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29.12.2004
Wer Silvester im Riesengebirge feiern möchte, findet dort in Hotels und Pensionen immer noch freie Zimmer. Dies meldete am Mittwoch die Nachrichtenagentur CTK. Sprecher der Hotelbetriebe gaben aber an, dass ein großes Interesse an Last-Minute-Buchungen bestehe. Andere Tourismusregionen in Tschechien hatten schon vor einiger Zeit gemeldet, dass zum Jahreswechsel alles ausgebucht sei. Nach Schätzungen werden etwa 400 000 Tschechen Silvester nicht zu Hause verbringen. Daneben werden mehr als 200 000 ausländischeTouristen erwartet, rund ein Drittel davon aus Deutschland.
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28.12.2004
Von etwa 220 tschechischen Bürgern, die sich zur Zeit des verheerenden Erbebens in Südostasien aufgehalten haben, fehlte bis Dienstagabend jede Nachricht. Diese Zahl verringert sich jedoch stündlich, heißt es im Prager Außenministerium. Außerdem sei anzunehmen, dass etliche Personen, deren Angehörige sich inzwischen aus dem Katastrophengebiet gemeldet haben, diese Information nicht an die Behörden weiterleiten. In Thailand liegen sechs schwer verletzte Tschechen im Krankenhaus, viele leicht Verletzte konnten ambulant behandelt werden. Am Dienstagnachmittag ist ein Flugzeug der tschechischen Fluggesellschaft CSA aus Sri Lanka mit etwa 220 Tschechen an Bord auf dem Prager Flughafen gelandet. Bis Freitag soll Sri Lanka nun jeden Tag angeflogen werden. Auf dem Hinflug von Prag in das Krisengebiet werden Hilfsgüter transportiert, in erster Linie Trinkwasser und Arzneimittel. Die Tschechische Republik stellt zehn Millionen Kronen, das sind etwas mehr als 300.000 Euro, für die Opfer der Erdbebenkatastrophe zur Verfügung.
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28.12.2004
Der tschechische EU-Kommissar Vladimír Spidla, der für den Bereich Arbeit, Soziales und Chancengleichheit zuständig ist, betrachtet die Überalterung der Gesellschaft als einen der wichtigsten Problembereiche seines Ressorts. Dementsprechend will er im Jahr 2005 seine Tätigkeit in erster Linie auf diese demographische Entwicklung konzentrieren. Den Mitgliedsstaaten und der europäischen Öffentlichkeit will Spidla ein so genanntes "Grünes Buch" vorstellen, das die Probleme und mögliche Lösungsansätze in jenem Bereich zusammenfasst. Die Überalterung der europäischen Gesellschaft werde in den nächsten Jahrzehnten nicht nur zum sozialen, sondern auch zum ökonomischen und letztlich zum politischen Problem werden, sagte Spidla.
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28.12.2004
Ein Sonderflugzeug der tschechischen Armee hat am Dienstag 54 tschechische Soldaten nach Bosnien und Herzegowina befördert. Sie werden sich dort an Operationen der internationalen Friedenskräfte EUFOR beteiligen. Tschechische Profisoldaten werden unter anderem in der österreichisch-tschechischen Einheit mit insgesamt 150 Mitgliedern im Einsatz sein. Deren Aufgabe ist es, die Militärbasis Eagle Base in Tuzla zu bewachen. Außerdem werden einige Tschechen in Leitungsfunktionen im Hauptkommando der EUFOR-Kräfte in Sarajewo wirken.
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28.12.2004
Präsident Václav Klaus und Premier Stanislav Gross haben sich am Dienstag zu einem informellen Gespräch in Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) getroffen. Bei dieser Gelegenheit hat das Staatsoberhaupt einige Gesetze unterzeichnet. Beide Politiker verbringen in dem Bergzentrum im Riesengebirge ihren Winterurlaub. Ein offizielles Treffen ist für nächsten Montag geplant.
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28.12.2004
Die stellvertretenden Vorsitzenden der sozialdemokratischen Abgeordnetenfraktion wollen ihre Funktionen mittlerweile nicht aufgeben. Die Fraktionsleitung kam am Dienstag zusammen, um über den angedrohten Rücktritt ihres Vorsitzenden Petr Ibl zu beraten. Ibl hatte bereits vor Weihnachten sowohl den Arbeitsstil innerhalb der Fraktion als auch die sozialdemokratisch dominierte Regierung kritisiert, der bereits seit Längerem mangelnde Kommunikation mit den eigenen Parlamentsabgeordneten vorgeworfen wird. Er selbst wird im Januar seine Funktion niederlegen.
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28.12.2004
Eine in Spanien zerschlagene islamistische Terrorzelle hat angeblich Anschläge mit radioaktivem Material geplant. Ein mutmaßliches Mitglied sagte nach Presseberichten vom Dienstag vor einem spanischen Ermittlungsrichter aus, er hätte mit einem Tschechen Verhandlungen über den Erwerb einer Substanz zur Herstellung "schmutziger Bomben" geführt. Dabei habe es sich um so genanntes rotes Quecksilber gehandelt. Zwei der vier verhafteten mutmaßlichen Terroristen räumten ein, Handelskontakte mit der Tschechischen Republik gepflegt zu haben. Sie lehnen es jedoch ab, zu einer Terrorgruppe zu gehören bzw. Attentate geplant zu haben.
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27.12.2004
Die Tschechische Republik stellt zehn Millionen Kronen, das sind etwas mehr als 300.000 Euro, für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Südostasien zur Verfügung. Das sagte am Montag ein hoher Regierungsbeamter im Anschluss an eine Sitzung von Vertretern mehrerer Ministerien. Fünf Millionen Kronen hat das Außenamt sofort bewilligt, die andere Hälfte soll Anfang Januar per Regierungsbeschluss freigemacht werden. Vor allem Trinkwasser wird vorerst in die am meisten betroffenen Gebiete gebracht. Außerdem werden Konsularbeamte tschechischen Staatsangehörigen vor Ort Hilfe leisten. Im Bedarfsfall könnten tschechische Touristen auch mit Sondermaschinen der Armee in die Heimat gebracht werden, der Staat organisiert für sie ärztliche und psychologische Hilfe. Hinweise auf tschechische Todesopfer gibt es keine, bis jetzt haben sich aber mehrere Personen noch nicht bei ihren Angehörigen gemeldet.
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27.12.2004
Die Wirtschaftsleistung der Tschechischen Republik nähert sich langsam dem EU-Schnitt. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl beträgt sie bereits knapp 73 Prozent des Pro-Kopf-Wertes in der Europäischen Union. Diese Zahl gibt das Tschechische Statistikamt auf seinen Internetseiten bekannt. Experten weisen allerdings darauf hin, dass vor allem die Erweiterung der Europäischen Union im Mai dieses Jahres für diese Entwicklung verantwortlich ist. Durch den Beitritt von ärmeren Staaten sei das durchschnittliche Bruttoinlandsprodukt in der EU gesunken, der Vergleichswert ist also insgesamt niedriger als zuvor. Die tschechische Hauptstadt Prag kommt pro Kopf sogar auf 164 Prozent der Wirtschaftsleistung in der Union. Damit stellt Prag mit Abstand die reichste Region in allen zehn neuen Mitgliedstaaten und eine der reichsten in der gesamten EU dar.
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27.12.2004
Die sozialdemokratische Abgeordnetenfraktion muss sich nach einem neuen Vorsitzenden umsehen. Der bisherige Fraktionschef Petr Ibl, der bereits vor Weihnachten seinen Rücktritt angekündigt hatte, will nicht mehr für diese Funktion kandidieren. Ibl kritisierte sowohl den Arbeitsstil innerhalb der Fraktion als auch die sozialdemokratisch dominierte Regierung, der bereits seit Längerem mangelnde Kommunikation mit den eigenen Parlamentsabgeordneten vorgeworfen wird. Nachdem die Sozialdemokratie im abgelaufenen Jahr bei allen Wahlen eine Niederlage erlitten hat, ist die Stimmung in der Partei angespannt, gerade im Abgeordnetenklub ist immer wieder von Flügelkämpfen die Rede. Unter anderem geht es dabei darum, ob man eine Minderheitsregierung mit eventueller Duldung der Kommunisten anstreben soll oder nicht. Derzeit regiert in Tschechien ein sozialliberales Dreiparteienkabinett, das sich im Abgeordnetenhaus nur auf eine Mehrheit von 101:99 Stimmen stützen kann.
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