• 13.09.2004

    Der tschechische Ex-Präsident Václav Havel wird dieses Jahr mit dem Friedenspreis von Seoul ausgezeichnet. Dies meldete am Montag die Presseagentur AFP unter Berufung auf die Organisatoren. Der Preis, der mit einer Summe von 200.000 US-Dollar verbunden ist, wird seit 1990 verliehen. Václav Havel ist bereits der siebte Träger dieses Preises. Die Stiftung, die den Preis finanziert, bezeichnete Havel als "einen lebendigen Zeugen der Demokratisierung" seines Landes.

    Autor: Lothar Martin
  • 13.09.2004

    Die Bürger der Tschechischen Republik haben im Juni dieses Jahres den europäischen Institutionen mehr Vertrauen entgegen gebracht als den einheimischen Behörden und politischen Institutionen. Die in jenem Monat durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts CVVM habe gezeigt, dass das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und der Europäische Rat hierzulande ein höheres Vertrauen genießen als das tschechische Abgeordnetenhaus oder die Prager Regierung, meldete die Nachrichtenagentur CTK am Montag. Die Umfrage fand kurz vor der Demission des Kabinetts unter Premier Vladimír Spidla und der Bildung der neuen Regierung unter Ministerpräsident Stanislav Gross statt.

    Autor: Lothar Martin
  • 13.09.2004

    Während der in den zurückliegenden fünf Tagen in ganz Tschechien durchgeführten Verkehrssicherheitsaktion "Christoph" hat die tschechische Verkehrspolizei über 48.000 Strafzettel an regelwidrig handelnde Verkehrsteilnehmer ausgestellt. Das Gros der Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung (StVo) wurde dabei von Fahrzeugführern verübt, doch auch unter den Fußgängern und Radfahrern wurden 214 bzw. 298 Vergehen registriert. Das teilte die Sprecherin des tschechischen Polizeipräsidiums Blanka Kosinová am Montag der Nachrichtenagentur CTK mit.

    Autor: Lothar Martin
  • 12.09.2004

    Die sinkende Einwohnerzahl der Tschechischen Republik kann nach Meinung des Vizevorsitzenden der oppositionellen Bürgerdemokraten (ODS), des Europaabgeordneten Jan Zahradil, nicht durch einen "organisierten Import von Immigranten" aus anderen Staaten gelöst werden. Dies sagte er in einer vom privaten TV-Sender Prima am Sonntag ausgestrahlten Debatte. Der Oppositionspolitiker reagierte damit auf die Erklärung des Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses Lubomír Zaorálek (CSSD), dass die Tschechische Republik in fünf osteuropäischen und mittelasiatischen Ländern den dortigen Bewohnern Arbeit und Aufenthalt in Tschechien anbietet. Zaorálek zufolge werden Arbeitskräfte im Bauwesen, im Gesundheitswesen, in der leichten Industrie und im Wissenschaftsbereich gesucht. Zahradil sieht dagegen die richtige Lösung in Änderungen der Sozialpolitik und des Systems öffentlicher Finanzen.

  • 12.09.2004

    Justizminister Pavel Nemec erwägt, die Grenze der strafrechtlichen Verantwortung bei schweren Straftaten von den jetzigen 15 auf 12 Jahre zu senken. Darüber berichtete am Sonntag der Tschechische Rundfunk. Der Minister möchte dies noch mit Kinderpsychologen beraten. Eine Diskussion über die Senkung der Grenze der strafrechtlichen Verantwortung wurde in der letzten Zeit in Tschechien nach einigen schweren Straftaten ausgelöst, die von Kindern begangen wurden. Im ostböhmischen Olesnice wurde eine Rentnerin von einer Gruppe von Kindern brutal ermordet. Vor kurzem stellte sich heraus, dass der seit Monaten gesuchte Mörder eines dreizehnjährigen Mädchens aus Kmetineves in Mittelböhmen, ihr minderjähriger Mitschüler war.

  • 12.09.2004

    Die Einführung des Mehrheitssystems für die Abgeordnetenhauswahlen, die von den oppositionellen Bürgerdemokraten befürwortet wird, bedeutet nach Meinung des Vorsitzenden der liberalen Freiheitsunion (US-DEU) und Justizminister Pavel Nemec, nicht automatisch eine stabilere Unterstützung für die künftigen Regierungen. Dies sagte Nemec in einer vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (CT) am Sonntag ausgestrahlten Diskussionssendung. Eine andere Meinung vertritt Präsident Václav Klaus, der sich vor kurzem für das Mehrheitssystem ausgesprochen hatte. Eine grundlegende Änderung des Wahlsystems ist auch für die stärkste Regierungspartei, die Sozialdemokraten (CSSD), unannehmbar.

  • 12.09.2004

    Der Rundfunksender Radio Freies Europa/Radio Freiheit (RFE/RL) wird innerhalb von zwei Jahren einen neuen Sitz zur Verfügung haben und das Stadtzentrum von Prag verlassen. Finanzminister Bohuslav Sobotka informierte darüber am Sonntag in einer vom privaten TV-Sender Nova ausgestrahlten Sendung. Über einen neuen Sitz des Rundfunksenders werden bereits seit einigen Jahren Gespräche mit den USA geführt. Der Grund für die Suche nach einem neuen Sitz sind Befürchtungen vor einem Terrorangriff.

  • 12.09.2004

    Auf dem Parteitag der Grünen haben die Delegierten am Sonntag in Olomouc/Olmütz einen neuen Vorstand gewählt. Den Posten des Parteivorsitzenden hatte vorher der bisherige Parteichef Jan Beránek verteidigt. Der innerhalb der Partei entstandenen Opposition fehlten nur zehn Stimmen, um Beránek zu stürzen. Die Partei der Grünen ist weder im Europaparlament, noch im tschechischen Parlament vertreten.

  • 12.09.2004

    Die tschechische Eishockeyauswahl unterlag in einem dramatischen Spiel im Halbfinale des World Cup in der Nacht auf Sonntag in Toronto dem Team Kanadas 3:4 nach Verlängerung. Die tschechischen Spieler haben dabei insgesamt vierzig Mal auf das kanadische Tor geschossen, während das kanadische Team nur 24 Mal den tschechischen Torwart testete. Die tschechische Mannschaft spielte vor allem im letzten Drittel hervorragend. Der tschechische Nationaltrainer Vladimír Ruzicka sagte, es sei schade, dass es nicht gelungen sei, mehr Chancen auszunutzen. Der kanadische Nationaltrainer Pat Quinn räumte nach dem Spiel ein, die tschechische Mannschaft habe bedeutend mehr Torchancen gehabt und habe bewundernswert gespielt. Im Finale um den World Cup werden die kanadischen Eishockeyspieler am Dienstag in Toronto ihre Kräfte mit dem Team Finnlands messen.

  • 11.09.2004

    Das tschechische Finanzministerium hat eine Strafanzeige gegen acht Unternehmer vorwiegend arabischer Herkunft wegen verdächtigen Transaktionen erstattet. Es wird vermutet, dass die Unternehmer internationale Terroristenorganisationen finanziell unterstützt haben. Den Informationen der Tageszeitung Mladá fronta Dnes zufolge handelt es sich insgesamt um sieben Fälle. In drei davon mangelt es an Beweisen, in übrigen vier werden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Wie aus einer Analyse des Finanzministeriums hervorgeht, versuchen Menschen, die der Kontakte zu Terroristen verdächtigt werden, in Tschechien Geld zu waschen. Die Polizei wurde vom Finanzministerium beispielsweise auf zwei arabische Unternehmer aufmerksam gemacht, die Kuraufenthalte für arabische Klienten im nordmährischen Kurort Darkov und in der Rehabilitationsanstalt Kladruby organisieren. Die Klientel habe ihnen der Zeitung zufolge übertrieben hohe Summen gezahlt. Seit den Terrorangriffen auf New York und Washington im Jahre 2001 wurden von den Experten des Finanzministeriums Konten von ca. 1000 Menschen überprüft. In einigen Fällen kamen die Experten zum Schluss, dass das bestimmte Konto international gesuchten Terroristen gehört, hieß es in der Samstagsausgabe der Mladá fronta Dnes.

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