• 16.05.2005

    Die Tschechischen Bahnen ziehen in Erwägung, bei Dolní Poustevna im Bezirk Decín (Tetschen) einen ehemaligen Bahngrenzübergang wiederzueröffnen. Die Vertretung des Landkreises Ústí nad labem (Aussig) hat dem Vorhaben bereits zugestimmt. Nun müsse man noch mit der sächsischen Seite ein entsprechendes Abkommen ausarbeiten, sagte der Landkreisvorsitzende Jirí Sulc. Der Grenzübergang Dolni Poustevna - Sebnitz soll vor allem dem regionalen Verkehr dienen. Die erforderlichen Baumaßnahmen würden etwa ein Jahr in Anspruch nehmen, heißt es.

  • 16.05.2005

    Die deutsche Logistik-Firma Dachser hat vor, eine Zweigstelle in der Industriezone im westböhmischen Cheb (Eger) zu errichten. Das Vorhaben der Firma wird am Donnerstag vom Stadtrat in Cheb beurteilt. Der Vizebürgermeister der STadt, Pavel Vanousek, sagte, die Firma Dachser plane eine Niederlassung ihres Hofer Betriebs in Cheb. In der Zweigstelle könnten Vanousek zufolge bis zu 100 Mitarbeiter beschäftigt werden.

  • 15.05.2005

    Etwa 800 Menschen haben sich am Sonntag auf dem Friedhof beim ehemaligen Ghetto Terezín (Theresienstadt) zu einer Gedenkveranstaltung für ehemalige tschechische Freiheitskämpfer und für Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zusammengefunden. Unter den Teilnehmern waren Politiker, Geistliche, aber auch Schüler und ehemalige Häftlinge. Insgesamt etwa 140.000 Menschen waren von 1940 bis 1945 im Ghetto inhaftiert gewesen. Ungefähr 35.000 davon starben direkt in Theresienstadt, die meisten übrigen Häftlinge wurden von dort aus in die Vernichtungslager der Nazis transportiert. Am Dienstag wird der deutsche Kanzler Gerhard Schröder Theresienstadt besuchen.

  • 15.05.2005

    Am Montag soll in Prag eine Staue des ehemaligen tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Benes enthüllt werden. Benes war vor den Nationalsozialisten ins Londoner Exil geflüchtet und hatte dort mit Dekreten weiterregiert. Einige davon wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zur Grundlage der Enteignung von in der Tschechoslowakei lebenden Deutschen. Am 56. Sudetendeutschen Treffen in Augsburg, das unter dem Motto "Vertreibung überwinden - Ausgleich schaffen" stand, hat am Sonntag der bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber die so genannten Benes-Dekrete sowie die geplante Enthüllung der Benes-Statue kritisiert. Zu Beginn des Treffens hatte am Samstag Alt-Bischof Josef Koukl (78) für seine Verdienste um die Versöhnung zwischen Sudetendeutschen und Tschechen den diesjährigen Europäischen Karls-Preis bekommen. Koukl ist der erste Tscheche, der den Karls-Preis erhielt. Frühere Preisträger waren der ehemalige bayrische Ministerpräsident Franz Josef Strauß (CSU) und der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP).

  • 15.05.2005

    In einem Pfeiler der berühmten Prager Karlsbrücke aus dem 14. Jahrhundert wurde am Sonntag eine Urne mit einem Vermächtnis für die Nachwelt deponiert. Dabei nutzten die Stadtväter die momentan laufende Renovierung des betreffenden Brückenabschnitts. Bei dem Behälter handelt es sich um ein 50 cm langes Rohr aus rostfreiem Material. Es enthält unter anderem eine Kupferplatte mit dem Prager Stadtwappen, einen aktuellen Stadtplan, eine DVD mit einem Film über Prag, die Zeitungsausgaben vom Sonntag, alle derzeit gültigen Münzen und Banknoten Tschechiens, einen entwerteten Fahrschein der Prager Verkehrsbetriebe, ein Exemplar der tschechischen Verfassung sowie ein aktuelles Theaterprogramm. Der stellvertretende Prager Oberbürgermeister, Jan Bürgermeister, sagte bei der Zeremonie, er hinterlasse die Urne mit einer gewissen Erregung. Nur Gott wisse, von wem und wann die Urne einst gefunden wird, so Bürgermeister.

  • 15.05.2005

    Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat Samstagabend im Semifinale der Weltmeisterschaft in Wien das Team aus Schweden mit 3:2 in der Verlängerung besiegt. Am Sonntag bestreiten die Tschechen das Endspiel gegen Titelverteidiger Kanada.

  • 14.05.2005

    Innerhalb der Sozialdemokratischen Partei Tschechiens (CSSD) gibt es ab sofort eine offizielle linke Plattform. Mehr als hundert Delegierte aus dem ganzen Land sind am Samstag in Prag zu ihrer Gründung zusammengetroffen. Ihr inoffizieller Sprecher ist der ehemalige Außenminister und jetzige Abgeordnete der CSSD, Jan Kavan. Laut Kavan sei es nicht das Ziel der Gruppierung, die Sozialdemokratische Partei zu spalten. Vielmehr würden sich ihre Angehörigen für eine Vertiefung der parteiinternen Demokratie einsetzen und verstärkt darauf drängen, die Interessen von ärmeren Menschen zu vertreten. Die Kommunisten dürften bei den nächsten Wahlen nicht stärker werden als die Sozialdemokraten, sagte Kavan. Hintergrund der Aktion sind lang anhaltende Flügelkämpfe innerhalb der CSSD. Obwohl auch mehrere Abgeordnete in der neuen Gruppierung vertreten sind, soll keine eigene Parlamentsfraktion entstehen.

  • 14.05.2005

    Erst am Freitag hatten alle Abgeordneten der sozialliberalen Regierungskoalition dem neuen Kabinett von Premierminister Jirí Paroubek das Vertrauen ausgesprochen. Die Gründungsversammlung der linken Plattform wurde bereits im Vorfeld dieser Vertrauensabstimmung auf Samstag angesetzt. Einige ihrer Mitglieder, darunter Jan Kavan, hatten zunächst Bedenken gegen eine Neuauflage der Koalition mit den Christdemokraten und den Liberalen geäußert, schließlich aber doch für die Regierung gestimmt.

  • 14.05.2005

    Der tschechische Alt-Bischof Josef Koukl (78) ist am Samstag in Augsburg mit dem "Europäischen Karls-Preis" der Sudetendeutschen Landsmannschaft ausgezeichnet worden. Mit der Preisverleihung wurde der 56. Sudetendeutsche Tag eröffnet. Dem früheren Bischof von Litomerice (Leitmeritz) wurde die Auszeichnung für seine Verdienste um die Aussöhnung zwischen Tschechen und Deutschen zuerkannt. Koukl habe "Brücken der Versöhnung" gebaut, sagte ein Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe bei der Laudatio. Das zweitägige Treffen der Sudetendeutschen steht unter dem Motto "Vertreibung überwinden - Ausgleich schaffen". Koukl selbst sagte gegenüber Journalisten, er fürchte nicht, dass der Preis in Tschechien Kontroversen hervorrufen werde. Menschen, die die Notwendigkeit erkennen, in einem gemeinsamen Europa zu leben, würden kein Problem mit dem Preis haben, meinte Koukl.

  • 14.05.2005

    Im mittelböhmischen Slivice, nahe der Stadt Príbram, ging am Samstag die Rekonstruktion der letzten Schlacht des zweiten Weltkriegs auf europäischem Boden über die Bühne. Fast 17.000 Zuschauer verfolgten das Ereignis, an dem sich etwa 400 Darsteller beteiligten. Bereits nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht hatte sich am 11. Mai 1945 eine Gruppe von deutschen Soldaten erbitterte Kämpfe mit einer Gruppe von Partisanen geliefert. Die Wehrmachtsangehörigen hatten zuvor die Abgabe ihrer Waffen verweigert und versucht, vor der heranrückenden Roten Armee über die nahe gelegene Demarkationslinie in die amerikanische Zone zu fliehen. Bei Slivice errichteten sie schließlich eine letzte Stellung, es kam noch zu weiterem Blutvergießen. Die letzten Schüsse fielen erst am Morgen des 12. Mai.

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