Natur zum Sehen, Riechen und Hören - und das tschechisch-deutsch

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Nicht ganz gewöhnlich - so könnte man vielleicht die Ausstellung beschreiben, die derzeit im Rahmen des Deutsch-tschechischen Kulturfrühlings gezeigt wird. Sie wurde im Karolinum an der Karlsuniversität in Prag installiert.

Meditative Gesänge sind nicht unbedingt das, was man gemeinhin mit einer Fotoausstellung verbindet. Doch in den gotischen Gewölben des Karolinums gehören sie zum Gesamtkonzept, in dem großformatige Naturaufnahmen gezeigt werden. Ausstellungskuratorin Romana Bochnickova erläutert, worum es geht:

"Wir möchten mit den historischen Räumen des Karolinums arbeiten. Das war die Grundidee. Diese verbinden wir mit den Prinzipien des Feng Shui und traditioneller japanischer Architektur. Dahinein haben wir fünf Elemente komponiert. Wo wir gerade stehen, das ist das Element Wasser."

Bei einer Fotoausstellung würde man erwarten, dass man nur etwas sieht, aber es ist ja mehr...

"Man hört unter anderem auch Musik. Sie spielt eine große Rolle, genauso wie der Geruch. Wir haben aromatherapeutische Düfte in Bioqualität, die den Eindruck hervorrufen sollen, man sei gerade wirklich in der Natur."

Kern der Ausstellung sind aber etwa zwei Dutzend abstrakte Naturfotos. Die eine Hälfte schoss der deutsche Biologe Bernd Schlag. Er sagt, was zu sehen ist:

"Es handelt sich um eine Ausstellung, die auf den Weg der Natur führen möchte. Das heißt, sie soll die Schönheit und Schutzwürdigkeit der Natur zeigen. Und dazu haben wir Bilder gewählt, die zum Großteil hier in Tschechien und in der Slowakei, zum Beispiel in der Niederen Tatra, aufgenommen wurden."

Sie sagen "wir": Es ist eine gemeinsame Ausstellung mit einem tschechischen Fotografen...

"Und zwar gemeinsam mit Pavel Blazenin, der Geologe ist und viel durch die Welt reist. Dabei hat er sehr schöne Aufnahmen gemacht. Er ist auch von der Natur fasziniert, deswegen ergänzen sich unsere Bilder sehr gut."

Gibt es denn noch weitere Umweltprojekte im Rahmen des Deutsch-tschechischen Kulturfrühlings?

"Wir sind das einzige Umweltprojekt. Uns freut natürlich, dass wir den Umweltaspekt in den Deutsch-tschechischen Kulturfrühling gebracht haben. Es blüht also jetzt im Kulturfrühling auch etwas, was ökologisch ist."

Ergänzend zu den Fotos wird zudem ein Dokumentarfilm über ein deutsch-tschechisches Projekt gezeigt, das Bernd Schlag betreut und bei dem Kindergärten ökologisch umgestaltet werden. Die Ausstellung im Karolinum ist noch bis zum 21. Juni zu sehen. Danach wandert sie ins südböhmische Pisek. Als weitere Stationen sind Berlin, Brüssel und Wien geplant.

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www.shakuhachi.cz

Autor: Till Janzer
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