Neu im Unesco-Weltdokumentenerbe: Antonín-Dvořák-Archiv und die „Sammlung Moll“
Das Archiv von Antonín Dvořák und die Kartensammlung von Paul Moll wurden in das internationale Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen. Unter den 64 neuen Einträgen, die Unesco-Exekutivrat auf seiner Sitzung in der vergangenen Woche genehmigt hat, sind auch diese beiden aus Tschechien.
Das Antonín-Dvořák-Archiv umfasst den Nachlass eines der bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts, Antonín Dvořák (1841-1904). Es enthält den Großteil seiner Noten-Manuskripte Dvořáks, wichtige Kopien seiner Kompositionen und Erstausgaben seiner Werke sowie eine Sammlung von Korrespondenz, Diplomen, Ehrentiteln und ähnlichem. Das Archiv wird im tschechischen Nationalmuseum aufbewahrt.
Die Bezeichnung „Sammlung Moll“ hat sich als Name für jenen Atlas eingebürgert, den der deutsche Diplomat Bernhard Paul Moll im 18. Jahrhundert angelegt hat. Die Sammlung umfasst Landkarten sowie grafische Abbildungen von Städten und Landschaften. Sie befindet sich heute im Besitz der „Mährischen Landesbibliothek“ in Brno / Brünn und steht unter www.mapy.mzk.cz online zur Verfügung.
Das Weltdokumentenerbe ist ein Verzeichnis im Rahmen des 1992 von der Unesco gegründeten Programms „Memory of the World“. Es dient dazu, den freien Zugang zu bedeutsamen Dokumenten zu sichern, das dokumentarische Erbe zu bewahren und ein Bewusstsein für dessen Bedeutung zu schaffen.
Tschechien ist im Internationalen Register des Weltdokumentenerbes bisher mit zehn Einträgen vertreten. Dazu gehören unter anderem die Sammlung von mittelalterlichen Handschriften aus der Zeit der böhmischen Reformation, Die Königswarter Daguerreotypie, das Leoš-Janáček-Archiv und „Libri Prohibiti“, eine Sammlung tschechischer und slowakischer Samisdat-Zeitschriften von 1948 bis 1989.