Nationalmuseum für Technik zeigt Ausstellung über Tschechen und k. u. k. Kriegsmarine

Foto: Archiv des Nationalmuseums für Technik

In diesem Jahr wird auf vielfältige Weise an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert. So beschreibt beispielsweise eine Ausstellung im Prager Nationalmuseum für Technik die Geschichte der k. u. k. Kriegsmarine und erinnert daran, dass unter deren Matrosen jeder Zehnte ein Tscheche war.

Foto: Archiv des Nationalmuseums für Technik
Noch vor 100 Jahren hatten die Böhmischen Länder, die zur k. u. k. Monarchie gehörten, Zugang zu einem großen Teil des Adriatischen Meers. Die Adria musste beschützt werden, und deshalb verfügte Österreich-Ungarn auch über eine eigene Kriegsmarine. Sie ist auch das Thema der neuen Ausstellung im Prager Nationalmuseum für Technik. Museumsleiter Karel Ksandr erklärte bei der Eröffnung, das Museum wolle nicht den Kriegsausbruch feiern, sondern daran erinnern, dass die Ereignisse vor 100 Jahren zu radikalen Veränderungen in Europa führten. Der Museumsleiter über die Exponate:

Foto: Archiv des Nationalmuseums für Technik
„Jeden Jungen zwischen sechs und 100 Jahren, wird zweifelsohne die ganze Flotte der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine interessieren, die in unserem Museum zu bewundern ist. Es handelt sich um exakte Modelle der Kriegsschiffe im Maßstab 1:100, die uns Zdeněk Tollar geliehen hat. Er ist ein hervorragender tschechischer Schiffsmodellbauer und ein Experte für die k. u. k. Kriegsmarine. Die Schiffsmodelle sowie die vor dem Museum platzierten Küstenkanonen sind der größte Magnet der Ausstellung.“



Karel Ksandr  (Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks)
Des Weiteren kann man persönliche Gegenstände berühmter Admirale wie auch der Matrosen bestaunen. Unter den Exponaten sind Marineuniformen des Grafen Colloredo-Mansfeld und des Thronfolgers Franz Ferdinand von Österreich. Die historischen Fotografien stammen nicht nur aus dem Archiv des Nationalen Technik-Museums, sondern auch aus vielen Privatsammlungen. Die Besucher können sich zudem mit dem Schicksal einiger Angehöriger der Kriegsmarine bekannt machen. Karel Ksandr:

„Es war für uns wichtig, zu wissen, woher diese Leute stammten und wie ihr weiteres Schicksal verlief. In der Ausstellung wird hauptsächlich das Leben der Matrosen auf den Kriegsschiffen beschrieben. Die Besucher haben zudem die Möglichkeit, eine Marineuniform anzuprobieren.“

Im Blickpunkt der Ausstellung steht ferner die technische Ausstattung der Kriegsschiffe. Denn der Großteil der Maschinen, mit denen die Kriegsflotte ausgerüstet war, wurde in den Škoda-Werken in Plzen / Pilsen hergestellt. Auch die vor dem Museum installierte Kanone stammt von dort, sie kam im Krieg jedoch nicht zum Einsatz.

Die Ausstellung mit dem Titel „Unser Meer… Die österreichisch-ungarische Kriegsmarine“ ist im Prager Nationalmuseum für Technik bis zum 30. November dieses Jahres zu sehen.