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16.03.2005
Der im November 2004 verhaftete Leiter des renommierten tschechischen Jugendchores Bambini di Praga, Bohumil Kulinsky, soll 42 Minderjährige sexuell belästigt oder missbraucht haben. Den Ermittlungen zufolge soll der Musiker die Straftaten zwischen 1984 und 2002 begangen haben, sagte die zuständige Staatsanwältin. Dem 45-Jährigen, der die Taten bestreitet, drohen zehn Jahre Haft. Bambini di Praga wurde 1975 von Bohumil Kulinsky Senior, dem Vater des Beschuldigten, gegründet und hat zahlreiche CDs herausgebracht.
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15.03.2005
In Prag ging am Dienstag eine zweitägige Konferenz zur Problematik der Stadtrandsiedlungen zu Ende, die in vielen Ländern saniert werden müssen. Die Konferenz, an der Minister aus den 25 EU-Staaten teilnahmen, befasste sich vor allem mit Finanzierungs- und Kooperationsmöglichkeiten bei der Renovierung von Plattenbausiedlungen in den Städten Europas. Für diese wären Investitionen im Umfang von insgesamt 350 Milliarden Euro nötig. Die Konferenz ist auch Hauptthema in unserem Tagesecho, das Sie gleich im Anschluss an die Nachrichten hören können.
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15.03.2005
Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat sich in einem Interview für die Dienstagausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erneut vehement gegen eine weitere Vertiefung der Europäischen Union und gegen den EU-Verfassungsvertrag ausgesprochen. Die Verfassung berge die Gefahr, "dass sich Europa von Demokratie und Freiheit löst", so Klaus wörtlich. Er sei jedoch für eine größtmögliche Erweiterung der Union. Zitat: "Türkei, Marokko, Ukraine, Kasachstan - je mehr desto besser." Die Aussagen von Klaus wurden von Europaabgeordneten aus Deutschland und Österreich umgehend scharf kritisiert. Befürworter der Verfassung hatten bereits früher die Ansicht geäußert, dass Klaus mit seiner Haltung in der Union weitgehend isoliert ist. Auch die sozialliberale Regierung in Prag ist im Gegensatz zum konservativen Staatsoberhaupt für eine Ratifizierung der Verfassung.
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15.03.2005
Die britische Gesellschaft Vodafone erwirbt den tschechischen Mobilfunkbetreiber "Oskar" und die rumänische "MobiFon". Das haben Firmenvertreter am Dienstag in London bestätigt. Demnach zahlt die Vodafone-Gruppe dem kanadischen Unternehmen Telesystem International Wireless (TIW) insgesamt 3,5 Milliarden US-Dollar (rund 2,6 Mrd. Euro). "Oskar" ist mit 1,8 Millionen Kunden der kleinste der drei Mobilfunkbetreiber in Tschechien und deckt etwa 17 Prozent des tschechischen Marktes ab. Es führt Eurotel, die Mobilfunktochter der Ceský Telecom, mit 4,59 Millionen Kunden, vor T-Mobile mit 4,3 Millionen.
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14.03.2005
Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat Verständnis für die Probleme von Estland, Lettland und Litauen mit den Feiern zum Ende des Zweiten Weltkriegs am 9. Mai in Moskau geäußert. Ihm sei bewusst, dass im Baltikum die Erinnerungen an das sowjetische Besatzungsregime schmerzhaft seien, schrieb Klaus in einem am Montag in Prag veröffentlichten Brief an die lettische Präsidentin Vaira Vike-Freiberga. Er verstehe die Feiern jedoch als Verneigung vor den Soldaten der Alliierten, die ihr Leben riskiert hätten. Diese Soldaten könnten nichts dafür, dass Diktatoren den "historischen Sieg" missbraucht hätten, appellierte Klaus. Die Vergangenheit dürfe die Zukunft nicht belasten. Klaus wird ebenso wie etwa US-Präsident George W. Bush und Bundeskanzler Gerhard Schröder an den Feiern in Moskau teilnehmen
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14.03.2005
Im Streit um angeblich "zu junge" Richter hat der tschechische Präsident Vaclav Klaus eingelenkt. Klaus ernannte am Montag 21 Richter-Anwärter, von denen einige erst in diesem Jahr 30 Jahre alt werden. In der vergangenen Woche war der Präsident aus Kreisen der Justiz und der Regierung scharf kritisiert worden, weil er 32 Anwärter nicht ernannt hatte. Diese würden über "nicht genug Lebenserfahrung" verfügen, da sie keine 30 Jahre alt seien, hatte das Staatsoberhaupt argumentiert. Experten hatten daraufhin die Befürchtung geäußert, die Anwärter würden in die Privatwirtschaft abwandern. Damit verschärfe sich der bestehende Richtermangel.
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13.03.2005
Der tschechische Premier Stanislav Gross will im sog. "Gesellschaftsvertrag" acht Grundaufgaben formulieren, die das Kabinett bis zum Ende der Legislaturperiode erfüllen soll. Als Prioritäten bezeichnete er die Rentenreform, die Vorbereitungen auf die Einführung des Euro, die Lage im Gesundheitswesen, die Ratifizierung der EU-Verfassung, den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, ein transparenteres Milieu, eine gerechteres Sozialsystem und eine Strategie für die Wirtschaft. Nach Meinung der oppositionellen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) ist dies nur ein weiterer Versuch, die Aufmerksamkeit von den Problemen des Ministerpräsidenten und von der Regierungskrise abzulenken. Gross sagte in der am Sonntag vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (CT) ausgestrahlten Diskussionssendung, der Gesellschaftsvertrag konkretisiere zum Unterschied von der Programmerklärung der Regierung Prioritäten, auf die sich die Minister in den nächsten 15 Monaten konzentrieren sollen.
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13.03.2005
Premier Stanislav Gross ist der Meinung, dass die Christdemokraten (KDU-CSL), die Mitglieder der Regierungskoalition sind, und die oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS) einigermaßen koordiniert gehandelt hätten. In der erwähnten Diskussionssendung wies Gross darauf hin, dass die Christdemokraten vor dem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei den Premier zum Rücktritt nicht auffordern werden und dass die Bürgerdemokraten erst nach dem sozialdemokratischen Parteitag die Vertrauensfrage im Parlament stellen wollen. Es sei - so Gross - interessant, wie das Vorhaben der Bürgerdemokraten mit dem Standpunkt der Christdemokraten koordiniert sei.
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13.03.2005
Die tschechische Gesundheitsministerin Milada Emmerová beabsichtigt, die sog. "Gesundheitsausweise" im tschechischen Gesundheitswesen bis zum September dieses Jahres einzuführen. Diese Ausweise sollen Emmerová zufolge das Geldverschwenden im Gesundheitswesen bedeutend einschränken. Diese Meinung teilt jedoch nicht Tomás Julínek, der im Schattenkabinett der oppositionellen Bürgerdemokraten den Posten des Gesundheitsministers innehat. Er behauptet, die Einführung der Papierausweise würde Hunderte Millionen Kronen kosten. Er sprach sich eher für die Nutzung der sog. "persönlichen Konten" aus. Emmerová meint, dass das Gesundheitswesen für eine elektronische Form der Gesundheitsausweise nicht entsprechend ausgestattet sei. Dies sagte die Ministerin in einer vom privaten TV-Sender Nova am Sonntag ausgestrahlten Debatte.
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13.03.2005
Der tschechische Verteidigungsminister Karel Kühnl musste am Sonntag wegen einer Flugzeugpanne bereits nach wenigen Minuten eine geplante Reise nach Israel abbrechen. Kurz nach dem Start in Prag habe die Maschine wegen eines Fehlers an der Treibstoffanzeige umkehren müssen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums Andrej Círtek. Nach zweieinhalb Stunden habe der Minister seine Reise fortgesetzt. Während seines viertägigen Besuches in Israel wird Kühnl mit seinem israelischen Amtskollegen Saul Mofaz und mit dem Vorsitzenden des Sicherheitsausschusses im Parlament, Juval Steinitz, zusammentreffen. Thema der Gespräche werden die Sicherheitslage in der Region, die Beziehungen Israels zur NATO sowie die tschechisch-israelische Zusammenarbeit im Militärbereich sein. Der Minister wird des Weiteren die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem und den Luftstützpunkt Ramat David besuchen.
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