Neuer Fonds unterstützt Spin-off-Firmen im Bereich Biotechnologie

Mehr als 45 Millionen Euro stehen in Tschechien in den kommenden Jahren für die akademische Spin-off-Gemeinschaft zur Entwicklung von Arzneimitteln, Diagnostik und medizinische Geräte bereit.

Im September wurde dafür der Investitionsfonds i&i Biotech Fund eingerichtet. Dies gaben Vertreter der tschechischen Akademie der Wissenschaften, der Karlsuniversität und weiterer Institutionen am Donnerstag in Prag bekannt. Die Geldmittel werden zusammengetragen in Zusammenarbeit des Europäischen Investmentfonds (EIF) mit dem tschechischen Biotechnologie-Think-Tank i&i Prague.

Über die Pläne zum Fonds war bereits im März informiert worden. An ihm will sich nun auch die Tochterfirma der Karlsuniversität, Charles University Innovations Prague, beteiligen. In Zukunft sollen weitere private Investoren gewonnen werden.

Jaromír Zahrádka | Foto: i&i Prague

Die Gelder sollen einer Spin-off-Gemeinschaft der Naturwissenschaften, Medizin und Biotechnologie zukommen, die in den akademischen Einrichtungen in Tschechien sowie der umliegenden Länder besteht. Ziel ist die Überführung von vielversprechenden Forschungsergebnissen in die Praxis. Nach Angaben des Fondsdirektors und Mitbegründers von i&i Prague, Jaromír Zahrádka, soll die Summe von etwa 45 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren auf ungefähr 20 Projekte aufgeteilt werden.

Zahrádka erläuterte gegenüber der Presseagentur ČTK, dass es lange gedauert habe, ehe die tschechische Verhandlungsseite das Vertrauen des EIF gewann: „Wir mussten seine Vertreter davon überzeugen, dass es bei uns gute Projekte gibt und wir in der Lage sind, effektiv in sie zu investieren. Wir mussten zeigen, dass wir die richtige Auswahl treffen und sie unterstützen können.“

Der Zweck der Spin-off-Firmen ist es, das geistige Eigentum der Universität und der Forschungseinrichtungen zu bewerten und zu nutzen. Dafür schließen diese Institutionen mit den Unternehmen Lizenzverträge ab, in einigen Fällen übernehmen sie auch Firmenanteile. Der Think Tank i&i Prague, der am Institut für organische und Biochemie der Akademie der Wissenschaften angesiedelt ist, widmet sich der Suche nach und der Unterstützung von Technologien, die in Tschechien und den umliegenden Ländern im Bereich Biotechnik, Arzneimittel und Diagnostik entwickelt werden.