• 08.05.2002

    Der erste Reaktorblock des AKW Temelin liefert seit Dienstag Nachmittag kein Strom ins Versorgungsnetz des Landes. Im Rahmen der dynamischen Tests wurde der Turbogenerator abgestellt und die Leistung des Reaktors wurde gesenkt, teilte am Mittwoch der CTK der Sprecher des AKW Milan Nebesar mit und fügte hinzu, dass nach der Beendigung der Arbeiten der Turbogenerator an das Versorgungsnetz wieder angeschlossen wird.

  • 07.05.2002

    Der Aufenthalt tschechischer Soldaten in Afghanistan wird vom Staat mit Obligationen im Wert von 600 Mio. Kronen bezahlt. Deren Herausgabe wurde am Dienstag vom Prager Abgeordnetenhaus gebilligt. Das Gesetz muss noch vom Senat und vom Staatspräsidenten beurteilt werden. In Afghanistan ist bereits ein Teil des 6. Feldlazaretts im Einsatz. Die Militärärzte sollen sich um Angehörige der internationalen Streitkräfte kümmern und der afghanischen Bevölkerung helfen. Premier Milos Zeman und Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik halten die Entscheidung des Unterhauses für einen Ausdruck der wirklichen Verteidigung nationaler Interessen. Die Opposition wirft der Regierung vor, dass sie sich bei den Gesprächen über die Finanzierung des Feldlazaretts unverantwortlich verhalten habe.

  • 07.05.2002

    Von den im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien machen die Sozialdemokraten auf die tschechischen Bürger den besten Eindruck. Aus den am Dienstag von der Nachrichtenagentur CTK veröffentlichten Resultaten der Untersuchungen, die vom Zentrum für öffentliche Meinungsforschung durchgeführt wurden, geht hervor, dass 40% der Bevölkerung die Sozialdemokraten für vertrauenswürdig halten und 45% der Meinung sind, dass diese Partei für das Land nützlich ist. Relativ gut sind die Bürgerdemokraten und die Christdemokraten daran, denen ca. ein Drittel der Befragten vertraut. Den schlimmsten Eindruck machen auf die Bürger dagegen die Kommunisten. 60% der Befragten sind davon überzeugt, dass es den Kommunisten nur darum geht, wieder an die Macht zu kommen.

  • 07.05.2002

    Dynamische Tests, mit denen die Inbetriebnahme des ersten Blocks des Atomkraftwerks Temelin beendet wird, sollen dem Plan entsprechend drei Wochen - d. h. ungefähr bis zum 25. Mai - dauern. Auch wenn sich das Kraftwerk vor allem auf die Beendigung der Tests im ersten Block konzentriert, ist es den Worten des AKW-Sprechers Milan Nebesar zufolge möglich, dass noch vor deren Beendigung die Kettenreaktion auch im zweiten Block gestartet wird.

  • 03.05.2002

    Das Interesse der im Ausland lebenden Tschechen, an den Parlamentswahlen im Juni teilzunehmen ist eher gering. An den Botschaften und Konsularabteilungen der Tschechischen Republik im Ausland haben sich bisher nur Dutzende von Wählern registriert, ein größeres Interesse ist nur in der Slowakei zu vernehmen. Die Angestellte der Botschaften haben der Nachrichtenagentur CTK bestätigt, dass bis Sonntag, bis wann die Registrierung möglich ist, man keine größeren Veränderungen erwarten kann.

  • 03.05.2002

    Die Koalition der Christdemokraten und der Freiheitsunion wird weder vor den Wahlen noch danach zerfallen, behaupten ihre jeweiligen Chefs Hana Marvanova und Cyril Svoboda. "Wir haben darüber auch den tschechischen Präsidenten versichert," sagten die beiden Parteichefs nach dem Treffen mit Vaclav Havel vor Journalisten. Die Versicherung wirke auf Vaclav Havel sehr authentisch, sagte er nach dem Arbeitsessen, zu dem er die beiden Parteichefs auf sein Schloss in Lany eingeladen hat.

  • 03.05.2002

    Der Vorsitzende der tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) Vladimír Spidla hat ODS-Chef Václav Klaus in einem Schreiben offiziell davon in Kenntnis gesetzt, dass die Sozialdemokraten aus dem beiderseitigen Oppositionsvertrag aussteigen, falls die ODS nicht bereit sei, über die Beendigung dieses Vertrages bis zu den bevorstehenden Wahlen zum Abgeordnetenhaus zu verhandeln. Laut Spidla habe die 6. Tagung des Zentralen Exekutivausschusses seiner Partei beschlossen, im Falle einer nichteinvernehmlichen Lösung mit den Bürgerdemokraten den Vertrag mit Wirkung vom 6. April 2002 für ungültig zu erklären. Dies berichtet die Tageszeitung "Pravo" in ihrer Freitagausgabe mit dem Hinweis darauf, dass Klaus laut Pressesprecherin Michaela Malácová den Brief von CSSD-Chef Spidla am 30. April erhalten habe. Der stellvertretende Vorsitzende der ODS Petr Necas sagte heute für die Nachrichtenagentur CTK, dass die Partei es für nicht notwendig betrachtet, sich mit Spidlas Schreiben auseinander zu setzen, da die Gültigkeit des Oppositionsvertrages sowieso mit dem Tag der Wahlen beendet wird.

  • 02.05.2002

    Den US-amerikanischen Behörden liegen keine Beweise darüber vor, dass sich der Attentäter Muhammed Atta, der bei den Terrorangriffen im vergangenen September ein Flugzeug in das New Yorker World Trade Center steuerte, im April 2001 mit einem irakischen Diplomaten in Prag getroffen habe. Dies teilte in der Nacht zum Donnerstag ein ungenannter gutinformierter Vertreter der US- Behörden in Washington der Agentur Reuters mit. Diese Information steht im Widerspruch zu früheren Aussagen von Tschechiens Premier Milos Zeman und von Innenminister Stanislav Gross, die öffentlich von solch einem Treffen gesprochen hatten. Nach erneuter Rücksprache mit dem Chef des tschechischen Sicherheits- und Informationsdienst (BIS), Jirí Ruzek, bestätigte Gross am Donnerstag seine Version, nach der es in Prag zu einem Treffen zwischen Atta und einem irakischen Diplomaten gekommen sei. Nach Informationen des tschechischen Geheimdienstes sei Atta im Jahr 2000 zwei Mal und im Frühjahr 2001 ein Mal in Prag gewesen, sagte Gross. Wenige Wochen nach dem angeblichen Treffen hatte Tschechien einen als Konsul in Prag akkreditierten Iraker "wegen undiplomatischer Tätigkeit" ausgewiesen.

    Autor: Lothar Martin
  • 01.05.2002

    An vielen Orten der Tschechischen Republik wurde am 1. Mai der Tag der Arbeit vor allem von Vertretern politischer Parteien begangen:

    Mehrere Tausend Menschen haben an der Kundgebung der Sozialdemokraten auf dem Prager Messegelände teilgenommen. Die Wahlchefin und Vize-Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Petra Buzkova, bezeichnete vor mehreren tausend Teilnehmern die Wahrung des Sozialstaates und den EU-Beitritt Tschechiens als Hauptthemen der diesjährigen Parlamentswahlen. Der sozialdemokratische Premier Milos Zeman nutzte den Tag der Arbeit im nordböhmischen Decin/Tetschen zur Wahlagitation und rief die Bewohner der Stadt auf, im Juni die CSSD zu wählen.

    Auf dem Prager Letna-Plateau sind traditionsgemäss Kommunisten und ihre Sympathisanten zusammengekommen. Der KSCM-Vorsitzende, Miroslav Grebenicek, lehnte in seiner Rede die Integration Tschechiens sowohl in der EU als auch in der NATO ab. Er versicherte den Anwesenden, die KSCM werde allen Bemühungen um die Revision der Resultate des 2. Weltkrieges einschließlich der Aussiedlung der Sudetendeutschen standhalten.

    Die Verringerung der Arbeitslosigkeit in den Grenzregionen und der Fertigbau der nach Österreich führenden Autobahn sind die Prioritäten des Wahlprogramms, das von der südmährischen Sozialdemokratischen Partei (CSSD) auf dem Schlachtfeld von Slavkov/Austerlitz, auf dem Napoleon seinerzeit seinen großen Sieg feiern konnte, zum ersten Mal vorgestellt. In Bezug auf dieses historische Ereignis rief bei Trommelklängen der südmährische CSSD-Wahlchef Zdenek Skromach seine Parteigenossen auf, in eine Schlacht für die Machterhaltung und Erweiterung der Positionen der Sozialdemokraten zu ziehen.

  • 29.04.2002

    Die Mitarbeiter des südböhmischen Atomkraftwerks Temelin haben am Sonntagabend den Generator vom Netz abgeschaltet und die Leistung des Reaktors auf 2,5 % heruntergefahren. "Grund dafür war ein kleines Leck bei der Dampfzuleitung in den zweiten Niedrigdruckteil der Turbine," sagte am Montag der AKW-Sprecher Milan Nebesar. Der Block wurde am Sonntagvormittag nach einer zweimonatigen Pause wieder ans Netz genommen und produzierte nur 12 Stunden Strom.

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