Nationalgestüt Kladruby feiert fünf Jahre Eintrag in die Weltkulturerbe-Liste der Unesco
Das Gestüt in der ostböhmischen Gemeinde Kladruby nad Labem wurde 1563 vom böhmischen König und römischen Kaiser Maximilian II. gegründet. Sein Nachfolger Rudolf II. erhob es dann zum kaiserlichen Hofgestüt. 1918 ging es an den tschechoslowakischen Staat über, im heutigen Tschechien wird es als Nationalgestüt geführt.
Die renommierte Pferdeaufzucht hat in diesem Jahr gleich mehrere Gründe zum Feiern. Außer an die Ernennung zum Unesco-Weltkulturerbe vom 10. Juli 2019 wird auch an 30 Jahre Zusammenarbeit mit den Königlichen Ställen in Dänemark erinnert, an 20 Jahre Kooperation mit den schwedischen Livgarde (Leibgarde des Königs) und an den letzten Besuch des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. und seiner Frau Elisabeth (Sisi) in Kladruby vor 150 Jahren.
Altkladruber bei dänischer Königskrönung
Auf dem Gestüt werden die sogenannten Altkladruber gezogen, die ursprünglich für zeremonielle Zwecke am Kaiserhof gedacht waren. Ihre Zucht reicht bis ins Jahr 1579 zurück. Noch heute sind die Altkladruber bei Herrscherfamilien beliebt, so waren sie zum Beispiel bei der feierlichen Krönung des neuen dänischen Königs Frederik X. zu sehen.
Das Gestüt in Kladruby ist auch ein beliebtes Besucherziel, im vergangenen Jahr kamen fast 85.000 Menschen hierher. In diesem Jahr steht den Touristen ein neues Besucherzentrum zur Verfügung. Und die historischen Bauten wurden so restauriert, dass sie wieder wie vom Ende des 19. Jahrhunderts aussehen.