• 22.05.2005

    Der Euro wird in Tschechien vor dem Jahr 2010 nicht als Zahlungsmittel eingesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kam die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) am Sonntag auf ihrer Jahressitzung in Belgrad. Diese Einschätzung deckt sich mit den Plänen des tschechischen Finanzministers, der als frühesten Termin für die Einführung des Euros ebenfalls das Jahr 2010 ins Augef fasst. Auch Polen, Ungarn und die Slowakei können der Europäischen Bank für Wiederaufbau zufolge erst nach 2010 mit der Einführung des Euro rechnen. In den Baltischen Ländern und Slowenien hingegen könne der Euro bereits in zwei bis drei Jahren als Währung gelten.

  • 22.05.2005

    Eine Reihe ehemaliger tschechischer Dissidenten hat die jüngsten Äußerungen von Präsident Vaclav Klaus über den gefährlichen Einfluss von Nichtregierungsorganisationen auf das öffentliche Leben kritisiert. Eine derartige Kritik stehe dem Präsidenten nicht zu und stelle einen Angriff auf grundlegende demokratische Prinzipien dar, heißt es in einem Brief an den tschechischen Präsidenten, den zwölf frühere Dissidenten unterzeichnet haben. Präsident Klaus hatte vergangene Woche auf der Tagung des Europarats in Warschau die Auffassung geäußert, dass der Europarat gegen den Druck unterschiedlicher Nichtregierungsorganisationen ankämpfen müsse. Diese Organisationen hätten kein demokratisches Mandat und stellten ein sehr gefährliches Phänomen dar, so Klaus.

  • 22.05.2005

    Die evangelische Böhmische Brüderkirche plädiert dafür, dass sich die Tschechische Republik an der Entschädigung derjenigen Deutschen beteiligt, die sich während des Zweiten Weltkriegs als tschechoslowakische Staatsbürger gegen den Nationalsozialismus eingesetzt haben. Die Brüderkirche will sich mit diesem Anliegen an die tschechische Regierung und das Parlament wenden. Dies geht aus einer Erklärung der tschechischen Evangeliken vom Sonntag hervor.

  • 22.05.2005

    Das erste Referendum in Tschechien, bei dem die Bürger über den Umgang mit Gemeinbesitz entscheiden konnten, ist wegen einer zu geringen Beteiligung ungültig. Nur 29% der wahlberechtigten Einwohner von Cesky Tesin/Teschen seien am Samstag zu den Urnen gegangen, informierte der Bürgermeister der Stadt, Jind"ich Sznapka. Gültig wäre die Abstimmung bei einer Wahlbeteiligung von mindestens 50% gewesen. Das Referendum kam auf Initiative von Bürgern zustande, die sich gegen den Verkauf lukrativer städtischer Wohnungen an Dritte ausgesprochen und einen bevorzugten Verkauf an die gegenwärtigen Mieter gefordert hatten. Diese Forderung wurde von fast allen Teilnehmern an der Abstimmung unterstützt.

  • 22.05.2005

    Immer mehr Tschechen nehmen Kredite bei Bausparkassen auf. In den ersten vier Monaten dieses Jahres vergaben die sechs Bausparkassen des Landes Kredite in Höhe von mehr als 11 Milliarden Kronen, das sind etwa 366 Millionen Euro, rund 17 Millionen mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das geht aus einer am Sonntag von der Nachrichtenagentur CTK veröffentlichten Statistik der tschechischen Bausparkassen hervor.

  • 22.05.2005

    Sieger des 11. Internationalen Prager Marathons ist der Kenianer Steven Matebo Cheptot. Er gelangte nach zwei Stunden, 10 Minuten und 42 Sekunden ins Ziel und nahm als Preis einen PKW sowie 15.000 Euro entgegen. An dem Marathon hatten 4800 Läufer teilgenommen, 550 mehr als im Vorjahr. An den Begleitläufen auf dem Prager Wenzelsplatz nahmen rund 15.000 Menschen teil.

  • 21.05.2005

    Bei dem ersten offiziellen Besuch einer tschechischen Parlamentsdelegation in Nordkorea seit dem Ende des Kalten Krieges hat der Präsident des tschechischen Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek, am Samstag die nordkoreanische Führung aufgerufen, in Bezug auf das umstrittene nordkoreanische Atomprogramm an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Internationale Verhandlungen seien unabdingbar, um eine Lösung zu finden, so Zaoralek. Im Rahmen ihres insgesamt dreitägigen Besuches war die tschechische Delegation am Samstag mit dem nordkoreanischen Parlamentspräsidenten zusammengetroffen. Dieser hatte sich bei einem Tschechien-Besuch im vergangenen Jahr dafür ausgesprochen, dass sich die Tschechische Republik mehr für den Abbau der Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel einsetze.

  • 21.05.2005

    Zum ersten Mal seit fast vier Jahrzehnten hat sich die kubanische Opposition zu einem Treffen in Havanna versammelt. Die Konferenz der etwa 200 Dissidenten begann am Freitagabend nach einem Eklat um die Ausweisung mehrerer europäischer Abgeordneter, die an der Veranstaltung hatten teilnehmen wollen, darunter der tschechische Senator Karel Schwarzenberg.

    Die europäischen Regierungen protestierten gegen diese Maßnahmen. Der tschechische Ministerpräsident Jiri Paroubek wollte sich zunächst nicht äußern, bevor er keine Einzelheiten kenne. Schwarzenberg kommentierte seine Ausweisung mit den Worten, es sei unglaublich, dass man des Landes verwiesen werden könne, ohne ein Gesetz verletzt zu haben. Schwarzenberg war auf Einladung kubanischer Dissidenten mit einem Touristenvisum nach Kuba eingereist. Er werde sich auch weiterhin für die Menschenrechte einsetzen, so Schwarzenberg.

  • 21.05.2005

    Mehrere Tausend Menschen haben sich am Samstag bei einem "Tag der offenen Tür" auf dem Militärflughafen im mittelböhmischen Caslav von den Düsenfliegern des Typs MiG-21 verabschiedet, mit denen die tschechische Armee 44 Jahre lang den Luftraum des Landes verteidigt hatte. Die Düsenflieger werden im Rahmen der integrierten NATO-Luftabwehr voraussichtlich Mitte Juni durch Jagdflugzeuge des Typs JAS-39 Gripen ersetzt, sagte ein Sprecher des Luftwaffenstützpunkts in Caslav.

  • 21.05.2005

    In einem Referendum entscheiden heute die Bewohner von Cesky Tesin/ Teschen über den Verkauf städtischer Wohnhäuser und Kesselhäuser. Es ist das erste Referendum in Tschechien überhaupt, bei dem die Bürger die Möglichkeit haben, über den Umgang mit Gemeineigentum abzustimmen. Die Abstimmung kam zustande, nachdem Bürger der Stadt gefordert hatten, dass die lukrativen Häuser im Stadtzentrum bevorzugt an die gegenwärtigen Mieter verkauft werden. Die Stadtverwaltung hatte vorgeschlagen, die mehr als 450 Wohnungen an dritte Personen zu verkaufen und den gegenwärtigen Mietern eine Mietpreissteigerung zu garantieren, die sich an der Inflation orientiert. Gültig ist die Abstimmung dann, wenn mindestens die Hälfte der 26.000 Bewohner Tesins ihre Stimme abgibt.

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