündigt, innerhalb der nächsten zehn Tage den Nachfolger für den scheidenden Vizepremier für Wirtschaft Martin Jahn zu benennen. In einem Interview mit dem tschechischen Programm der BBC sagte Paroubek, er habe bereits eine Wahl getroffen, wolle den Namen aber noch nicht nennen, da der Betreffende noch nicht zugestimmt habe. Der parteilose Jahn hatte bereits im Oktober sein Ausscheiden aus der Politik zum Jahresende angekündigt und zugleich eine Spitzenkandidatur für die Sozialdemokraten bei den Parlamentswahlen in Prag abgelehnt. Der 35-Jährige gab an, sich in Zukunft einer Karriere in der Privatwirtschaft widmen zu wollen.
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07.12.2005
Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch die Auslandsmissionen der tschechischen Armee auf dem Balkan, in Afghanistan und im Irak verlängert und der Bereitstellung von insgesamt 900 Soldaten für diese Einsätze zugestimmt. Verteidigungsminister Karel Kühnl sagte, die Entscheidung zeige, dass Tschechien fähig und bereit sei, seinen Teil an der Verantwortung für die weltweite Stabilität zu übernehmen. Für die Auslandsoperationen stellt die Regierung im kommenden Jahr 1,5 Mrd. Kronen bereit, das sind rund 50 Mio. Euro.
Zugleich hat die tschechische Armee ihren Einsatz im Rahmen der UN-Mission in Sierra Leone beendet. Die letzten beiden tschechischen Militärbeobachter seien vor kurzem aus dem Einsatzgebiet zurückgekehrt, meldete die Nachrichtenagentur CTK am Mittwoch. In UN-Einsätzen sind damit noch 14 tschechische Militärbeobachter tätig, unter anderem in Georgien, im Kongo, und in Liberia.
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07.12.2005
Der neue tschechische Gesundheitsminister David Rath will die vom Senat geforderte schriftliche Erklärung zur Zwangsverwaltung der Allgemeinen Krankenversicherung VZP erst in der kommenden Woche abgeben. Die ursprünglich vom Senat gestellte Frist war am Mittwoch abgelaufen. Die Möglichkeit zum Einfordern von Berichten ist dem Senat gesetzlich zugesichert. Rath bekräftigte dennoch, dass der Senat nicht das Recht habe, einem Minister Weisungen zu erteilen. In der vergangenen Woche hatte Rath bereits eine mündliche Anhörung vor dem Senat verweigert.
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07.12.2005
Das so genannte Lustrationsgesetz bleibt weiterhin in Kraft. Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch gegen den Vorschlag der oppositionellen Kommunisten gestimmt, die Gesetzesnorm aufzuheben. Der Vorschlag wurde auch von einigen Sozialdemokraten unterstützt. Ursprünglich zählte auch Ministerpräsident Jiri Paroubek zu den Befürwortern, nach heftiger Kritik der Koalitionspartner distanzierte er sich jedoch davon. Das Lustrationsgesetz war unmittelbar nach der politischen Wende von 1989 verabschiedet worden und soll verhindern, dass ehemalige kommunistische Funktionäre öffentliche Ämter bekleiden.
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07.12.2005
Der tschechische Rundfunk- und Fernsehrat hat am Mittwoch gegen den privaten Fernsehsender Prima eine weitere Strafe in Höhe von 3,5 Mio Kronen verhängt, das sind etwa 117.000 Euro. Grund ist die Ausstrahlung von jugendgefährdenden vulgären und erotischen Inhalten während des Tagesprogramms zwischen sechs und 22 Uhr im Rahmen der Reality-Show "VyVoleni". Für Prima erhöhen sich damit die für die Reality-Show erteilten Strafen auf insgesamt 22 Mio. Kronen, etwa 730.000 Euro. Bei der immer noch laufenden Show wurden bislang wurden nur die bis zum 12. Oktober gesendeten Folgen bewertet. Auch gegen die Konkurrenz-Show "Big Brother" des Senders TV Nova sind noch Verfahren anhängig.
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07.12.2005
Das tschechische Amt für Wettbewerbsschutz (UHOS) hat gegen sechs in Tschechien tätige Bausparkassen eine Strafe in Höhe von insgesamt 201 Mio. Kronen, umgerechnet 6,7 Mio. Euro, wegen unerlaubten Informationsaustausches verhängt. Das gab am Mittwoch der Leiter des Kartellamtes Martin Pecina bekannt. Ursprünglich hatte das Amt gegen die Bausparkassen im August wegen verbotener Absprachen eine Strafe in Höhe von 484 Mio. Kronen erlassen; nach Umstrukturierungen war das Verfahren aber nochmals neu eröffnet worden.
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06.12.2005
Der tschechische Ministerpräsident Jiri Paroubek ist am Dienstag in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zusammengetroffen. Merkel versicherte dem tschechischen Regierungschef, dass die neue deutsche Regierung keine Klagen von Vertriebenen unterstützen werde, die auf Rückgabe von früherem Eigentum in Tschechien oder Polen zielen. Diese Haltung der deutschen Regierung habe seit den Kanzlern Helmut Kohl und Gerhard Schröder eine lange Tradition, betonte Merkel. Sie nahm eine Einladung von Paroubek zu einem Besuch in Prag im kommenden Frühjahr an und bekräftigte die Absicht, trotz der knappen Finanzen den Tschechisch-deutschen Zukunftsfonds weiter auszubauen. Paroubek bezeichnete die Beziehungen zu Deutschland als «ausgezeichnet». Was den britischen Kompromiss-Vorschlags zum EU-Haushalt anbelangt, beztrachten ihn Paroubek, Merkel und Steinmeier trotz Kritik als Grundlage für weitere Verhandlungen.
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06.12.2005
In Zusammenhang mit dem Besuch des tschechischen Ministerpräsidenten Jiri Paroubek bei Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Sudetendeutsche Landsmannschaft Hoffnung auf einen Neu-Anfang in den tschechisch-deutschen Beziehungen bekundet. Für «ehrliche Partnerschaft» seien mehr Ehrlichkeit nötig und weniger Vorurteile, schrieb der Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, der CSU-Europaabgeordnete Bernd Posselt, am Dienstag in einer Presseerklärung. Er forderte direkte Gespräche zwischen Tschechen und Sudetendeutschen. Der tschechische Regierungschef lehnte diese Forderung ab.
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06.12.2005
Als Enttäuschung hat der tschechische Finanzminister Bohuslav Sobotka am Dienstag den britischen Kompromissvorschlag für den EU-Haushalt in den Jahren 2007-2013 bezeichnet, der finanzielle Einbußen für die neuen EU-Mitglieder vorsieht. Auf der anderen Seite räumte Sobotka ein, dass der Umfang der im britischen Vorschlag für Tschechien vorgesehenen Finanzmittel ausreichend sei und wesentlich höher als gegenwärtig. Dennoch verfolge Tony Blair eine enttäuschende Philosophie, wenn er zu 50 Prozent auf Kosten der ärmsten Länder und Regionen sparen wolle, so Sobotka am Dienstag am Rande eines Treffens der EU-Finanzminister in Brüssel. Auch der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus und Außenminister Cyril Svoboda bezeichneten den britischen Vorschlag am Dienstag als unbefriedigend Der britische Kompromissvorschlag sieht vor, dass die neuen EU-Mitglieder 14 Milliarden Euro weniger zur Entwicklung armer Regionen aus dem EU-Haushalt bekommen als ursprünglich geplant.
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06.12.2005
Nach dem tschechischen Oberhaus hat sich auch die untere Parlamentskammer Tschechiens erwartungsgemäß für den EU-Beitritt Rumäniens und Bulgariens ausgesprochen. Die Entscheidung fiel einstimmig aus. Beide Staaten sollen zum 1. Januar 2007 der Europäischen Union beitreten, sofern sie bis dahin die Auflagen der Union erfüllen. Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda bezeichnete diesen Schritt als historisch. Es sei Priorität der Tschechischen Republik, dass sich der Termin nicht nach hinten verschiebe. Definitiv wollen die EU-Mitgliedsstaaten im Juni 2006 über den Beitrittstermin entscheiden.
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