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08.10.2001
Ein Prager Taxifahrer hat in seinem Wagen einen detaillierten Plan des Flughafens Frankfurt/Main sowie Anweisungen zum Steuern eines Passagierflugzeuges in englischer Sprache gefunden. Der Mann habe die Dokumente, die angeblich von zwei Arabisch sprechenden Fahrgästen vergessen wurden, der Polizei übergeben, berichtete der Tschechische Rundfunk am Sonntag.
Innenminister Stanislav Gross bestätigte, dass sich der Krisenstab mit dem Fund beschäftigt. Es gebe bisher keinen Zusammenhang zu den Anschlägen in den USA am 11. September. Die vergessenen Unterlagen enthielten auch genaue Zeitangaben über den internationalen Funkverkehr.
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06.10.2001
Der im Prager Stadtzentrum gelegene Sitz der Rundfunkstationen Radio Freies Europa/Radio Liberty (RFE/RL) war und ist tatsächlich von einem terroristischen Angriff bedroht. Die tschechischen Sicherheitsdienste haben über diese Gefahr konkrete Informationen erhalten, anhand derer entsprechende Sicherheitsvorkehrungen vor dem Gebäude des Rundfunksenders eingeleitet wurden. Dies erklärte der tschechische Innenminister Stanislav Gross am Freitag im Anschluss an die Verhandlung des ressortübergreifenden Krisenstabes der Tschechischen Republik auf Schloss Stirin bei Prag.
Des weiteren führte der Innenminister aus, dass der Krisenstab von einem erneuten Flugverbot für private Sportflugzeuge vorerst abgesehen habe. Die Sportflieger waren in Misskredit geraten, weil sie in den zurückliegenden Tagen mehrfach die Flugverbotszonen über den tschechischen Atomkraftwerken Dukovany und Temelin verletzt hatten. Gross appellierte bei dieser Gelegenheit an die Piloten dieser Maschinen, die im Land erhobenen Flugverbotszonen zu respektieren. Der Krisenstab war am Freitag nach einwöchiger Pause erneut zusammen getreten, um über die aktuelle Sicherlage des Landes im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in den USA und dem erwarteten Vergeltungsschlag zu beraten. Bei der Sitzung der Vertreter des Innen-, Außen-, Verteidigungs- und Gesundheitsministeriums fehlte diesmal Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdík, der gemeinsam mit NATO-Generalsekretär George Robertson zu Verhandlungen in Bulgarien weilte. Tvrdík wurde durch Vizeverteidigungsminister Stefan Füle vertreten.
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06.10.2001
Die verbleibenden 27 Soldaten der 9. Kompanie der Antichemischen Einheit aus Liberec/Reichenberg sind am Freitag zu einer dreiwöchigen NATO-Übung in die Türkei abgereist. Eine vier Mann starke Vorhut mitsamt der Ausrüstung ist bereits am Zielort eingetroffen, teilte der stellvertretende Befehlshaber Martin Odrázka am Freitag der Nachrichtenagentur CTK mit. In der Reichenberger Kaserne blieben über 120 Soldaten zurück, die darauf vorbereitet sind, eventuelle weitere Anforderungen der Allianz zu erfüllen.
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06.10.2001
Die tschechische Staatsbehörde für atomare Sicherheit geht davon aus, dass sie dem südböhmischen Atomkraftwerk Temelin erweiterte Bewilligungen für jeden der beiden Reaktorblöcke erst zu Beginn der nächsten Woche erteilen werde. Beim ersten Block handelt es sich um die Erlaubnis, die Reaktorleistung von gegenwärtig 55 Prozent auf 75 Prozent hochfahren zu dürfen. Dank der derzeitigen Reaktorleistung von 55 Prozent speist Temelin bereits eine Woche 500 Megawatt Elektroenergie ans Netz. Im zweiten Block geht es um die Erlaubnis zur Durchführung der heißen Testphase. Dies gab die Leiterin der Behörde Dana Drábová am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur CTK bekannt. Derweil haben einige Dutzend österreichischer Atomkraftgegner am Freitagnachmittag an drei österreichisch-tschechischen Grenzübergängen Demonstrationen gegen die weitere Nutzung des AKW´s durchgeführt.
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06.10.2001
In Tschechien sind vier Polizisten suspendiert worden, die im Dienst einen 37- jährigen Roma in einem Wald verprügelt hatten. Die Polizisten müssten mit einem Gerichtsverfahren rechnen, sagte ein Behördensprecher der Prager Zeitung "Mláda fronta Dnes" (Freitagausgabe). Den Ermittlungen zufolge hatte der Roma in der Nähe der westböhmischen Stadt Karlovy Vary/Karlsbad eine Fahrzeugpanne. Die Polizisten hätten den Mann in ihrem Dienstwagen bis zu einem Waldstück mitgenommen und ihn dort offenbar grundlos zusammengeschlagen, hieß es. Polizeipräsident Jirí Kolár schloss einen rassistischen Hintergrund der Tat nicht aus.
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05.10.2001
Der mutmaßliche Flugzeug-Attentäter Mohammed el Amir Atta hat sich nach tschechischen Medienberichten im Juni 2000 in Prag mit dem irakischen Geheimdienst getroffen, berichtete die tschechische Tageszeitung "Hospodarske noviny" am Donnerstag unter Berufung auf Prager Regierungskreise. Unmittelbar nach dem Treffen sei Atta von Prag in die USA geflogen, sagte ein Mitarbeiter des tschechischen Geheimdienstes der Zeitung.
Offizielle Stellen in Prag kommentierten den Bericht zunächst nicht. Der tschechische Innenminister Stanislav Gross hatte vor kurzem bestätigt, dass Atta im Juni 2000 "weniger als 24 Stunden" in Prag gewesen war. Atta, der in Hamburg studierte, soll die erste Maschine ins World Trade Center gesteuert haben.
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05.10.2001
Der tschechische Premier Milos Zeman hat am Donnerstag in Begleitung von Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik und US- Botschafter. Craig Stapleton, das Ausbildungslager der 6.Gruppe der tschechischen Spezialeinheiten im mährischen Prostejov besucht. Die tschechische Regierung hat der NATO diese Einheit für den Kampf gegen den Terrorismus angeboten. Es sei besser, sie einmal zu sehen, als hundertmal von ihr zu hören, stellte Zeman nach der Ankunft im Lager fest. Der amerikanische Botschafter verfolgte gemeinsam mit den beiden tschechischen Politikern eine Übung der Aufklärungseinheit.
Premier Zeman erklärte anschließend, die tschechische Regierung stimme allen acht Bedingungen zu, die die USA den NATO-Verbündeten im Zusammenhang mit einem möglichen Vergeltungsschlag vorgelegt hätten. Eine dieser Forderungen sei die Verlängerung der tschechischen SFOR-Mission in Bosnien, so Zeman. Ursprünglich sollten die tschechischen Soldaten bereits im Dezember abgezogen werden.
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05.10.2001
Präsident Vaclav Havel äußerte am Donnerstag vor Journalisten die Auffassung, dass der Militärschlag gegen die Urheber der Terroranschläge von New York und Washington nicht vor der Rückkehr des amerikanischen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld aus dem Nahen und Mittleren Osten beginne. Rusmfeld verhandelt z.Zt. in islamischen Ländern auf höchster Ebene über eine Kampagne gegen den Terrorismus.
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04.10.2001
Die tschechische Regierung hat am Mittwochabend über die Anforderungen der USA beraten, die diese der NATO in Zusammenhang mit dem erwarteten Militäreinsatz gegen die terroristische Organisation Al-Kaida vorgelegt hatte. Außenminister Jan Kavan, der in Washington mit führenden amerikanischen Politikern und Sicherheitsexperten über die Situation nach den Terroranschlägen beraten hatte, und Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik informierten die Regierung über die aktuelle Lage, sagte Regierungssprecher Libor Roucek ohne Angabe weiterer Einzelheiten. Zu den amerikanischen Forderungen bemerkte Roucek lediglich, diese seien sehr allgemein und konkrete militärische Hilfe werde darin nicht erwähnt. Premier Milos Zeman hatte bereits in seiner außerordentlichen Rundfunk- und Fernsehansprache am Dienstag gesagt, die Tschechische Republik sei darauf vorbereitet, den NATO-Verbündeten für den antiterroristischen Militär-Einsatz vor allem ein Feldlazarett, eine antichemische Einheit sowie eine Schnelleinsatzbrigade anzubieten. Präsident Vaclav Havel erklärte dazu, der Premier habe konkrete Beispiele der Unterstützung genannt, damit deutlich sei, dass es die Tschechische Republik ernst meine.
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04.10.2001
Präsident Vaclav Havel hat keine Zweifel an den Beweisen der amerikanischen Geheimdienste gegen Usama bin Ladin, die ihm der US-amerikanische Botschafter in Prag, Craig Stapleton, am Mittwoch vorgelegt hatte. Obwohl die Beweise sehr kompliziert seien, da auch die Tätigkeit der Organisation Al-Kaida sehr kompliziert sei, sei er überzeugt, dass es sich um schlagkräftige Beweise handele, sagte Havel am Mittwoch vor Journalisten. Der tschechische Präsident und der amerikanische Botschafter zeigten sich einig darin, dass es sich bei dem geplanten NATO-Militäreinsatz nicht um einen Krieg gegen Muslime, sondern gegen Terroristen handele, sagte Präsidentensprecher Ladislav Spacek der Nachrichtenagentur CTK.
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