• 17.04.2002

    Wegen technischer Probleme kann das südböhmische Atomkraftwerk Temelin nicht mehr wie geplant in dieser Woche den Testbetrieb wieder aufnehmen. Eine neu aufgetretene undichte Stelle im nichtnuklearen Kreislauf verlängere die seit 24. Februar andauernde Zwangspause des ersten Blocks, sagte der Sprecher des Kraftwerks Milan Nebesar am Mittwoch.

  • 16.04.2002

    Die Frage einer möglichen symbolischen Entschädigung der nach dem 2. Weltkrieg Vertriebenen ist laut dem EU-Botschafter in der Tschechischen Republik, Ramiro Cibrian, kein Thema für die EU, sondern lediglich eine Angelegenheit zwischen der Tschechischen Republik und Deutschland bzw. Österreich. Damit reagierte Cibrian am Dienstag auf die Forderungen Österreichs, die EU möge die Frage der Benes-Dekrete mit den Beitrittsverhandlungen der Tschechischen Republik zur EU verbinden.

    Autor: Olaf Barth
  • 16.04.2002

    In diesem Zusammenhang hat Außenminister Jan Kavan nach einem Treffen mit sozialdemokratischen Europa-Parlamentariern erklärt, das Europa-Parlament beabsichtige keinesfalls, eine Resolution gegen die sog. Benes-Dekrete zu verabschieden oder den tschechischen EU-Beitritt mit der Frage um die Dekrete zu verbinden. Dahingehende Bemühungen rührten ausschließlich von Splittergruppen des EU-Parlaments und hätten keine Aussicht auf Erfolg. Jan Kavan und der Schattenaußenminister der ODS, Jan Zahradil, zeigten sich deshalb optimistisch, dass diesbezüglich keine Gefahr drohe. Kavan und Zahradil bemühten sich, verschiedenen EU-Abgeordneten am Rande der Tagungen des EU-Konvents in Brüssel den tschechischen Standpunkt zu den Dekreten darzulegen. Kavan erklärte des weiteren gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, in der Frage der Benes-Dekrete sollten die Mitte-rechts Parteien des tschechischen Parlaments den Dialog mit den Europaabgeordneten ihrer deutschen Pendants, also der CDU-CSU, suchen. Es sei notwendig, diese politischen Vertreter zu informieren und auf ihre Argumente zu reagieren, meinte Kavan und fügte an, dass er solche Aktivitäten auf Seiten der Bürgerdemokraten ODS bisher vermisse.

    Ganz im Zeichen der Benes-Dekrete steht auch der am Dienstag eröffnete zweitägige Besuch des tschechischen Senatsvorsitzenden Petr Pithart in Ungarn. Pithart möchte gemäß eigenen Aussagen feststellen, ob die im Februar vom ungarischen Premier Viktor Orban ergangene Aufforderung, die umstrittenen Dekrete aufzuheben, von den ungarischen Politikern unterstützt wird.

    Autor: Olaf Barth
  • 16.04.2002

    Die Europäische Kommission hat am Dienstag entschieden, der Tschechischen und der Slowakischen Republik vorgezogene Finanzhilfen aus dem Agrarhilfe-Programm Sapard zu gewähren. Ein Sprecher der EU-Kommission würdigte dies als einen bedeutenden Schritt, der zeige, dass beide Länder Strukturen und Mechanismen geschaffen hätten, die ein verlässliches Nutzen der EU-Gelder gewährleisten würden.

    Autor: Olaf Barth
  • 16.04.2002

    Die tschechische Wirtschaft ist nach der Rezession Ende der 90er Jahre inzwischen gut eingestellt auf ein fortschreitendes Wachstum, schrieb die Europäische Kommission am Montag in einem Bericht. In ihm wird vorausgesagt, dass das hohe Niveau der Investitionen fortgesetzt werde, vor allem durch den direkten Zufluss ausländischen Kapitals, was sich in der Verbesserung der Produktionskapazitäten und der Konkurrenzfähigkeit, aber auch im Defizit laufender Konten niederschlagen werde. In ihrem umfangreichen Bericht über die Entwicklung der makroökonomischen Stabilität und den Finanzsektor in den Kandidatenländern rechnet die EU-Exekutive damit, dass sich das tschechische Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahren zwischen 3,5 und 4 Prozent bewegen werde.

    Autor: Olaf Barth
  • 15.04.2002

    EU-Erweiterungskommissar Günter Verheugen hat den Streit um die Benes- Dekrete als "Sturm im Wasserglas" bezeichnet. Da die Nachkriegsverordnungen keine neue Wirkung mehr entfalten könnten, seien sie für Tschechien keine Hürde bei dem für 2004 geplanten EU-Beitritt, sagte Verheugen am Sonntagabend im Tschechischen Fernsehen. Einige Dekrete würden sicher eine Kollektivschuldthese vertreten, jedoch sei für die EU-Erweiterung nicht entscheidend, welche Rechtslage 1945 in einem Land geherrscht habe, so der EU-Kommissar. Eine andere Frage sei die politisch-moralische Frage, die sich aus den Dekreten ergeben würde. Hier sollte Tschechien mit seinen Nachbarn eine einvernehmliche Lösung finden, riet Verheugen. Ein Grund für die momentane "hitzige Atmosphäre" sei zum Beispiel, dass es zwischen Sudetendeutschen und Tschechen nie einen ernsthaften Dialog gegeben habe, sagte der EU-Politiker im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.04.2002

    Der stellvertretende US-Außenminister Marc Grossman wird am Mittwoch und Donnerstag zu einem Besuch in Prag erwartet. Begleitet wird er von Repräsentanten des nationalen Sicherheitsrates und des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten. Mit Vertretern des tschechischen Außen- und Verteidigungsministeriums wird die amerikanische Delegation dabei vor allem über die Vorbereitung und den Ablauf des NATO-Gipfels verhandeln, der im November dieses Jahres in der Moldaumetropole stattfinden wird. Dies gab die Presseabteilung des tschechischen Außenministeriums am Montag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.04.2002

    Die Europäische Kommission hat der Tschechischen Republik und Ungarn keine Änderung der beim letzten EU-Gipfel in Nizza getroffenen Entscheidung über die Anzahl ihrer Abgeordneten im zukünftigen Europaparlament vorgeschlagen. Im Dezember 2000 war in den Beschlüssen von Nizza verankert worden, beiden Ländern je 20 Sitze im Europaparlament zuzusprechen, während die von ihrer Bevölkerungsanzahl vergleichbaren Staaten Griechenland, Belgien und Portugal je 22 Sitze zuerkannt bekamen. Die Prager und Budapester Unterhändler hätten laut Aussage eines Vertreters der Europäischen Kommission die Möglichkeit, in der nächsten Runde der Vorbereitungsgespräche mit der EU am 22. April dieses Missverhältnis beheben zu lassen. Angesichts der nur mit viel Mühe zustande gekommenen Entscheidung von Nizza werden einem möglichen Änderungsantrag beider Länder allerdings nur geringe Chancen eingeräumt.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.04.2002

    Die tschechische Wirtschaft ist nach der Rezession zu Ende der 90er Jahre inzwischen gut eingestellt auf ein fortschreitendes Wachstum, schrieb die Europäische Kommission am Montag in einem Bericht. In ihm wird vorausgesagt, dass das hohe Niveau der Investitionen fortgesetzt werde, vor allem durch den direkten Zufluss ausländischen Kapitals, was sich in der Verbesserung der Produktionskapazitäten und der Konkurrenzfähigkeit, aber auch im Defizit laufender Konten niederschlagen werde. In ihrem umfangreichen Bericht über die Entwicklung der makroökonomischen Stabilität und den Finanzsektor in den Kandidatenländern rechnet die EU-Exekutive damit, dass sich das tschechische Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahren zwischen 3,5 und 4 Prozent bewegen werde.

    Autor: Lothar Martin
  • 15.04.2002

    Der erste Reaktorblock des südböhmischen Atomkraftwerks Temelín ist vorbereitet, um ab Mitte der Woche die letzte Etappe seiner energetischen Inbetriebnahme fortsetzen zu können. Während dieser Etappe müssen noch über zehn Tests durchgeführt werden, teilte AKW-Sprecher Milan Nebesár am Montag der Nachrichtenagentur CTK mit. Laut Nebesár habe die erneute Inbetriebnahme des ersten Blocks Priorität. Erst danach werde sich das Betriebspersonal mit dem Anlaufen des zweiten Blocks befassen, sagte Nebesár.

    Unterdessen hat sich am Montag der amerikanische Rechtsanwalt Edward Fagan, der die österreichischen Atomkraftgegner in der Auseinandersetzung mit dem AKW Temelín vertritt, nach mehreren Monaten erstmals wieder in dieser Angelegenheit zu Wort gemeldet. Auf einer Pressekonferenz in Wien sagte Fagan, dass er bereits eine Klage gegen den Betreiber des Atommeilers " die tschechische Gesellschaft CEZ, gegen die amerikanische Firma Westinghouse sowie das Finanzinstitut Export"Import Bank wegen des angeblichen Missbrauchs eines Kredites aus den USA einreichen könne.

    Autor: Lothar Martin

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