• 11.07.2004

    An das tragische Schicksal der Juden auf der Burg Spilberk in Brno (Brünn) soll eine Gedenktafel erinnern, die von der jüdischen Gemeinde im nördlichen Flügel der Burg angebracht wird. In den Jahren 1939 bis 1940 diente Spilberk der Gestapo als Gefängnis, in dem viele Juden interniert waren. Die Mehrheit von ihnen erlebte das Ende des Zweiten Weltkriegs nicht. Die Idee, eine Gedenktafel für die jüdischen Bürger von Brünn auf Spilberk anzubringen, stammt von dem US-Bürger tschechischer Herkunft, Charles Ticho, dessen Vater auf der Burg in Gefangenschaft war. Ticho will am 22. Juli nach Brno kommen, um die Gedenktafel zu enthüllen.

  • 10.07.2004

    Der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus hat die gegenwärtige politische Lage als unverändert bezeichnet. Er erklärte am Samstag vor Journalisten, für ihn habe sich seit dem vergangenen Donnerstag nichts geändert und die Lage bleibe offen. Wenn der amtierende Vorsitzende der tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) Stanislav Gross erreichen wird, dass das Abgeordnetenhaus das neue Kabinett mit 101 Stimmen unterstützen wird, wird der Präsident die Regierung akzeptieren müssen. Dies räumte der Präsident am Samstag ein. Die knappe Stimmenmehrheit wurde im Unterhaus erreicht, nachdem der ehemalige liberale Abgeordnete Marian Bielesz auf sein Abgeordnetenmandat verzichtet hatte. Er wurde durch den Liberalen Zdenek Koristka ersetzt, der bereit ist, die Fortsetzung der Regierungskoalition der Sozialdemokraten mit den Christdemokraten und den liberalen Unionisten zu unterstützen.

  • 10.07.2004

    Die Christdemokraten und die Liberalen verlangen, dass es in der neuen Koalitionsregierung bestimmte Mechanismen gibt, die die Sozialdemokraten daran hindern würden, grundlegende Sachen gemeinsam mit den Kommunisten durchzusetzen. Dies sagten die Parteichefs der Christdemokraten und der Freiheitsunion Miroslav Kalousek und Pavel Nemec am Samstag im Gespräch für den Rundfunksender BBC. Nemec zufolge geht es ihnen darum, dass die Koalition bei wichtigen Entscheidungen gemeinsam abstimmt.

  • 10.07.2004

    Bulgarien nahm Kontakte zu einigen Ländern, einschließlich Tschechiens in der Bemühung auf, seine zwei Bürger zu befreien, die als Geisel im Irak festgehalten werden. Den Informationen des tschechischen Außenministeriums zufolge wurde Bulgaren Hilfe von einem Mitglied des Krisenstabs des Außenministeriums gewährt, der in der Zeit tätig war, als drei tschechische Journalisten im Irak entführt wurden.

  • 10.07.2004

    Die Tschechische Republik hat die USA um Rechtshilfe bei Ermittlungen im Fall des ehemaligen Agenten des tschechoslowakischen kommunistischen Geheimdienstes StB, Pavel Minarík, ersucht. Minarik wurde beschuldigt, dass er Mitte der siebziger Jahre einige Attentate im Sitz des Senders Radio Freies Europa in München vorbereitet hatte. Minarik wirkte als Agent der kommunistischen Staatssicherheit im Sender Radio Freies Europa in den Jahren 1969 bis 1976. In der Zeit schickte er der Prager Stb-Zentrale wenigstens drei Vorschläge für die Verübung eines Attentats in den Räumlichkeiten des Rundfunksenders. Dies ging aus den Ermittlungen der Prager Behörde für die Dokumentation und Untersuchung der Verbrechen des Kommunismus (UDV) hervor.

  • 10.07.2004

    Der amerikanische Geheimdienst CIA ist skeptischer, was das angebliche Treffen des Terroristen Muhammad Atta mit einem irakischen Diplomaten im April 2001 in Prag anbelangt. Dies schrieb am Freitag die Tageszeitung The New York Times unter Berufung auf einen Brief, den der zurücktretende CIA-Chef George Tenet dem Senatsausschuss für die Streitkräfte geschickt hat. Atta war einer der Selbstmordpiloten vom 11. September 2001 und Chef der neunzehn Entführer. Auch der Ermittlungsausschuss des US-Kongresses, der sich mit den Terroranschlägen vom 11. September befasste, kam Mitte Juni dieses Jahres zum Schluss, dass bislang keine Beweise über Attas Treffen mit dem irakischen Diplomaten und Agenten Ahmad Samir Anih in Prag gefunden wurden.

  • 10.07.2004

    Auf eine ungewöhnliche Art hat ein niederländischer Fußballfan den tschechischen Fußballspielern seine Dankbarkeit zum Ausdruck gebracht. Zu Ehren der tschechischen Fußballnationalmannschaft ließ Max de Jong 24 Bäume in Israel anpflanzen. Jeder der Bäume hat ein Zertifikat für einen Namen, 23 Zertifikate ließ der Niederländer für die einzelnen Spieler und ein für den Nationaltrainer Karel Brückner ausstellen. Der Fußballfan brachte damit seine Dankbarkeit dafür zum Ausdruck, dass die tschechische Mannschaft in der Vorrunde der Fußball-Europameisterschaft in Portugal das deutsche Team mit 2:1 besiegt hatte.

  • 09.07.2004

    Nach Meinung des Vorsitzenden der Christdemokraten Miroslav Kalousek und des amtierenden Vorsitzenden der Sozialdemokraten Stanislav Gross wäre es richtig, wenn die Abgeordneten der Koalition schriftlich bestätigen würden, dass sie die Koalition der Sozialdemokraten mit den Christdemokraten und der liberalen Freiheitsunion unterstützen. Darüber informierte Kalousek nach seinem Treffen mit Gross am Freitagnachmittag die Journalisten. Er präzisierte nicht, was genau die Abgeordneten mit ihrer Unterschrift bestätigen sollen. Es handele sich - so Kalousek - darum, den gemeinsamen Willen zum Ausdruck zu bringen, dass die gegenwärtige Koalition der drei Partei richtig sei. Am Treffen nahm nicht Pavel Nemec, der Vorsitzende der kleinsten Koalitionspartei, der Freiheitsunion, teil. Kalousek zufolge ist auch ein trilaterales Treffen mit Nemec vorgesehen.

  • 09.07.2004

    Der amtierende Vorsitzende der Sozialdemokraten, Stanislav Gross, kann offensichtlich damit rechnen, dass er bei der Bildung eines neuen Kabinetts auf der bisherigen Koalitionsgrundlage von seiner Partei unterstützt wird. Nach Worten des Vizechefs der Sozialdemokraten, Zdenek Skromach, gibt es die ursprüngliche Koalition nicht mehr, da die Regierungsparteien von anderen Vorsitzenden als früher geleitet werden. Skromach zufolge möchte Gross erfahren, dass sein Projekt nicht nur von den Koalitionspartnern, sondern auch von der Parteiführung unterstützt wird. Für den 18. Juli hat Gross aus dem Grund eine Sitzung des zentralen Exekutivausschusses der CSSD einberufen.

  • 09.07.2004

    Auf dem 8. Kilometer der Autobahn D11 in Richtung Prag ist es am Freitagmorgen zu einem tragischen Verkehrsunfall gekommen. Zwei LKWs und drei PKWs sind zusammengestoßen. Ein Mann ist bei dem Unfall tödlich verletzt worden, fünf Menschen wurden schwer und drei leicht verletzt. Die Autobahn, die Prag mit dem ostböhmischen Hradec Kralove (Königgrätz) verbindet, war einige Stunden lang in beiden Richtungen gesperrt.

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